Mittelklasse-Smartphone

Samsung Galaxy Ace im Test

06.04.2011 von Yvonne Göpfert
Bei Mittelklasse-Handys heißt es immer Abstriche machen - sei es bei CPU, Display oder Speicher. Wie gut Sie mit dem Samsung Galaxy Ace bedient sind, sagt der Test.
Das Samsung Galaxy Ace mit 5-Megapixel-Kamera.
Foto: Samsung

Das Galaxy Ace ist für rund 400 Euro zu haben. Auch wenn Sie bei diesem Smartphone ein paar Abstriche machen müssen - für das Design gilt das sicher nicht. Das Handy liegt gut in der Hand und ist hübsch anzusehen. Die griffige Kunststoffschale auf der Rückseite ist Geschmackssache. Leider hängen sich im Laufe der Zeit diverse Schmutzpartikel in dem riffeligen Kunststoff fest, die nur schwer zu entfernen sind.

An der Oberseite des Samsung Galaxy Ace befindet sich der 3,5-mm-Klinkenstecker für Standard-Kopfhörer. So können Sie auch Musik hören, wenn das Handy in der Hosentasche steckt. Daneben liegt der USB-Anschluss, der sich über einen Schieberiegel leicht verschließen und somit vor Staub schützen lässt. Am rechten Gehäuserand liegt der Zugang zum microSD-Kartenslot. Damit lässt sich die Speicherkarte ohne Entfernen des Akkufachdeckels austauschen.

Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace
Das Samsung Galaxy Ace

Abstriche muss der Nutzer eines Mittelklasse-Smartphones üblicherweise beim Display hinnehmen. Nicht so beim Samsung Galaxy Ace. Die Koreaner zeigen sich hier mit einem 3,5-Zoll-Display großzügig. Allerdings zählen Kontrast und Auflösung nicht zum obersten Level. Mit 320 x 480 Pixeln Auflösung sehen Sie kleine Treppchen bei jedem Wort. Das stört jedoch kaum beim Lesen von E-Mails, Webseiten oder Facebook-Nachrichten.

Der Touchscreen arbeitet kapazitiv und reagiert schon auf sanfteste Berührungen. Beim Zwei-Finger-Zoom ist kein Ruckeln zu bemerken. Die Bedienung ist damit sehr angenehm, allerdings mit einer Einschränkung: Die Menü- und die Zurück-Taste links respektive rechts des zentralen Startbildschirm-Knopfes unter dem Display sind nur sehr kurz beleuchtet, meist ist das Licht aus. Um diese Sensortasten zu treffen, dürfen Sie also immer ein wenig raten, wo Sie drücken müssen. Immerhin: Wenn Sie die Tasten getroffen haben, springt die Beleuchtung an, und der Befehl wird umgehend erfüllt. Ein zweites Mal müssen Sie dafür nicht drücken.

Das Samsung Galaxy Ace kommt mit Android 2.2.1. Darüber liegt Samsungs Bedienoberfläche Touch Wiz. Sie bringt beispielsweise den Menüpunkt Social Hub mit, der E-Mails, SMS-Nachrichten und Facebook-News in einer Ansicht bündelt. Leider werden die neuesten Nachrichten nicht direkt angezeigt, sondern erfordern weitere Klicks auf den E-Mail-Ordner oder das Facebook-Zeichen. Ferner finden Sie im Menü die Samsung Apps, die analog zum Android Market verschiedene Widgets und Spiele bereithalten sollen. Unser Testgerät wollte uns jedoch partout keine Apps anzeigen.

Office-Software vorinstalliert

Facebook und Twitter hat Samsung anders als bei seinen Top-Modellen nicht vorinstalliert. Und auch wer das Facebook-Widget herunterlädt, bringt das Handy nicht dazu, das Handy-Adressbuch mit dem Facebook-Adressbuch abzugleichen. Zum Trost hat Samsung mit Think Free Office eine Office-Software vorinstalliert. Sie zeigt Dateien zwar nur an, ermöglicht dadurch aber, dass Sie PDFs und Word-Dokumente, die per Mail kommen, direkt auf dem Smartphone ansehen können.

Im Samsung Galaxy Ace arbeitet ein 800-MHz-Prozessor. Damit ist das Smartphone nicht der beste Kandidat für rasante Handy-Spiele. Sämtliche Routine-Arbeiten wie Webseiten aufrufen, E-Mails tippen und Musik hören sind mit dem Samsung Galaxy Ace jedoch problemlos zu machen. So öffnet das Adressbuch in etwa einer Sekunde, der Webkit-Browser ist sogar noch etwas schneller startklar. Wird Ihr Smartphone doch einmal zu langsam, können Sie mit einem längeren Druck auf die Startbildschirm-Taste in der Mitte unter dem Display feststellen, woran es liegt. Denn damit öffnen Sie den Taskmanager, der aktive Programme und die Speicherauslastung des Smartphones anzeigt.

