Interactive Media Award gewonnen

Social Media bei der Barmer GEK

19.04.2011 von Hartmut  Wiehr
Die neu fusionierte Krankenkasse Barmer GEK hat ihre Internet-Portale mit Hilfe von T-Systems zusammen geführt. Es soll nun auch einen Community-Charakter für die Mitglieder bekommen.Dafür erhielt es nun einen internationalen Medienpreis.

Eine Website ist eine Website ist eine Website. Weit gefehlt. Denn in der harten Wirklichkeit von Tausenden oder Millionen konkurrierender Angebote in den Weiten des Internets kommt es sehr konkret auf die Details an. Das musste auch die aus dem Zusammenschluss zweier Krankenkassen hervorgegangene Barmer GEK erfahren, als sie begann, sich Gedanken über ein neues gemeinsames Portal zu machen.

Das neue Portal der Barmer GEK bezieht aktiv die Mitglieder mit ein.
Foto: Barmer GEK

Ihre Überlegungen und die neue Gestaltung waren erfolgreich: Die Website wurde mit dem "Interactive Media Award" ausgezeichnet, den die nicht-kommerzielle Organisation "Interactive Media Council" in New York für Webdesign und Entwicklung vergibt.

Die mittlerweile größte deutsche Krankenkasse wollte sich für den Online-Auftritt etwas Besonderes vornehmen. Ein eigenes Team kümmerte sich um Technik, Funktionen und Design der beiden Unternehmensauftritte und konsolidierte sie in einem neuen gemeinsamen Portal. Laut eigener Aussage migrierte die Krankenkasse so rund 100 Online-Services sowie bestehende interaktive Formulare oder Antragsvordrucke in den neuen Auftritt.

Hintergrundwissen zu den Themen Gesundheit und Symptome.
Foto: Barmer GEK

Die Krankenkasse hat sich dabei auf dem Gebiet von "Social Media" oder "Communities" versucht und ihre Mitglieder um Vorschläge für die Gestaltung der neuen Website gebeten. 5.000 Versicherte haben sich laut Barmer GEK "als Impulsgeber aktiv am Relaunch beteiligt". Im Rahmen von Workshops wurden Ideen und Wünsche für das neue Portal zusammengetragen.

Als wichtigste Neuerung betrachtet die Krankenkasse ein verändertes Navigationskonzept: Damit sollen die Nutzer schneller als bislang auf Informationen, Service-Dienstleistungen, Formulare und Hintergrundwissen zugreifen können.

Viele Informationen auf einem Platz

Ein kleiner Praxistest von CIO Healthcare-IT zeigte, dass das Online-Portal auf weißem Hintergrund aufgeräumt wirkt. Allerdings wimmelt es nur so von Klickmöglichkeiten auf einzelne Spezialseiten, zum Beispiel auf "Schnell erledigt", "Leistungen & Services", "Wissen & Dialog", "Experten beantworten Ihre Fragen" oder "Schnelleinstieg". Sich hier jeweils tatsächlich auf die Schnelle zurechtzufinden, dürfte nicht immer ganz leicht fallen.

Nur für Mitglieder: Testergebnisse zu 9.000 Medikamenten.
Foto: Barmer GEK

Wer sich Zeit nimmt, findet jede Menge an Informationen und Tipps, sofern er sich durch die Menüs gehangelt hat. Es gibt Ernährungstabellen und Erklärungen zu Krankheiten wie zum Beispiel zum "Burnout-Syndrom", oder man kann sich über "Männer-Gesundheit" informieren.

Den technischen Hintergrund sowie Layout-Ideen lieferte zum Teil T-Systems. Der Dienstleister übernahm mit seiner Abteilung Multimedia Solutions die Programmierung der Website. Außerdem stellt T-Systems die notwendige Server-Infrastruktur bereit, sorgt für die Netzanbindung und betreut die Webseiten in einem eigenen Rechenzentrum.

Für die Deutsche Telekom hat das neue Portal der Barmer GEK exemplarischen Charakter. Wie Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit, ausführt, "liegt die Zukunft der Gesundheitswirtschaft in der Vernetzung". Immer mehr Patienten würden künftig ihr Smartphone für ein EKG nutzen oder per Videokommunikation einen Facharzt konsultieren. Wehmeier gibt sich optimistisch: "Webseiten wie die www.BARMER-GEK.de unterstützen diesen Trend, entlasten die Kassen ebenso wie Ärzte und Patienten und helfen beim Kostensparen." Und sie bringen Einnahmen in die Kassen des "Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit".