Fiducia-Umfrage

Sicheres Online Banking bitte kostenlos

20.02.2013 von Christiane Pütter
Für sechs von zehn deutschen Bankkunden ist Sicherheit beim Online-Banking eine Angelegenheit des Kreditinstituts. Kaum ein Kunde möchte dafür zahlen.
Gerade jüngere Menschen bis 35 Jahre zweifeln an der Sicherheit von Online-Banking.
Foto: Fiducia/Initiative D21/TNS Infratest

Bereits zum fünften Mal hat die Fiducia durch den Marktforscher TNS Infratest Bankkunden befragen lassen. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative D21 und beinhaltet Angaben von mehr als 1.000 Deutschen.

Über die fünf Jahre hinweg zieht sich ein roter Faden durch die Aussagen der Bankkunden: Online-Banking provoziert Angst. Insgesamt 26 Prozent aller Befragten fürchten, beim Online-Banking betrogen zu werden, weitere neun Prozent schließen das zumindest nicht aus ("weiß nicht"). 65 Prozent teilen diese Sorge nicht.

Interessanterweise zeigen sich insbesondere junge Verbraucher skeptisch. Überdurchschnittlich viele Teilnehmer der Altersgruppe bis 34 Jahre äußern Bedenken: 29 Prozent haben Angst, weitere zwölf Prozent zeigen sich unsicher. Nur 59 Prozent erklären, sie hätten beim Online-Banking keine Angst vor Betrug.

Zumindest momentan ist das eine steigende Tendenz. Denn in der Vorjahresumfrage sagten noch 67 Prozent der jungen Kunden, sie fürchteten sich nicht vor dem Online-Banking.

Eine Mehrheit von 57 Prozent der Bankkunden ist nicht bereit, für sicheres Online-Banking etwas zu bezahlen.
Foto: Fiducia/Initiative D21/TNS Infratest

Dennoch nutzen insgesamt 76 Prozent der Verbraucher Online-Banking. Weitere 19 Prozent geben an, das künftig tun zu wollen, lediglich fünf Prozent sehen sich als überzeugte Nicht-Nutzer.

Online-Banking meist über den klassischen PC

Der klassische Desktop-PC ist das Mittel erster Wahl beim Online-Banking, 67 Prozent nutzen ihn. Weitere 56 nennen zusätzlich den Laptop. Erst eine Minderheit von 16 Prozent wickelt Online-Banking per Smartphone ab und nur sechs Prozent nutzen ein Tablet.

Sicherheit und Datenschutz stehen für 96 beziehungsweise 94 Prozent der Befragten ganz oben auf der Prioritäten-Liste. Das war in der Vorjahresstudie nicht anders.

Die Marktforscher wollten wissen, was den Verbrauchern sicheres Online-Banking wert ist. Ergebnis: Fünf Prozent würden dafür 25 Cent im Monat bezahlen, sieben Prozent bis zu 50 Cent im Monat. Jeder Zehnte würde bis zu zwei Euro pro Monat ausgeben, fast ebenso viele würden sich eine Einmalanschaffung leisten.

Eine große Mehrheit von 57 Prozent der Befragten besteht jedoch darauf, dass sicheres Online-Banking für den Kunden kostenfrei ist. Im Vorjahr waren es fast ebenso viele (56 Prozent).

Fast jeder Fünfte (19 Prozent) gibt an, in seinem Umfeld habe es schon einmal finanzielle Schadensfälle im Zusammenhang mit Online-Banking gegeben. 16 Prozent hatten schon einmal Probleme mit Malware, die aber nicht mit finanziellen Schäden verbunden waren.

Mehr als jeder Zweite kennt die MobileTAN

In puncto Sicherheitsverfahren zeigt sich folgendes Bild: Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) kennt die MobileTAN. 51 Prozent kennen auch die Smart-TANplus. Die iTAN ist 36 Prozent bekannt und das Verfahren HBCI-FINTS 28 Prozent der Umfrageteilnehmer.