Cloud-Geschäft immer wichtiger

SAP verschiebt Gewinnziel auf 2017

21.01.2014
SAP will in den kommenden Jahren wie gehabt wachsen. Bis 2015 soll der Umsatz um gut drei Milliarden Euro steigen. Einen großen Teil davon wird das Cloud-Geschäft ausmachen. Seine Gewinnziele will SAP-CO-Chef Bill McDermott deshalb erst 2017 schaffen.

SAP hat seine ehrgeizigen Gewinnziele um zwei Jahre verschoben. Der Vorstoß der Firma ins Cloud-Geschäft bremse das Gewinnwachstum, sagte SAP-Co-Chef Bill McDermott am Dienstag in Walldorf. Statt 2015 solle die operative Marge - der Anteil vom Gewinn am Umsatz - nun erst 2017 bei 35 Prozent liegen. 2013 lag der Wert - Währungseffekte und andere Faktoren herausgerechnet - bei 32,6 Prozent.

SAP baut das Cloud-Geschäft mit Software, die nicht mehr beim Kunden selbst, sondern auf zentralen leistungsfähigen Rechnern bei SAP lagert und von dort abgerufen wird, weiter aus. Weil die Unternehmen nicht, wie sonst üblich, die Software beim Start des Vertrags bezahlen, sondern die Umsätze über mehrere Jahre fließen, drücke das auch anfangs auf den Gewinn, erklärte McDermott.

An seinen mittelfristigen Umsatzplänen halte der Softwarekonzern fest. Bis 2015 will SAP mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz schaffen, 2017 sollen es mindestens 22 Milliarden Euro sein. Den größten Teil davon will SAP aus eigener Kraft schaffen. Übernahmen schließt McDermott, der das Unternehmen von Ende Mai an alleine führen wird, allerdings nicht aus. Sein Co-Chef Jim Hagemann Snabe soll nach der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wechseln.

In den vergangenen Jahren hatte SAP Milliarden für den Kauf der Cloud-Firmen Ariba und Successfactors ausgegeben. Das Cloud-Geschäft wird für die Walldorfer zentral sein, um seine Umsatzziele zu erreichen. Es soll bis 2015 von einer auf zwei Milliarden Euro ausgebaut werden, 2017 sollen es drei bis dreieinhalb Milliarden Euro sein.

Die Sparte wächst. In diesem Jahr sollen die Einnahmen aus der Vermietung von Software und damit verbundene Dienstleistungen zwischen 950 Millionen Euro und einer Milliarde Euro Umsatz abwerfen.

Insgesamt planen SAPs Vorstände 2014 aber mit weniger Wachstum als im Jahr zuvor. 2013 hatten dem Softwarekonzern Übernahmen zu einem Plus von elf Prozent verholfen - Währungseffekte und andere Faktoren wie durch Übernahmen bedingte Aufwendungen oder Kosten für den Konzernumbau herausgerechnet. Nun soll das Wachstum nur noch bei sechs bis acht Prozent liegen.

Eckdaten für 2013 hatte SAP bereits am 10. Januar vorgelegt. Der Gesamtumsatz stieg um nur vier Prozent auf 16,8 Milliarden Euro. Schuld daran seien "extreme Währungseffekte" durch den starken Euro, sagte Finanzvorstand Werner Brandt. Hinzu kamen Probleme im Asiengeschäft, hervorgerufen durch die Konjunkturschwäche in China. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um zehn Prozent. Der Gewinn nach Steuern legte sogar um 18 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu. (dpa/rs)