IDC: HP ist Marktführer

Preise für Server-Virtualisierung sinken

12.05.2010 von Hartmut  Wiehr
Anbieter wie HP, Dell und IBM verkauften zwar mehr Lizenzen, machten aber mit Server-Virtualisierung weniger Umsatz. "Virtualize first" gilt bei Anwendern als das Rezept für Krisenzeiten.
Der Virtualisierungsmarkt erholt sich laut IDC. Doch noch sind nicht alle Probleme behoben.

Die Marktforscher von IDC haben den jüngsten "Worldwide Quarterly Server Virtualization Tracker" vorgelegt. Demnach waren 18,2 Prozent aller im vierten Quartal 2009 ausgelieferten Server (in Stückzahlen: 352.533) virtualisiert, was einem deutlichen Wachstum gegenüber den 15,2 Prozent des vierten Quartals 2008 entspricht.

IDC führt diese Entwicklung auf die veränderte Einstellung der Unternehmen zu Virtualisierung zurück: "Virtualize first" habe sich als Maxime während und nach der Rezession ergeben. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass sich im gesamten Jahr 2009 die Zahl der neu verkauften virtualisierten Server um fünf Prozent gegenüber 2008 verringert hat.

Der Umsatz mit Virtualisierungs-Software ging für alle CPU-Typen im vierten Quartal 2009 um zehn Prozent auf 447 Millionen Dollar zurück, was IDC in den anhaltenden wirtschaftlichen Problemen vieler Unternehmen und in dem verstärkten Konkurrenzkampf der Virtualisierungsanbieter begründet sieht. Die Anzahl der verkauften Lizenzen stieg dagegen in diesem Berichtszeitraum um 21 Prozent an. Es wurden also mehr Lizenzen verkauft, aber zu günstigeren Preisen – eine für die Anwender erfreuliche Entwicklung.

Die Erholung bei den Ausgaben für virtualisierte Server ist laut Matt Eastwood von IDC vor allem auf die x86-Systeme zurückzuführen, bei denen Blade- und Virtualisierungstechnologie nach wie vor sehr gefragt sind. Eastwood sieht in dieser Entwicklung auch einen Pfad in sogenannte private Clouds: "Für uns ist Virtualisierung ein wichtiger evolutionärer Schritt auf dem Weg zu privatem Cloud Computing. Die Anwender begnügen sich nicht mehr mit dem Hypervisor und seinen Leistungen für die Konsolidierung der Server-Landschaft, sondern konzentrieren sich auf Mobilität der Systeme, automatisches Provisioning, Management und Überwachung sowie auf Abrechnungsmodalitäten für die erbrachten IT-Leistungen. IDC geht deshalb davon aus, dass die Management- und Automatisierungstools der Anbieter darüber entscheiden werden, wer auf dem dynamischen Markt für Virtualisierung zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern zählen wird."

HP führt vor Dell und IBM

Laut IDC werden sich diejenigen Anbieter am Markt durchsetzen, die Automatisierungs-Tools für bereits bestehende und komplexe Virtualisierungsumgebungen herausbringen. Damit würden sie auf eine bestehende Situation reagieren, in der sich viele Unternehmen bereits für virtuelle Maschinen und darin installierte Applikationen entschieden hätten.

Hewlett-Packard besetzt inzwischen den Platz eins bei virtualisierten Servern: Im vierten Quartal 2009 erreichte man einen Marktanteil von 38 Prozent, was einem Zuwachs von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Anteil von Dell sank auf 26 gegenüber 29 Prozent im vierten Quartal 2009, obwohl über das ganze Jahr 2009 gerechnet ein Zuwachs von 17 Prozent erzielt werden konnte. IBM konnte den dritten Platz mit 16 Prozent bei den Marktzahlen für das vierte Quartal behaupten und legte für das ganze Jahr 2009 sogar um 37 Prozent gegenüber 2008 zu.