F&E-Investitionen

SAP auf Rang 6 der Top-Innovatoren

13.11.2012 von Christiane Pütter
Die Walldorfer gehören laut Booz zu den zehn deutschen Firmen mit dem höchsten F&E-Budget. International führt im Ranking der IT-Branche Samsung - nicht Apple.

Als Investition in die Zukunft deuten die Berater von Booz & Company Ausgaben für Forschung und Entwicklung. In einem internationalen Branchenvergleich zeigten sich Unternehmen aus Informationstechnologie und Elektronik im vergangen Jahr demnach besonders optimistisch: Sie gaben 28 Prozent mehr Geld für F&E aus.

„Mit einem gesamt F&E-Budget von 167,2 Milliarden US-Dollar ist die IT- & Elektronikindustrie mit Abstand die forschungsintensivste Branche noch vor der Pharma- und der Automobilindustrie", schreibt Booz in seiner „Global Innovation 1000"-Studie. Über alle Segmente hinweg steigerten Unternehmen ihre Budgets in diesem Bereich um knapp zehn Prozent.

Apple laut Wahrnehmung am innovativsten

Die Analysten haben etwa 700 Entscheider gefragt, welche Firmen sie für die innovativsten halten. Am häufigsten wurde Apple genannt, gefolgt von Google und 3M.

Diese Einschätzung spiegelt sich jedoch nicht in den Zahlen, die Booz ausweist. Hierbei ging es nicht um Wahrnehmung, sondern konkret um die F&E-Budgets der Firmen. Dabei zeigt sich auch, dass nicht alle Top-Ten-Unternehmen dem Trend zu Budget-Steigerungen folgten. Die höchsten Beträge investierten demnach Samsung mit gut neun Milliarden US-Dollar, Intel mit knapp 8,4 Milliarden und Nokia mit gut 7,8 Milliarden. Dabei gaben Samsung und Intel 2011 mehr Geld aus als im Vorjahr, Nokia weniger.

Die Plätze vier bis sieben stellen sich wie folgt dar: Panasonic stellte 2011 fast 6,9 Milliarden US-Dollar bereit, IBM knapp 6,3 Milliarden. Damit haben beide Unternehmen ihre Ausgaben gegenüber 2010 jedoch gedrosselt. Cisco investierte gut 5,8 Milliarden US-Dollar und Sony knapp 5,5 Milliarden. Das sind jeweils höhere Budgets als 2010.

Abgeschlossen werden die Top Ten durch Hitachi (gut 5,2 Milliarden US-Dollar), Ericsson (rund fünf Milliarden) und Toshiba (rund vier Milliarden). Nur Ericsson verstärkte den F&E-Bereich, Hitachi und Toshiba stagnieren.

Booz hat sich auch den deutschen Markt angesehen. Dabei geht es allerdings nicht um die deutschen IT- und Elektronik-Firmen, sondern um ein branchenübergreifendes Ranking. Demnach investierten vor allem Automobilunternehmen in Forschung und Entwicklung. Unter den Top Ten ist nur eine Software-Firma, nämlich SAP.

VW vor Daimler und Siemens

In Zahlen heißt das: VW stellte mit 7,7 Milliarden US-Dollar das höchste Budget bereit, gefolgt von Daimler mit gut 5,8 Milliarden. Beide Unternehmen haben ihre Ausgaben gesteigert. Auf Platz drei liegt Siemens mit knapp 5,5 Milliarden, das ist weniger Geld als 2010.

Die Ränge vier bis sieben: BMW investierte gut fünf Milliarden US-Dollar, Bayer gut vier Milliarden. Bei SAP waren es knapp 2,7 Milliarden und bei Continental gut 2,2 Milliarden. Bis auf den Chemie-Konzern haben alle Unternehmen ihre Ausgaben erhöht.

Die Plätze acht, neun und zehn stellen sich dar wie folgt: BASF gab 2011 gut 2,2 Milliarden US-Dollar für Forschung und Entwicklung aus, Merck gut 2,1 Milliarden. Infineon stellte 612 Millionen bereit. Bis auf BASF entspricht das jeweils einer Budget-Steigerung.

Deutschland vor Frankreich und der Schweiz

Damit erweisen sich deutsche Firmen als überdurchschnittlich innovationsfreudig, so Booz. Zusammengenommen steigerten sie ihre Budgets für Forschung und Entwicklung um 14,8 Prozent und liegen damit vor Frankreich (plus 8,8 Prozent) und der Schweiz (plus 6,7 Prozent).