300-Millionen-Franken-Deal zwischen Winterthur-Group und IBM

Schweizer Banken und Versicherungen lagern aus

06.11.2006 von Tanja Wolff
Outsourcing ist für Banken und Versicherungen in der Schweiz ein aktuelles Thema. Gemessen am Total Contract Value (TCV) investierten die beiden Branchen in den vergangenen zwölf Monaten am meisten Geld in IT-Outsourcing. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Active Sourcing.

Der Untersuchung zufolge haben im vergangenen Jahr 13 Unternehmen Outsourcing-Verträge im Wert von 636 Millionen Franken unterzeichnet. Mit sechs Abschlüssen verzeichnete das dritte Quartal 2006 die höchste Anzahl unterzeichneter IT-Outsourcing-Verträge. Dennoch ist der Markt rückläufig.

Die Zahlen der Analyse bestätigen den Trend zu kürzeren Vertragslaufzeiten und selektivem Outsourcing. So lagerten im Juli die St. Galler und die Thurgauer Kantonalbank ihr Applikations-Management aus. Kuoni und die Mobiliar vertrauten den Mainframe-Betrieb einem externen IT-Service-Anbieter an. Die Laufzeiten bewegen sich bei den Verträgen größtenteils zwischen drei und fünf Jahren.

Laut der Studie erreichten Versicherungen einen Anteil von 49 Prozent und Banken von 35 Prozent am TCV. Zurückzuführen ist der hohe Marktanteil im Versicherungs-Segment auf den 300-Millionen-Franken- Deal zwischen der Winterthur-Group und IBM. Erstaunlich ist dabei, dass kein Industrie-Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten einen Vertrag mit mehr als zehn Millionen Franken Volumen unterzeichnete.

Die Ergebnisse sind im "Sourcing Monitor" von Active Sourcing erschienen. Die Marktanalyse erscheint quartalsweise und gibt Auskünfte über die abgeschlossenen Verträge im Schweizer IT-Outsourcing-Markt. Berücksichtigt werden dabei nur Deals mit einem Vertragsvolumen von mindestens zehn Millionen Franken.