Bei allen anderen Herstellern von Android-Handys klappt der Datentausch via USB-Kabel zwischen PC und Smartphone problemlos. Oben in der Taskleiste wird die USB-Aktivierungsmöglichkeit angezeigt. Nicht so bei Samsung-Android-Handys. Wer seine Fotos von der Speicherkarte holen oder neue Musik aufspielen will, steckt am besten die microSD-Karte direkt in den PC. Oder zieht sich die Sync-Software Samsung Kies auf den Rechner.

Gut funktioniert haben im Test USB- und WLAN-Tethering. In beiden Fällen gelang es uns problemlos, eine Verbindung zwischen Handy und Laptop aufzubauen, um via Handy im Netz zu surfen. News-Seiten stellt der Browser erwartungsgemäß in rund 10 Sekunden via HSDPA dar. Flash-Seiten mag er jedoch nicht.

5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz

Das Highlight des Galaxy Ace ist die 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz. Sie bietet 13 Motivprogramme und die Möglichkeit der Makroaufnahme. Eine Panoramafunktion erlaubt mit 8 Bildern eine nahezu vollständige Rundum-Aufnahme. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Bildschärfe ist erfreulich hoch, das Bildrauschen für eine Handycam relativ gering. Kaum Lorbeeren heimst dagegen die Video-Funktion ein. Sie schafft nur enttäuschende 320 x 240 Pixel.

Für Musik-Fans hat Samsung ein UKW-Radio mit Senderanzeige, RDS-Infos und einen MP3-Player integriert. Die Musikfunktionen bergen keine Überraschung. Die mitgelieferten Standard-Kopfhörer liefern einen klaren Klang, klingen aber sehr leise. Fotos und Musik passen auf die zwei GByte große microSD-Karte, die Samsung in den Lieferumfang packt.

Das neueste Mitglied aus Samsungs Galaxy-Familie bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das Handy arbeitet schnell und lässt sich recht gut bedienen. Der Touchscreen reagierte sehr gut. Die Programme laufen flüssig, und es macht Spaß, mit dem Handy ins Internet zu gehen oder bei Facebook vorbeizuschauen. Wer jedoch Wert darauf legt, dass der Datenabgleich zwischen PC und Handy reibungslos funktioniert, der sollte sich besser das Handy eines anderen Anbieters holen. Foto-Fans dagegen sollten beim Samsung Galaxy Ace zuschlagen: Top ist die 5-MP-Kamera mit ihren vielen Einstelloptionen und der guten Bildqualität.

Allgemeine und technische Daten

ALLGEMEINE DATEN

Testkategorie

Handys

Handy-Hersteller

Samsung

Samsungs Internetadresse

samsung.de

Preis (unverbindliche Preisempfehlung)

399 Euro

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Handy-Basics (30%)

1,60

Handhabung (25%)

2,95

Ausstattung (20%)

2,35

Multimedia (15%)

2,25

Connectivity (10%)

2,55

Testnote

gut (2,35)

DIE TECHNISCHEN DATEN

Handy-Basics

Größe

112 x 60 x 12 Millimeter

Gewicht

113 Gramm

Formfaktor

Barren

Betriebssystem

Android 2.2.1

Prozessor

800 MHz

Besonderheiten

Akku-Laufzeit

Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden

640 Stunden

Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten

636 Minuten

Stand-by-Zeit im UMTS-Netz in Stunden

540 Stunden

Gesprächszeit im UMTS-Netz in Minuten

390 Minuten

Netze

GSM 900

ja

GSM 1800

ja

GSM 1900

ja

GSM 850

ja

EDGE

ja

UMTS

ja

HSDPA

ja

HSUPA

ja

Display

Größe

49 x 74 Millimeter

Auflösung

320 x 480 Pixel

Touchscreen

ja

Handhabung

Mechanische QWERTZ-Tastatur

nein

Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe

ja

Profile

nein

Flugzeug-Modus

ja

Ausstattung

Schnittstellen

Bluetooth

ja

Bluetooth 3.0

nein

USB

ja

WLAN 802.11b/g

ja

WLAN 802.11n

ja

3,5-Millimeter-Klinkenstecker

ja

Speicher

RAM

278 MB

ROM

181 MB

Speichererweiterung

ja

Speicherkarte im Lieferumfang

ja

GPS

GPS-Chip

ja

Navigationssoftware

Off-Board-Navi

Multimedia

Fotos

Auflösung

2560 x 1920 Pixel

Autofokus

ja

Makro

ja

Motivprogramme

ja

Bildstabilisator

nein

Optischer Zoom

nein

Videos

Auflösung

320 x 240 Pixel

Bildstabilisator

nein

Musik

Anzahl Formate

7

Headset im Lieferumfang

ja

UKW-Radio

ja

Connectivity

Browser

ja

Push-E-Mail

ja

E-Mail-Anhänge

ja

Instant Messaging

ja

Facebook vorinstalliert

nein

Übernahme Kontakte aus Facebook ins Adressbuch

nein

Twitter-Client vorinstalliert

nein

(PC-Welt)