Stagnation statt Zuwachs

Mittelstand knausert bei IT-Gehältern

14.05.2004 von Thomas Zeller
Die Einkommen von IT-Mitarbeitern in mittelständischen Unternehmen stagnieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Beratungsfirma Towers Perrin im Auftrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. Außerdem nähern sich die IT-Gehälter größerer Konzerne denen mittelständischer Firmen an.

Einer der wenigen Gewinner der diesjährigen Gehaltsrunde sind die Einsteiger im IT-Beratungsumfeld. Durchschnittlich bekommen diese 41.000 Euro pro Jahr, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von über zehn Prozent bedeutet. Andere Berufsgruppen in der IT, beispielsweise der Juniorprogrammierer (41.000 Euro p.a.) oder Datenbankexperte (32.000 Euro) verdienen ebenso viel wie im Vorjahr. Bei den Programmierprofis und Netzwerk-Spezialisten sieht es nicht anders aus. Mit 49.000 Euro bzw. 60.000 Euro Jahresgehalt müssen beide Berufsgruppen ebenfalls eine Nullrunde hinnehmen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass sich viele IT-Gehälter größerer Firmen denen mittelständischer Unternehmen immer mehr annähern. Zum Beispiel erreicht in einem großen Betrieb mit mehr als 300 Millionen Umsatz die IT-Nachwuchskraft ein ähnlich hohes Gehalt wie im Mittelstand, nämlich durchschnittlich 42.000 Euro. Der statistische Einkommensrückgang bei den Konzernen liegt vor allem am Wegfall zahlreicher Stabsfunktionen.

Das Einkommen von jungen Entwicklern liegt im mittelständischen Firmen wie auch in Konzernen bei rund 44.000 Euro. Auch bei IT-Fachkräften mit größerer Berufserfahrung unterscheiden sich die durchschnittlichen Jahresgehälter nur wenig, wobei zum Teil in kleineren Firmen sogar geringfügig mehr gezahlt wird. So bekommen IT-Berater dort im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 69.000 Euro, in größeren Firmen verdienen sie etwa 68.000 Euro. Nur wenige Berufsgruppen kommen in größeren Unternehmen finanziell besser weg: Der Programmierer etwa bekommt dort mit 59.000 Euro im Jahr fast 20 Prozent mehr als sein Kollege im mittelständischen Betrieb (49.000 Euro). Generell sehen für alle IT-Beschäftigte die Prognosen der Gehaltsexperten für die nächste Gehaltsrunde gut aus. Dirk Ewert, Vergütungsexperte bei Towers Perrin, geht davon aus, dass es nach der Zeit der Konsolidierung und Stabilisierung es bei zukünftigen Gehaltsverhandlungen wieder einen Zuwachs von durchschnittlich drei Prozent geben wird.

Für die Untersuchung wurden IT-Mitarbeiter aus 95 Unternehmen mit bis 300 Millionen Euro Umsatz befragt.

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