Kein klarer Trend

Knappe Mehrheit erwartet sinkende IT-Budgets

06.12.2012 von Christiane Pütter
Vier von zehn CIO.de-Lesern rechnen für das kommende Jahr mit sinkenden IT-Ausgaben. Optimistischer zeigt sich dagegen der Branchenverband Bitkom.
Die Antworten auf die Frage nach den IT-Budgets 2013 fallen sehr unterschiedlich aus.
Foto: cio.de

Beim Geld sind die Gemüter gespalten. In einer Umfrage von CIO.de bezüglich der IT-Budgets für 2013 findet sich unter den 156 Teilnehmern keine klare Linie. Eine relative Mehrheit von 39 Prozent erklärt, dass die Etats sinken.

Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt Folgendes: 18 Prozent geben an, im kommenden Jahr Einbußen von mehr als einem Fünftel hinnehmen zu müssen. Weiteren dreizehn Prozent wird mehr als ein Zehntel gestrichen, acht Prozent bis zu einem Zehntel.

Ihnen stehen allerdings fast ebenso viele Umfrageteilnehmer (38 Prozent) gegenüber, derenBudgets steigen. 14 Prozent können 2013 mindestens ein Fünftel mehr Geld ausgeben. Zehn Prozent erhalten mindestens ein Zehntel mehr und 14 Prozent bis zu einem Zehntel. Bei den verbleibenden 23 Prozent ändert sich nichts am Budget. Es stagniert.

Anders liest sich der Bericht, den der Branchenverband Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) aus Berlin vorlegt. Der Verband spricht von einem "positiven Trend".

Der Umsatz mit IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik werde im ablaufenden Jahr um 2,8 Prozent steigen, so der Bitkom. Das entspräche einem Volumen von 152 Milliarden Euro. Der Verband feiert die 2,8 Prozent als gute Nachricht, weil er noch im Frühjahr 2012 lediglich ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet hat.

Bitkom: Software-Markt wächst 2012 um 4,4 Prozent

Ein paar Zahlen: Wird die Informationstechnologie allein betrachtet, rechnet der Bitkom mit einem Anstieg um 2,3 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro. Das kräftigste Plus wird mit 4,4 Prozent der Software-Markt verbuchen. Er erreicht demnach ein Volumen von 16,9 Milliarden Euro.

Demgegenüber zeigt sich der Hardware-Markt mit 1,1 Prozent Zuwachs schwächer. Nichtsdestoweniger beobachtet der Verband nach wie vor ein starkes Interesse an Tablet Computern und spricht sogar von einem "Boom". Desktop-PCs entwickeln sich dagegen rückläufig. Die Sparte IT-Dienstleistungen wie Outsourcing und Wartung legt um 2,1 Prozent zu, so der Bitkom.

Der Verband wirft auch einen Blick auf den Arbeitsmarkt. Die gesamte ITK-Branche habe 2011 rund 876.000 Menschen beschäftigt, 2012 sollen es 10.000 mehr sein.

Was das kommende Jahr angeht, ist die Prognose verhalten. Insgesamt rechnet der Bitkom 2013 mit einem Plus von 1,6 Prozent für den gesamten ITK-Markt.

Steigende Umsätze in neue Arbeitsplätze umsetzen

Verbandspräsident Dieter Kempf verbindet den Bericht mit einem Appell an Wirtschaft und Politik. "Wir müssen steigende Umsätze in neue Arbeitsplätze umsetzen können", sagt er. "Dazu brauchen wir attraktive Rahmenbedingungen am Technologiestandort Deutschland und ein leistungsfähiges Bildungswesen, das den Nachwuchs auf Berufswege in der IT vorbereitet."

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