Banken suchen neue Geschäftsmodelle

IT garantiert Wettbewerbsfähigkeit der Banken

10.05.2005
Passen Banken ihre Geschäftmodelle flexibel an Veränderungen an, entsteht daraus für sie ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Denn technologischer Fortschritt und geänderte Kundenanforderungen führen in den kommenden fünf Jahren zu einem nachhaltigen Geschäftsstrategien-Wechsel im Bankensektor. Doch ohne IT-Innovationen sind diese Ziele nicht zu erreichen. Das ist ein Ergebnis einer weltweiten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economist Intelligence Unit (EIU).

Höhere Flexibilität soll den Finanzdienstleistern wirtschaftlichen Erfolg im globalen Wettbewerb ermöglichen. Damit wollen sie auch zunehmenden Marktkonsolidierungen begegnen. Kosteneffizienz ist längst nicht mehr das Hauptthema.

Vielmehr wollen die Bank-Manager eigene Strategien, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen schnell an veränderte Anforderungen anpassen. Dabei spielt die IT eine zentrale Rolle. Annähernd 84 Prozent der Befragten halten IT-Innovationen für unverzichtbar, wenn es um die Umsetzung neuer Strategien geht.

Neue Geschäftsmodelle vor neuen Produkten

Mehr als 60 Prozent der Befragten (in Deutschland 48 Prozent) halten neue Geschäftsmodelle zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen für entscheidend. Damit liegt das Hauptinteresse nicht länger auf der Entwicklung weiterer Produkte und Dienstleistungen. Ein Drittel weist der IT eine Hauptrolle zu, wenn Geschäftsmodelle an Kundenanforderungen angepasst werden müssen.

Mehr als 70 Prozent sagten, dass kundenbezogene Aktivitäten und die Entwicklung neuer Produkte im Jahr 2010 entscheidend auf neue Technologien angewiesen sein werden: Banken und Versicherungen brauchen künftig vor allem Werkzeuge für das Daten-Management. Damit wollen sie ihre Kundenbeziehungen optimieren, das deren mögliches Verhalten erforschen und neue Absatzmöglichkeiten generieren. Knapp die Hälfte sagte, die größte Herausforderung für die IT bestehe darin, verändertes Kundenverhalten und neue Kundenbedürfnisse herauszufinden.

Corporate Governance


Gesetzliche Regelungen und Corporate Governance-Auflagen, wie die Eigenkapitalrichtlinie Basel II und der Sarbanes-Oxley-Act führen darüber hinaus zu einer grundsätzlichen Neuorientierung. Finanzinstitute müssen ihre Rechnungslegung umorganisieren, ihre Risiken kalkulieren und ihr Eigenkapital berechnen. Nahezu ein Drittel der Studienteilnehmer glaubt, dass strengere gesetzliche Vorgaben in den kommenden fünf Jahren zu einer Veränderung ihres Geschäftsmodells führen werden. In Europa gehen 90 Prozent davon aus, dass künftig ein sehr viel umfassenderes Berichtswesen die Norm wird.

Daten- und Informations-Management wird immer wichtiger

Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Innovationskraft ihrer Unternehmen 2010 entscheidend von der Qualität und der Prozessgeschwindigkeit im Daten- und Informations-Management abhängt. Im Vordergrund stehen dabei analytische Anwendungen und Datenmanagement-Tools.


"Um auch 2010 wettbewerbsfähig zu sein, wird für Finanzdienstleister der Einsatz von IT zur Anpassung von Geschäftsmodellen von entscheidender Bedeutung sein, sagte Denis McCauley, Director of Global Technology Research bei EIU. "Die IT muss zudem unternehmensübergreifend dafür sorgen, relevantere Informationen exakter und zeitnah zu liefern. Kunden- und Prozessdaten erhalten hierbei oberste Priorität."


Für die Studie "Business 2010: Financial Services" befragte EIU im Auftrag von SAP 577 Führungskräfte bei Finanzdienstleistern aus 23 Ländern in Europa, Amerika und Asien.