Trotz Sorge um Datenschutz

Leichtfertig in Social Media unterwegs

17.08.2010 von Andrea König
Viele Nutzer sozialer Netzwerke sorgen sich um den Datenschutz, trotzdem klicken und posten sie leichtfertig. Ein Drittel akzeptiert beispielsweise Freundschaftsanfragen von Fremden.

Bei der Frage nach dem Datenschutz in sozialen Netzwerken scheinen die Nutzeransichten gespalten. Als die Meinungsforscher des Marist Instituts nachhakten, äußerten sich 50 Prozent der US-Nutzer sozialer Netzwerke besorgt beziehungsweise sehr besorgt. Die andere Hälfte sorgt sich hingegen nicht um Datenschutz bei Facebook und Co.

Mit dem Alter nehmen die Bedenken zu, zeigt die Befragung. Unter den Nutzern über 60 machen sich 65 Prozent Gedanken um Datenschutz in sozialen Netzwerken. Insgesamt sind Frauen besorgter als Männer: Unter den weiblichen Nutzerinnen sorgen sich 57 Prozent, bei den männlichen Nutzern sind es 43 Prozent.

Gespaltene Meinungen rufen momentan auch Location Based Services wie Foursquare hervor. Mit ihnen veröffentlichen Nutzer sozialer Netzwerke etwa bei Twitter munter, an welchem Ort sie sich gerade befinden.

55 Prozent der Personen, die Foursquare oder ähnliche Dienste nutzen, sorgen sich um Datenschutz. 45 Prozent von ihnen befürchten, es Dieben einfach zu machen. Denn die wissen genau, wann sie in Ruhe die Wohnung ausräumen können. Unbegründet scheint diese Sorge nicht: 29 Prozent der Befragten haben ihren Standort bereits mit Personen geteilt, die sie nicht zu ihrem Freundeskreis zählen.

Die Sorgen um den Datenschutz halten Nutzer sozialer Netzwerke nicht davon ab, im Internet leichtfertig zu handeln. 76 Prozent klicken auf Links, die Freunde oder Bekannte in sozialen Netzwerken veröffentlichen. 31 Prozent akzeptieren sogar Freundschaftsanfragen von völlig Fremden.

Ratgeber für soziale Netzwerke

Damit Nutzer von Phishing, Malware-Infektionen und gekaperten Accounts verschont bleiben, raten die Experten von Webroot unter anderem Folgendes: Insbesondere die Nutzer von Location Based Services sollten darauf achten, dass ihre Profile in sozialen Netzwerken nur für bestätigte Kontakte einsehbar sind.

Links sollte man mit Bedacht anklicken. Immer häufiger werden soziale Netzwerke dazu genutzt, Nutzer auf infizierte Webseiten zu leiten und Phishing zu betreiben.

An der Befragung des amerikanischen Marist Instituts nahmen 410 US-Bürger teil, die soziale Netzwerke nutzen. US-Sicherheits-Anbieter Webroot sprach mit mehr als 1.500 Nutzern sozialer Netzwerke.