Deloitte CIO Survey 2014

Interessantere CIO-Jobs in kleineren Unternehmen

30.10.2014 von Christiane Pütter
CIOs, die gerne in neue Technologien investieren, sollten sich einen Job in kleineren Unternehmen suchen. Dort finden sie noch eher den Unternehmergeist.

Die schlimmsten Sparzwänge sind wohl vorbei, schreibt Deloitte in seiner "Deloitte CIO Survey 2014". Die Studie basiert auf Angaben von mehr als 900 IT-Entscheidern in 49 Ländern. Demnach muss in diesem Jahr nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) Budget-Einschnitte hinnehmen.

Deloitte verortet die Etat-Frage bei der Rollendiskussion. Bleibt der CIO Betreuer der Kernsysteme oder positioniert er sich durch technologische Innovation als Business-Enabler - diese Frage steht im Hintergrund. Viele CIOs könnten aber noch nicht einmal zehn Prozent ihres Budgets für Innovationen ausgeben. Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) sagt, Innovationsfähigkeit gelte in seinem Unternehmen schon als wichtig - es gebe aber nur wenig Mittel dafür.

Deloitte CIO Survey 2014 -
Standort der CIOs 2014
Wo sehen sich CIOs - Deloitte nimmt jedes Jahr eine Standortbestimmung vor. An der "CIO Survey 2014" haben sich mehr als 900 IT-Entscheider aus 49 Ländern beteiligt.
Budget-Veränderung
Nicht einmal jeder Vierte (23 Prozent) muss in diesem Jahr Budgetkürzungen hinnehmen. Deloitte geht davon aus, dass die Zeit der schlimmsten Sparzwänge vorbei ist.
Innovationskultur
Selbstverständlich gelten Innovationen als wichtig - erhalten aber wenig Budget, wie 52 Prozent der Befragten sagen. Immerhin sieht nur eine Minderheit von sieben Prozent Innovationen als irrelevant an.
Wunschliste
Hätten IT-Chefs mehr Geld zur Verfügung, würden sie es vor allem in Analytics/Big Data sowie mobile Apps und die Private Cloud fließen lassen.
Adaption verschiedener Technologien
Im Vergleich mit der Vorjahresstudie zeigt sich, wie sehr die Adaption einiger Technologien vorangekommen ist. Das Thema Digitalisierung wurde 2013 noch nicht abgefragt.
Verortung gegenüber dem Business
Einen großen Sprung haben die Studienteilnehmer offenbar in ihrem Selbstverständnis als Partner des Business gemacht.
Einzelne Funktionen
Einige interne Stakeholder sehen CIOs als wichtig für sich selbst an, gestehen aber ein, dass die Beziehung zu ihnen (noch) nicht gut ist. Besonders stark ist diese Diskrepanz beim CEO. Bei IT-nahen Funktionen wie etwa dem Information Security-Verantwortlichen gestaltet sich der Kontakt näher.

Besser in Firmen weniger als 2000 Mitarbeitern

Wer mehr Geld für neuartige Technologien zur Verfügung haben will, sollte sich einen Job in einem kleineren Unternehmen (weniger als 2000 Mitarbeiter) suchen. Durch solche Firmen wehe eher Unternehmergeist, so Deloitte.

In welche Technologien CIOs investieren

Könnten sie insgesamt mehr Geld ausgeben, würden CIOs vor allem in Analytics/Big Data investieren (30 Prozent). Auch mobile Apps (17 Prozent) und die Private Cloud (15 Prozent) stehen auf der Wunschliste.

Dabei kommt die Adaption neuerer Technologien insgesamt vorwärts, wie die Studie zeigt. Dazu ein paar Beispiele: Mobile Apps betreiben 69 Prozent der Befragten (2013: 63 Prozent) und mit Social Media arbeiten 54 Prozent (2013: 52 Prozent). 65 Prozent nutzen eine Private Cloud (2013: 55 Prozent) und die Public Cloud 43 Prozent (2013: 34 Prozent).

Knapp jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) verfügt nach Angaben der Befragten über eine Strategie für Multi-Channel/Digitalisierung. In der Vorjahresumfrage war dieser Punkt noch nicht enthalten.

CIOs selbstbewusst

Ein weiteres Ergebnis der Studie weist auf ein deutlich gestiegenes Selbstbewusstsein der IT-Chefs hin. 49 Prozent betrachten sich als starke Partner des Business - ein Jahr zuvor sagten das erst 39 Prozent. Hier haken die Analysten nach. Sie haben für verschiedene Funktionen nicht nur erfragt, wie wichtig diese Beziehung für die CIOs ist, sondern auch, wie gut sie ist. In den Antworten gibt es einige Diskrepanzen.

Beziehungen zu CEO, CFO und CDO

So ist die Beziehung zum CEO mit 79 Prozent der Nennungen die wichtigste. Allerdings haben nur 42 Prozent einen guten Kontakt zu ihm. Auch der Chief Financial Officer (CFO) gilt für 65 Prozent als sehr wichtig, aber nur 51 Prozent haben zu ihm einen guten Draht. 62 Prozent halten die Beziehung zum Chief Operations Officer (COO) für relevant. 47 Prozent schätzen sie auch als gut ein.

Deloitte zählt dabei auch einige IT-nahe Funktionen auf. Hier zeigt sich folgendes Bild: Als wichtig gilt 54 Prozent der Kontakt zum Chief Information Security Officer, und fast ebenso viele (53 Prozent) halten ihn auch für gut. Die Beziehung zum Chief Digital Officer betrachten 48 Prozent als wichtig. Gut läuft sie bei 40 Prozent. Der Chief Data Officer gilt für 39 Prozent als wichtiger Partner, 36 Prozent pflegen einen guten Kontakt.