Neues HP-Abrechnungsmodell

Pay-per-Use für SAP Hosting

19.08.2010 von Holger Eriksdotter
HP führt ein neues Abrechnungsmodell für den Betrieb von SAP-Systemen ein. Es misst auf Basis des SAP Application Performance Standard (SAPS) stundengenau den Ressourcen-Verbrauch. Kunden müssen sich nicht mehr zur Abnahme eines vorab definierten Volumens verpflichten.

Für das neue Abrechnungsmodell hat HP eine Technologie zur exakten Messung des Ressourcen Verbrauchs von SAP-Systemen entwickelt. Der "HP Application Performance Standard Meter" erfasst zwei Messwerte: Die benötigte Prozessorleistung und den Ein-/Ausgabe-Durchsatz. Eine integrierter Algorithmus rechnet diese Daten in kiloSAPS-Stunden und kiloIOPS-Stunden (IOPS = Input/Output Performance Standard) um.

Anwender erhalten wie bei einer Telefonrechnung eine genaue Aufschlüsselung des Ressourcenverbrauchs und eine Zuordnung zu den einzelnen gehosteten SAP-Lösungen. Der Preis pro kiloSAPS pro Stunde liegt zwischen 0,37 und 1,11 Euro und richtet sich nach der abzudeckenden Spitzenlast.

"Unternehmen beziehen SAP-, Speicher-, Messaging- oder Computing-Dienstleistungen ähnlich einfach und schnell wie Strom aus der Steckdose", sagt HP-Manager Peter Voss.
Foto: HP

HP bietet das neue SAP-Hosting- und Abrechnungsmodell im Rahmen seiner „HP Utility Services“ (HP US) an. Das Portfolio umfasst standardisierte und modularisierte IT-Ressourcen, die von einer großen Zahl von Unternehmen gemeinsam genutzt, nach Bedarf bereitgestellt und nach Verbrauch abgerechnet werden. Das Service-Angebot besteht aus Applikations-, Infrastruktur- und Desktop-Modulen, aus denen sich Kunden individuelle, auf ihre Anforderungen abgestimmte Lösungen zusammenstellen können.

Mit dem neuen Abrechnungsmodell erfüllt HP eine der wesentlichen Anforderungen, die von Cloud Verfechtern immer wieder erhoben werden: Die Abrechnung von Service-Leistungen nach dem tatsächlichen Verbrauch. Denn anders als bei den bisher oft üblichen Berechnungsverfahren, die auf der Anzahl der „Seats“ (Nutzer des SAP-Systems) oder „Concurrent Seats“ (gleichzeitige Nutzer des SAP-Systems) basieren - egal ob diese auch wirklich genutzt werden - wird bei dem neuen HP-Verfahren die Nutzung der tatsächlich in Anspruch genommenen IT-Ressourcen zur Grundlage der Berechnung.

„Das neue verbrauchsabhängige Abrechnungsmodell für das Hosting von SAP-Lösungen stellt einen Meilenstein in Bezug auf Genauigkeit und Transparenz dar“, sagt Peter Voss, Business Manager Deutschland HP Utility Services, "Unternehmen wollen schnell auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren und ihre IT-Betriebskosten entsprechend skalieren."

IT-Services über ein Web-Portal bestellen und monitoren

Zu den HP Utility Services zählen Applikationen (z.B. SAP, Microsoft CRM), Infrastruktur (z.B. Server, Storage, Backup, Datenbanken, Archiv) und Anwenderlösungen (z.B. Virtual Desktop, Service Desk). Sie können über ein Web-Portal bestellt und abbestellt werden,das auch jederzeit einen Überblick über den aktuellen Verbrauch und die angefallenen Kosten ermöglicht.

Bei inhouse betriebener IT, aber auch bei unflexiblen Outsourcing-Verträgen, hinkt die IT-Kapazität ständig dem sich ändernden Bedarf hinterher. HP verspricht mit den Utility-Services IT-Kapazität, die sich exakt dem aktuellen Bedarf anpassen.
Foto: HP

„Mit dem verbrauchsabhängigen Bezahlmodell wandeln Unternehmen Fixkosten in variable Kosten um und können damit schnell auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren“, sagt HP-Manager Voss. Zudem Kunden müssten sich keine Gedanken über Software-Updates oder veränderte Software-Umgebungen machen, sparten Folgekosten für Schulungen und reduzierten Ausfallzeiten.

Eine weitere Besonderheit der HP Utility Services: Es sind keine Mindestabnahmemengen vorgeschrieben. Zwar schließen die Kunden mit HP einen Rahmenvertrag über ein Jahr, aber innerhalb dieses Zeitraums können sie ihren Bezug frei dimensionieren. „Unternehmen können den Bezug der IT-Ressourcen extrem flexibel und schnell hoch- und runterskalieren und theoretisch auch gar keine Leistungen beziehen“, sagt Voss. Die vertraglich zugesicherten Bereitstellungszeiten lägen in der Regel zwischen wenigen Minuten und maximal bei fünf Tagen.

Bestellte Services können nach einer Mindestnutzungsdauer von drei Monaten wieder komplett abbestellt werden. „Mit diesem Modell entsprechen wir den Forderungen nach industrialisierten, modularisierten und flexibel skalierbaren Services. Die Unternehmen beziehen somit SAP-, Speicher-, Messaging- oder Computing-Dienstleistungen ähnlich einfach und schnell wie Strom aus der Steckdose, mit maßgeschneiderten Volumen und ohne nennenswerte Festkosten“, sagt HP Utility-Experte Voss.

Der Preis richtet sich ausschließlich nach den in Anspruch genommenen Ressourcen und den vereinbarten Service Levels. Wenn sich Kunden dennoch zu einer Mindestabnahmemenge verpflichten, erhalten sie Rabatte auf die Listenpreise. Für die Steuerung der Abnahmemengen und der vereinbarten Service-Level hat HP ein spezielles Web-Portal entwickelt. Damit können Kunden neue Services bestellen sowie ihre Abnahmemengen und Service Levels jederzeit verändern.

Immer aktuelle Infos über Bearbeitung, Bestand und Kosten

Zudem informiert das Web-Portal Kunden über den Bearbeitungsstatus, den aktuellen Bestand an zugewiesenen Utility-Services und die anfallenden Kosten. Dadurch, dass die erteilten Aufträge vom Portal größtenteils automatisiert umgesetzt werden, können die Bereitstellungszeiten im Vergleich zu den oft üblichen einzelnen Vertragsänderungen und manueller Bereitstellung erheblich verkürzt werden.

Nach Angaben von HP werden die HP-US von mehreren hunderten Kunden in 30 Ländern eingesetzt. Danach betreibt HP SAP-Lösungen für mehr als 1,7 Millionen Anwender in über 50 Ländern; weltweit hostet HP nach diesen Angaben fast 45 Prozent aller Installationen für SAP-Lösungen, insgesamt rund 67.000 Installationen bei 25.000 Kunden.