Ratschläge für Xing, Facebook & Co.

Neuer Social-Media-Leitfaden

04.01.2011 von Andrea König
In kleinen Fachforen erreichen Firmen ihr Publikum oft besser als in den großen Netzwerken. Web 2.0 nach dem Gießkannenprinzip scheitert laut dem neuen Bitkom-Leitfaden .

Plattformen wie Xing, Facebook, Youtube, Twitter oder verschiedene Blogs und Internet-Foren bieten Unternehmen Chancen, stellen sie gleichzeitig aber auch vor neue Herausforderungen. Der Hightech-Verband Bitkom möchte mit seinem Ende November veröffentlichten Leitfaden "Social Media" Unternehmen dabei unterstützen, sich im Web 2.0 zu engagieren.

Zu einer erfolgreichen Social Media Strategie gehören Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle.
Foto: Bitkom

Der Leitfaden konzentriert sich auf die Aspekte des Business 2.0. "Hier geht es um den zielgerichteten Einsatz der neuen Medien in den externen Unternehmensbeziehungen, um den Geschäftserfolg voranzutreiben", heißt es. Der interne Einsatz bleibt dabei nicht unberücksichtigt: Nur wenn Unternehmen Werte wie Offenheit, Transparenz und Zusammenarbeit intern ernst nähmen, können sie auch glaubwürdig nach außen gelebt werden.

Die Ausführungen geben einen Einblick in das Thema und stellen früh klar, dass Social Media nicht nach dem Gießkannenprinzip funktionieren kann. "Nicht alle Anwendungsformen sind für jedes Unternehmen gleichermaßen ratsam", heißt es. Vielmehr erfordert der Einsatz von Social Media eine sorgfältige Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle.

Wir haben fünf nützliche Ratschläge für eine erfolgreiche Social Media Strategie aus dem umfangreichen Leitfaden ausgewählt. Sie lauten:

1. Die Social Media Strategie ist kein isolierter Selbstläufer. Wer eine Strategie aufsetzt, muss sie mit der Unternehmens- und der Kommunikationsstrategie abstimmen. Von großer Bedeutung ist dabei auch die Unterstützung durch die Unternehmensleitung.

2. Social Media Maßnahmen brauchen Ziele. Einfach etwas zu machen, um dabei zu sein, ist der falsche Weg. Bitkom empfiehlt Unternehmen, auf Basis der definierten Strategie konkrete Ziele für unterschiedliche Funktionsbereiche festzulegen. Das könnte beispielsweise sein, die Bekanntheit von Produkten zu steigern.

Zielgruppe für Social Media beachten

3. Social Media bedeutet Interaktion. Wer etwa plant, dass die PR-Abteilung aktiver im Bereich Social Media wird, muss Ressourcen für den Austausch einplanen: "Die PR-Abteilung muss in der Lage (Ressourcen!) und gewillt sein, in den Dialog zu treten", schreibt Bitkom.

4. Zielgruppe nicht vergessen. Zu Anfang der Überlegungen zum Thema Social Media sollten Unternehmen an ihre Zielgruppe denken. Bewegt die sich überhaupt in Sozialen Netzwerken? Und in welchen? "Im Laufe der Recherche kann sich herausstellen, dass es nicht zwangsläufig große bekannte Netzwerke wie Xing oder Facebook sein müssen", schreiben die Bitkom-Experten. Es gebe aber auch eine Unmenge spezieller, fachspezifischer Communities oder Foren zu Themen, die zwar kleiner sind, dafür aber genau die gewünschte Zielgruppe ansprechen.

5. Social Media braucht Inhalte. Mehr denn je gilt im Social Web die Regel "Content is king". Informationen, die man in sozialen Netzwerken veröffentlicht, sollten einen Mehrwert haben, glaubwürdig und authentisch sein. In Bezug auf den Mehrwert kann es je nach Strategie auch durchaus sinnvoll sein, eine interessante fremde Quelle zu zitieren. Vor einem Engagement in Social Media empfiehlt Bitkom, die grundsätzlichen Botschaften durch die PR- oder Marketingabteilung zu definieren. Mitarbeiter aus Service, Forschung und Entwicklung oder Vertrieb könnten sich daran orientieren. Bei der Menge der Inhalte sollte Klasse eine deutlich höhere Rolle spielen als Masse.

Regeln zur Nutzung von Social Media sollten in Unternehmen auch dann aufgestellt werden, wenn Social Media nicht in die Kommunikationsstrategie eingebunden wird, rät der Branchenverband. Schließlich sei jeder Mitarbeiter auch privat ein Botschafter des Unternehmens. Den gesamten Social Media Leitfaden des Branchenverbandes Bitkom gibt es unter diesem Link als PDF-Datei.