Verisign und IBM erfolgreich

Managed Security Services-Markt im Überblick

06.12.2007 von Nicolas Zeitler
Verisign und IBM sind die führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Managed Security Services (MSS). Beide Firmen halten ausreichend Ressourcen für Sicherheits-Dienstleistungen vor und bieten ihren Kunden gut abgestimmte Angebote. Das haben die Marktforscher von Forrester in einer Untersuchung herausgefunden.
IBM und Verisign wurden im Rahmen der Studie als "Leader" unter den großen Anbietern von MSS identifiziert.
Foto: Forrester

Verisign hat der Studie zufolge die stärkste Gesamtstrategie unter den betrachteten Firmen. Der Sicherheitsspezialist wartet nicht nur aktuell mit einem soliden Angebot auf, sondern verfolgt auch eine zukunftsweisende Strategie. Stärken des Unternehmens liegen in seiner Erfahrung bei den Themen Public Key Infrastructure (PKI) und Authentifizierung. Zum zukünftigen Erfolg von Verisign wird demnach aber auch die aggressive, jeweils auf die verschiedenen Regionen der Welt angepasste Marketing-Strategie beitragen.

Der IT-Riese IBM überzeugt unter anderem durch sein umfassendes Portfolio: Mit seinem derzeitigen Angebot deckt der Konzern die wichtigsten Bereiche von Managed Security Services ab. Während Verisign die überzeugendere Strategie besitzt, liegt IBM vorne, was das Angebot an Dienstleistungen angeht.

Neben den beiden "Leaders" hat Forrester sechs "Strong Performers" ausgemacht. Der Sicherheits-Anbieter Symantec punktet mit einem soliden Angebot an Managed Services, die auf der großen Erfahrung des Unternehmens in Sicherheitsfragen fußen. Auch die Zukunftsstrategie konnte die Marktforscher überzeugen. Allerdings sehen sie Nachholbedarf beim Reporting von Symantec. Kunden haben sich darüber in der Befragung kritisch geäußert.

Die Stärke von Unisys liegt in der Fähigkeit des Dienstleisters, komplexe Projekte umzusetzen. Vor allem beim Identitäts- und Zugangs-Management können sich die Leistungen des Anbieters sehen lassen. Ein umfassendes Angebot an Managed Security Services können Firmen bei Secureworks finden. Die Dienste dieses Anbieters in Anspruch zu nehmen lohnt sich Forrester zufolge vor allem für Firmen, die ein hochgradig flexibles Angebot brauchen.

Ein starkes und ausgewogenes Angebot an Sicherheits-Services beschert auch Solutionary einen Platz unter den "Strong Performers". Die Dienstleistungen von Solutionary zeichnen sich durch einen hohen Grad an Flexibilität aus. Die Mehrheit seiner Kunden hat das Unternehmen derzeit noch in Nordamerika, doch zunehmend fasst Solutionary auch in Europa Fuß.

Großer Experten-Pool bei BT Global Services

Charakteristisch für den Sicherheits-Provider Getronics ist die enge Abstimmung seiner Lösungen auf die bestehenden IT-Infrastrukturen bei den Kunden. Bemerkenswert ist hier laut Forrester zudem die große Bandbreite von Security Services. Diese zeichnet auch BT Global Services aus. Lob erntete das Unternehmen in der Befragung von seinen Kunden für seinen umfassenden Pool an Sicherheitsexperten, die in enger Abstimmung miteinander arbeiten.

Zwei der zehn untersuchten Firmen hat Forrester in die Kategorie der "Contender", also Herausforderer gesteckt. Hier findet sich zum einen Verizon Business. Als positiv bewerten die Marktforscher die Stärke des Security Operations Centers von Verizon. Vielversprechend sei auch die Gefahrenerkennung des Unternehmens, außerdem seine Dienstleistungen rund um die Themen Zugangs- und Identitäts-Kontrolle. Schwächen zeigen sich dagegen in der Gesamtstrategie von Verizon.

Immer mehr Firmen beauftragen MSS-Anbieter

Der zweite "Contender" ist Sprint. Lobend hebt die Studie das Angebot des Telekommunikations-Providers rund um die Sicherheit in der drahtlosen Kommunikation hervor. Die Notwendigkeit von Verbesserungen sehen die Forrester-Experten bei Sprint vor allem beim Security Operations Center.

Die Zahl der Firmen, die die Betreuung ihrer IT-Sicherheit an MSS-Anbieter auslagern, ist der Studie zufolge in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Forrester zufolge sind die gesamten Ausgaben für IT-Outsourcing im Laufe des vergangenen Jahres um vier Prozent gestiegen auf nunmehr 76 Milliarden US-Dollar. Parallel zu dieser Entwicklung sei auch das Outsourcing auf dem Feld der Sicherheit gewachsen. Der weltweite Markt habe derzeit ein Volumen von mehr als zwei Milliarden Dollar.

Die Bedeutung von MSS wird der Untersuchung zufolge weiter zunehmen, weil IT-Anwender zunehmend unabhängig von ihrem Unternehmen aufs Internet zugreifen und Firmen in immer stärkerem Maß mit Externen vernetzt sind. Sicherheitsdienstleistungen müssen aus diesem Grund verstärkt auch über die Grenzen des firmeneigenen Netzwerks hinausreichen. Wachsendes Interesse haben Firmen aus diesem Grund auch daran, dass ihre Sicherheits-Dienstleister neue Technologien zur Vorbeugung vor Informations-Lecks anbieten (Information Leak Prevention, ILP).

Forrester Research hat die Studie unter dem Titel "Fhe Forrester Wave: Managed Security Services, Q4 2007" veröffentlicht. Zwischen Juni und August dieses Jahres haben die Analysten führende Anbieter von Managed Security Services nach 56 Kriterien bewertet. Interviewt wurden zehn Anbieter und 20 Firmen, die MSS einsetzen. Die untersuchten Anbieter waren BT Global Services, Getronics, IBM, Secureworks, Solutionary, Sprint, Symantec, Unisys, Verisign und Verizon Business.