Platz 9 Großunternehmen - Markus Bentele, Rheinmetall AG

Social Business - Die Virtualisierung von Wissen

24.11.2011 von Jürgen Hill
Dass Unified Communications und Collaboration mehr als nur eine Worthülse in den Prospekten der IT-Hersteller ist, bewies Markus Bentele, Corporate CIO und Corporate CKO bei Rheinmetall, mit dem Projekt Gate2.
Markus Bentele, Corporate CIO und Corporate CKO bei der Rheinmetall AG.
Foto: Rheinmetall

Rechenzentren und Desktops werden virtualisiert, Maschinen und Netze ebenfalls - eine andere strategische Kerngröße wird dagegen gerne vergessen: Das Wissen der Mitarbeiter sowie virtueller Teams. Welchen Stellenwert das Wissensmanagement bei Rheinmetall hat, beschreibt Corporate CIO und Corporate CKO Markus Bentele: "Wertschöpfung wird von der Fähigkeit bestimmt, verteiltes Wissen überall im Unternehmen generieren und anwenden zu können."

Die strategische Bedeutung von Wissen und Information für Rheinmetall manifestiert sich bereits im Job von Bentele: In Personalunion vereint er die Funktionen eines Chief Information Officers (CIO) mit denen eines Chief Knowledge Officers (CKO). ,

Warum Rheinmetall den Themen virtuelle Teamarbeit und Wissensmanagement eine so hohe Bedeutung beimisst, wird klar, wenn man die Aufstellung des Unternehmens betrachtet: Als weltweit agierendes Unternehmen erwirtschaftet Rheinmetall rund 70 Prozent seines Umsatzes im Ausland (Gesamtumsatz 2010: vier Milliarden Euro) in den Geschäftsfeldern Automotive und Defence. Hierzu ist das Unternehmen, das weltweit knapp 20.000 Mitarbeiter beschäftigt mit Tochtergesellschaften in und Niederlassungen global präsent.

Um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können und eine übergreifende Zusammenarbeit sowie ein in heterogenen Infrastrukturen einfaches Informations- und Prozess-Sharing zwischen den Standorten zu ermöglichen, erkannte man bei Rheinmetall früh die Bedeutung moderner ICT-Systeme.

Bereits 2002 setzte Rheinmetall daher den Startpunkt für seine heutige Collaboration-Strategie: Die heterogenen Intranet-Landschaften der verschiedenen Konzernbereiche wurden im web-basierten SAP Workplace Portal zusammengeführt. Collaboration-Features wie Teamraum oder Diskussions-Foren wurden mit Sharenet, einer Software der Firma Agiliance, realisiert. Bereits diese erste Version des firmenintern "Gate2" genannten Portals brachte den angestrebten Nutzen.

Enterprise-Collaboration-Lösung: Gate2next

Mit der täglichen Nutzung kam dann auch der Wunsch der Mitarbeiter nach weiteren Funktionalitäten und einer moderneren, benutzerfreundlichen Oberfläche sowie Integration in die Arbeitswelten Office und Groupware auf. Mit diesen Anforderungen wurde das Projekt Rheinmetall Unified Communications and Collaboration (UC2) geboren - eine Enterprise-Collaboration-Lösung auf Basis von Web-2.0-Technologien, firmenintern "Gate2next" genannt.

Nach einer ausführlichen Evaluierungsphase fiel dann die Entscheidung zugunsten von Lotus Quickr, Lotus Connections, Lotus Sametime, iLink sowie FirstSpirit. Für die gewählten Produkte sprach ihre Offenheit sowie die Integrationsfähigkeit in das SAP Enterprise Portal.

Dass Rheinmetall UC2 ein voller Erfolg ist, belegen zwei Zahlen: Rund 11.000 Mitarbeiter nutzen die Gate2-Community und mehr als 3.000 virtuelle Teamräume werden aktiv und geschäftsbezogen wertschöpfend genutzt. Zeitersparnis, höherer Durchsatz, Besseres Ideen- und Innovationsmanagement, Schnellere Entscheidungsfindung, Geringere Kosten für Kommunikation und Geschäftsreisen (Reduzierung der Reisekosten) sowie Erhöhte Mobilisierung (Motivation) sind dabei realsierte direkte Nutzeneffekte.

Zusammenarbeit in Echtzeit, Bessere Kundenbindung geschaffene Wettbewerbsvorteile. Schneller Zugriff auf relevante Informationen, Zentrale Ablage von unternehmenskritischen Informationen und Dokumenten, Einfache Informationsrecherche über verteilte Anwendungen hinweg, Optimale Unterstützung für Teams an verschiedenen Standorten und Zeitzonen, Rasche und fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller Informationen sowie Schutz vertraulicher Unternehmensdaten die erreichten indirekte Nutzeneffekte.

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