Medion AG

Robuste Lieferkette

24.06.2005 von Heinrich Seeger
Die Fähigkeit der IT-Mannschaft zur schnellen und robusten Implementierung neuer Prozesse in den Bereichen Logistik und After Sales Service ist für Vorstand Knut Wolf besonders wichtig.

Wolf verantwortet bei Elektronikgroßhändler Medion die IT-Strategie – zusammen mit den Themen Logistik, After Sales Service, PC-Produktion und Organisation.

Die IT hat er darauf ausgerichtet, das Geschäftsmodell durch weltweite Bereitstellung von IT-Ressourcen zu unterstützen. Neben der Produktberatung für die Handelspartner und der Marketing-Unterstützung betreibt Medion für alle Kanäle eine 365-Tage-Hotline im eigenen Call Center und beantwortet dort Fragen der Endverbraucher zur Anwendung, bei der Garantieabwicklung und bei Nachbestellungen. Das erfordere auch die „Sicherstellung umfassender Transparenz über die Supply Chain“, so Wolf

Das Geschäftsmodell von Medion erschließt Handelskonzernen, vor allem aus dem Lebensmittelbereich, die Möglichkeit, in Verkaufsaktionen elektronische Produkte aus den Bereichen PC/Multimedia, Unterhaltung und Haushalt sowie Kommunikation anzubieten. Vor allem über die Niederlassungen der Aldi-Discount-Ketten (Nord und Süd) werden regelmäßig große Mengen PCs, Laptops, Digitalkameras, Fernseher und andere Produkte mit dem Medion-Label abgesetzt.

Zunehmend bietet aber auch der spezialisierte Facheinzelhandel Medion-Waren an. Auf der anderen Seite erschließt Medion Distributionskanäle für Elektronik-Markenhersteller (zum Beispiel Acer). Im Geschäftsjahr 2004 (31. Dezember) setzte das Unternehmen mit 1500 Mitarbeitern 2,6 Milliarden Euro um (Vorjahr: 2,9 Milliarden) und erzielte ein EBIT von 91 Millionen Euro (Vorjahr: 180 Millionen).

In der IT arbeitet Medion mit einem minimalen Personalbestand: Lediglich 27 Mitarbeiter, dazu vier Auszubildende, sind zentral für die sehr stark auf SAP basierenden IT- und Telekommunikationsfunktionen verantwortlich. Entsprechend knapp ist das Budget: Lediglich 0,4 Prozent vom Umsatz, Telekommunikationskosten inklusive, wendet Wolf für den IT-Betrieb auf. Dazu kommt eine Investitionsplanung für das Jahr 2005 in Höhe von 3,1 Millionen Euro, wovon SAP-Rollouts in Frankreich den USA und Skandinavien, die Einführung einer Business-Intelligence-Lösung und – möglicherweise – außerdem der Rollout von SAP CRM 4.0 bestritten werden sollen.

Im abgelaufenen Jahr führte Medion bereits SAP R/3 in England und den Niederlanden ein. Das CRM-Paket der Walldorfer wurde in Deutschland und den Niederlanden implementiert. zu den wichtigen abgeschlossenen Projekten aus 2004 zählt Vorstand Wolf ferner Optimierungen der Lagerlogistik und des After-Sales-Service.