Qualität der operativen Daten mangelhaft

Performance-Management scheitert oft

15.11.2004 von Detlef Scholz
Mehr als 40 Prozent aller Initiativen zur Verbesserung der Unternehmens-Performance in den vergangenen drei Jahren haben ihre Ziele nicht erreicht. In weniger als einem Drittel wurde das Plansoll der Initiative übertroffen. 45 Prozent der befragten Manager gaben an, dass die Ziele der Verbesserungsinitiative nur teilweise erreicht worden seien. Das folgt aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Economist Intelligence Unit (EIU).

Die geringste Erfolgsquote bei den Initiativen zur Leistungssteigerung erzielen Handelsunternehmen. Nur jedes fünfte gibt an, das Ziel erreicht zu haben. Die beim Verbesserungs-Management am häufigsten erfolgreichen Firmen kommen aus der Gas- und Ölbranche. Doch auch hier liegt die Quote nur bei knapp über fünfzig Prozent.

Die Art der angestrebten Performance-Steigerung hängt vom Marktsektor ab, in dem das Unternehmen aktiv ist. Als Methoden der Leistungsverbesserung nennt EIU IT-Outsourcing, Optimierung der Geschäftsprozesse, Lean Management, Prozess-Automatisierung, Straffung der Lieferkette, IT-Implementierung, organisatorische Abstimmungsmaßnahmen und Qualitätsmanagement nach Six Sigma.

Für die Erfolgskontrolle bedienen sich die Firmen unterschiedlicher Methoden. Am häufigsten eingesetzt werden Steuergremien (43 Prozent) und Balanced Scorecards (41 Prozent). Auch über die Bilanzierung wird der Erfolg der Maßnahmen überprüft. Verwendete Größen sind der EBITDA-Wert (earnings before interest, taxes depreciation and amortisation) und der ROI (return on investment). Manche Unternehmen nutzen auch den ROIC (return on invested capital), den EVA (economic value-added) oder den EPS (earnings per share).

Mitarbeiter sind wichtigster Faktor

Durchschnittlich zwei Drittel der Firmen aus den Sektoren Chemie, Herstellung und Handel verlassen sich auf den ROI. Das ist aber auch von der Größe abhängig: Während drei von vier großen Unternehmen den ROI bevorzugen, nutzen ihn nur 57 Prozent der kleineren Firmen. Die Segmente Gesundheit, Telekommunikation und CPG (consumer packaged goods) bevorzugen den EBITDA für die Erfolgskontrolle. Lebensversicherer setzen dagegen am häufigsten auf den EVA und den EPS.

Nur ein gutes Drittel der Verantwortlichen gibt an, dass die eingesetzten Systeme für das Performance-Management effektiv seien. Ein weiteres Drittel der Befragten ist mit den Daten, die für die Erfolgskontrolle der strategischen Initiativen verwendeten Daten werden, zufrieden. 56 Prozent dagegen beklagen sich darüber, dass sie zu wenige operative Daten für eine solide Entscheidungsgrundlage haben.

Gemäß den Analysten herrscht in allen Branchen Übereinstimmung darüber, dass die Kommunikation mit den betroffenen Mitarbeitern der Schlüssel für den Erfolg des Verbesserungs-Managements ist. Gleichzeitig glauben die Manager aber, dass dieser Bereich am schwierigsten zu kontrollieren ist.

EIU führte die Studie "Strategy Execution: Achieving Operational Excellence" im Auftrag von Celerant Consulting durch. Die Marktforscher befragten 276 Verantwortliche aus den USA und Kanada im Zeitraum September bis Oktober 2004.

Weitere Meldungen:

Prozesse in der richtigen Spur
Messfühler im Epizentrum
Netz-Performance im Griff

Bücher zum Thema:

Controlling-Konzepte
Auftragsklärung in IT-Projekten