Anspruchsvolle Dienstleister

So ticken IT-Freiberufler

13.03.2008 von Alexander Galdy
IT-Freelancer sind Freiberufler aus Überzeugung und wollen das auch weiter bleiben. Auch sonst haben sie einen Hang zur Konstanz, denn sie wechseln in der Regel nur selten ihren Auftraggeber. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Unternehmensberatung Vend Consulting. Sie zeigt, wie der IT-Freiberufler so tickt und wie man an ihn herankommt.
Der Großteil der Freelancer ist technik-affin und probiert gerne auch einmal etwas Neues aus.

Der Markt für IT-Freelancer hat sich für diese in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Die Nachfrage nach qualifizierten IT-Freiberuflern hat das Angebot an Fachkräften weit überschritten. Die IT-Spezialisten können sich momentan entspannen und müssen nicht jedem Auftrag hinterher rennen. So steht praktisch alle zwei Jahre ein neues Projekt an.

Die meisten Freiberufler können es sich leisten, die Zahl ihrer Auftraggeber überschaubar zu halten.

Der Report zeigt, dass die Hälfte der Befragten in den vergangenen fünf Jahren zwischen einem und drei Auftraggeber hatte. Rund 72 Prozent haben ihre Profil-Daten bei maximal zehn Kunden hinterlegt. Knapp 95 Prozent arbeiten in Vollzeit.

Dass sie mit ihrem Dasein als Freiberufler scheinbar ganz zufrieden sind, zeigt der Umstand, dass neun von zehn auch in den kommenden drei Jahren als Freelancer tätig sein wollen.

Auf die Frage, wann IT-Freiberufler ihre Suche nach einem neuen Projekt beginnen, gaben knapp drei Viertel von ihnen an, ihre Suche spätestens vier Wochen vor Abschluss des aktuellen Auftrags zu starten. Allerdings verhalten sie sich bei der Suche nach einem neuen Projekt eher passiv.

Eher passiv als aktiv bei der Suche nach Aufträgen

IT-Freelancer lassen sich lieber über neue Projekte informieren, als selbst aktiv nach Informationen zu suchen. Dabei vertrauen über 45 Prozent für gewöhnlich auf wenige, zentrale Informationen, die bei der Entscheidungsfindung über ein Projekt wichtig sind. Dabei stellt das Internet das mit Abstand am meisten genutzte Medium dar.

Vor allem Marktplätze werden im Internet genutzt, um an Informationen heranzukommen. An zweiter Stelle stehen Homepages von Dienstleistern. Große Bedeutung haben auch Networking-Plattformen. Das Internet beziehungsweise E-Mail spielt auch bei Ansprache über neue Projekte eine entscheidende Rolle. 63 Prozent der Befragten werden häufig per E-Mail über neue Aufträge informiert.

Was Freie vom Auftraggeber erwarten

Bei der Entscheidung für oder gegen einen Auftrag sind vor allem die Darbietung von Informationen, die Betreuung und Projektattraktivität von Bedeutung. Bei der Suche nach einem neuen Dienstleister legen die Freiberufler besonderen Wert auf die Aktualität und die Relevanz der Informationen. Eine übersichtliche Darstellung der Daten wird als wichtig eingestuft, auf eine ansprechende Optik hingegen wird weniger wert gelegt.

Als wichtigste Faktoren bei der Betreuung durch den Auftraggeber stellen sich für die Befragten die Informationsversorgung über den aktuellen Stand der Bewerbung und die vertrauliche Behandlung der persönlichen Daten dar. An dritter Position werden vertragstechnische Faktoren genannt. Auch die persönliche Betreuung bis zum Vertragsschluss ist den Freelancern wichtig.

Thema und Schwerpunkt eines Projekts sind ausschlaggebend dafür, ob Freelancer einen Auftrag für attraktiv ansehen. Auch die Dauer eines Projekts ist in diesem Zusammenhang relativ wichtig. Dagegen spielt der Auftraggeber eine geringere Rolle.

Fairness und Vertrauen

Außer der Professionalität bei der Vermittlung von Projekten achten die Freien bei der Entscheidung für einen Auftraggeber auch auf dessen Verhalten wie Fairness, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. IT-Freelancer wollen sich in erster Linie auf den Kunden partnerschaftlich verlassen können.

Die Studie "IT-Freiberufler Markt" entstand im Auftrag des IT-Dienstleisters DV-Ratio durch Vend Consulting. Die Ergebnisse beziehen sich auf eine Online-Befragung, bei der 897 Freiberufler kontaktiert und 505 Fragebögen vollständig bearbeitet wurden.

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