Schweizer mischen mit

Novartis will Googles "smarte Kontaktlinse" mitentwickeln

15.07.2014
Google hat für seine digitale Kontaktlinse, die für Diabetiker die Blutzucker-Werte messen kann, einen Partner in der Medizinindustrie gefunden. Der Schweizer Gigant Novartis will die Technologie mitentwickeln.

Googles Idee einer "smarten Kontaktlinse" für Diabetiker hat einen großen Schritt zur Markteinführung gemacht. Der Pharma-Gigant Novartis nimmt eine Lizenz auf die Technologie auf. Damit werde die auf Augenmedizin spezialisierte Tochter Alcon eigene Produkte entwickeln und vermarkten können, teilte Novartis am Dienstag mit.

Die Kontaktlinse, die Blutzucker-Werte messen und bei Schwankungen warnen kann, wurde beim Internet-Konzern in der Forschungsabteilung Google X entwickelt. Google machte das Projekt der "smarten Linse" im Januar öffentlich. Laut damaligen Angaben sind in dem Prototyp zwischen zwei Schichten ein Sensor sowie ein Miniatur-Funkchip integriert. Die Linse messe jede Sekunde die Glukose-Werte in der Tränen-Flüssigkeit. Die Daten sollen dann an eine Smartphone-App übertragen werden. Der Prototyp sei in mehreren klinischen Forschungsstudien erprobt worden.

Chip und Sensor seien so winzig wie Glitzer-Partikel und die Antenne dünner als das menschliche Haar, hieß es. Es werde auch erwogen, für Warnsignale Mikro-LEDs direkt in die Linse zu integrieren. Die Entwickler schränkten damals aber ein, dass es noch ein weiter Weg bis zu einem fertigen Produkt sei.

Erst am Vortag war bekanntgeworden, dass einer der führenden Entwickler, der Forscher Babak Parviz, zum Online-Händler Amazon gewechselt ist. Er hatte bereits 2009 demonstriert, wie man Kontaktlinsen mit LEDs versehen kann. (dpa/rs)