Die 5 Top-Risiken im Griff

Keine Angst vor Social Networking

08.07.2010 von Tanja Wolff
Immer mehr Unternehmen nutzen soziale Netzwerke für das Branding ihrer Marken. Die verfügbaren Tools bieten spannende Möglichkeiten für die Markenkommunikation - aber auch erhebliche Risiken. Nur, wer sie kennt, kann sich effektiv schützen.

Viele Geschäftsführer haben bereits einige Gefahren von sozialen Netzwerk-Tools erkannt. Aber es gibt nur wenige, die alle Risiken kennen. Aus diesem Grund hat der internationale Berufsverband der IT-Auditoren ISACA (Information Systems Audit and Control Association) eine Studie veröffentlicht, die die größten Bedrohungen für Unternehmen auflistet.

Die Gefahr, auf Viren hereinzufallen, bleibt groß.
Foto: Message Labs

1. Viren und Malware: Es sollte sicher gestellt sein, dass Antivirus- und Antimalware Programme in allen Systemen installiert sind und täglich aktualisiert werden. Wichtig ist auch der Gebrauch von Filter-Technologien, die den Zugang zu Sozialen Netzwerken begrenzen. Adäquate Sicherheitsvorkehrungen müssen auch bei mobilen Geräten (Smartphones) getroffen werden. Unternehmen sollten zudem interne Richtlinien verfassen und die Mitarbeiter regelmäßig in Schulungen und Kampagnen auf die Risiken aufmerksam machen.

2. Übernahme der Firmenmarke: Firmen sollten eine Markenschutz-Firma damit beauftragen, dass Internet zu scannen und einen eventuellen Missbrauch der Marke zu ermitteln. Zudem sollten Kunden regelmäßig aktuelle Informationen erhalten, um zu zeigen, dass man eventuelle Fälschungen kennt und um klare Richtlinien darüber zu festzulegen, was von dem Unternehmen in Sozialen Medien veröffentlicht wird

3. Kontrollverlust über die Inhalte: Das Rechts- und Kommunikationsteam muss sorgfältig besprechen, welche Verhaltensregeln der User für Soziale Netzwerk-Seiten festgelegt werden. Es sollten klare Richtlinien für Mitarbeiter und Kunden verfasst werden, die festlegen, welche Informationen in Sozialen Medien veröffentlicht werden. Es ist zulässig und angebracht, die gesamte Kommunikation zu protokollieren.

4. Unrealistische Erwartungen an den Kundenservice: Es muss genügend Personal geben, das der steigenden Nachfrage, die durch die Präsenz in den Sozialen Netzwerken entsteht, gerecht wird. Außerdem sollten einheitliche Formulare zur beantworten von Kundenanfragen geschaffen werden.

5. Nichteinhaltung von Regeln des Aufzeichnungsmanagements: Richtlinien, Prozesse und Technologien sind nötig, um zu garantieren, dass die Kommunikation per Sozialem Netzwerk entsprechend aufgezeichnet wird und nicht gegen das Gesetz verstößt.

Unternehmen nutzen Soziale Netzwerke - und haben Angst davor

In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, solche Regeln zu haben. Der Grund: Soziale Medien werden von Firmen gerne genutzt. Eine aktuelle Studie von Burson-Marsteller zeigt: 65 Prozent der weltweiten Unternehmen haben ein Twitter-Konto, 54 Prozent eine Facebook-Fanseite und 50 Prozent betreiben einen You Tube Videokanal. Betriebe nutzen also Soziale Netzwerk für verschiedene Geschäftsbereiche und sind damit auch erfolgreich. So wird unter anderem ihre Marke bekannter, der Umsatz steigt dadurch und die Kunden sind zufriedener.

"Unternehmen sind bei der Nutzung von Sozialen Netzwerken sehr ängstlich. So wie sie es immer sind, bei einer neuen Technologie", sagt John Pironti von ISACA. Doch zurzeit würden sie sich anders verhalten. Sie haben verstanden, dass sie sich der neuen Art der Kommunikation nicht verschließen können, doch sie fragen sich immer wieder, ob das Ganze sicher ist. Unternehmen sollten auf jeden Fall Soziale Netzwerke nutzen, aber dabei sollten sie die Augen offen halten und nicht nur den Nutzen, sondern auch die Risiken erkennen.

Dieser Artikel erschien in unserer amerikanischen Schwesterpublikation Computerworld.