"Mehrheit muss etwas tun"

SAP verspricht sich Chancen bei Banken

21.11.2011 von Christiane Pütter
In Sachen Kernbanken-Systeme rechnet sich SAP weltweit Chancen aus. Die Banken müssten etwas tun, sagt Gerald Faust, der diese Sparte bei SAP verantwortet.
SAP will das Geschäft mit den Banken ausbauen.

Die australische Commonwealth Bank (CBA) hat sich für die Einführung von SAP-Lösungen entschieden. Gerald Faust, in dem Walldorfer Unternehmen für die Sparte Banken zuständig, will darin eine Initialzündung sehen. "Wenn sich einer in einem Markt bewegt, müssen die anderen folgen." Das sagte er am Rande der Kundenveranstaltung Sapphire gegenüber dem Magazin inside-it.ch.

Faust will sich demnach die weltweit 400 größten Banken vornehmen. Sie müssten Kosten senken und flexibler werden. "Die deutliche Mehrheit muss etwas tun", so der SAP-Manager.

Größte Konkurrenten dabei seien interne Software-Abteilungen. Nur rund jede vierte Großbank setze Paket-Lösungen als Kernbanken-System ein, sagte Faust.

In der Schweiz hat SAP bisher in Sachen Kernbanken-Lösungen wenig Boden gewonnen. Die eidgenössischen Banken arbeiten lieber mit lokalen Anbietern wie Avaloq, Finnova und Eri Bancaire. Immerhin: Sowohl die UBS als auch die Zürcher und die Zuger Kantonalbank setzen zumindest teilweise SAP-Anwendungen im Kernbanken-System ein.

Banken noch nicht bereit für Business Process Outsourcing (BPO)

Stichwort Avaloq: Der Schweizer SAP-Konkurrent erwartet in Kürze eine steigende Nachfrage nach Business Process Outsourcing (BPO). Faust äußerte sich inside-it.ch gegenüber allerdings skeptisch. BPO setze Standardisierung voraus, und so weit seien die Banken noch nicht. Außerdem bezweifle er, dass Geldinstitute die Kontrolle über Kundendaten abgeben wollen.