Geringe Einstiegskosten, einfache Einführung

Software as a Service wird zum Mainstream

23.10.2006 von Andreas Schaffry
Software as a Service (SaaS) wird allmählich zum Mainstream. Davon zeigen sich die Marktforscher von Gartner in einer aktuellen Marktanalyse überzeugt. Zwar haben SaaS-Lösungen derzeit erst einen geringen Anteil am gesamten Software-Umsatz erobert, doch wird dieser in den nächsten Jahren deutlich steigen. Mit ein Grund ist, dass SaaS-Anwendungen künftig auch komplexere und unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse abbilden können.

Software as a Service (SaaS) setzt sich immer mehr durch. Hierfür sprechen geringe Einführungskosten sowie eine einfache Einführung. Nach Ansicht der Marktforscher von Gartner machte der Anteil von SaaS fünf Prozent der gesamten Umsätze im Segment der Geschäfts-Software aus. Bis 2011 - so prognostizieren die Auguren - sollen insgesamt 25 Prozent der gesamten Software auf der Basis des SaaS-Modells entwickelt werden.

SaaS-Anwendungen werden laut Gartner derzeit am meisten im Bereich Customer Relationship Management (CRM) eingesetzt. Gemessen am weltweiten Gesamtumsatz mit CRM-Software machte der Anteil von SaaS im Jahr 2005 acht Prozent aus. Im Jahr 2006 soll dieser auf zwölf Prozent steigen. Bereiche wie Enterprise Ressource Planning (ERP) oder Supply Chain Management (SCM) kommen derzeit - gemessen am weltweiten Umsatzvolumen - auf einen Anteil von höchstens vier Prozent.

SaaS-Lösungen werden erweitert

Laut Gartner-Analyst Robert DeSisto haben die Anbieter bislang nur bestimmte abgegrenzte Geschäfts-Prozesse, wie Customer Relationship Management (CRM) oder Human Ressources (HR), im SaaS-Modell angeboten. DeSisto registriert hier inzwischen einen sich langsam vollziehenden Paradigmenwechsel, denn SaaS-Anwendungen werden um neue Funktionalitäten erweitert und verbessert.

Ebenso sind die Anbieter dabei, die Möglichkeiten für Firmen zu erweitern, SaaS-Lösungen zu konfigurieren und an die individuellen Unternehmensprozesse anzupassen, um geschäftliche Anforderungen besser erfüllen zu können.

Die meisten Unternehmen decken zwar mit einer SaaS-Anwendung immer noch spezifische Anforderungen einer Abteilung ab, wie etwa im Vertrieb die Sales Force Automation (SFA). Laut DeSisto entwickeln die Anbieter auch Lösungen, die komplexere Anforderungen wie unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse (End-to-End) abbilden. Das käme vor allem Mittelständlern zugute, die neue Prozesse und Geschäftsbereiche schnell und zu relativ überschaubaren Kosten aufbauen könnten. Allerdings bleibt festzuhalten, dass noch keine SaaS-Lösung eines Anbieters über Funktionalitäten verfügt, die ebenbürtig mit denen einer Kauf-Software (On Premise) sind, um End-to-End-Prozesse effizient abzuwickeln.

Künftig ein Thema für die IT-Abteilung

Wurden bisher SaaS-Lösungen hauptsächlich von Geschäftsentscheidern oder Abteilungsleitern angeschafft, wird das Thema künftig auch für IT-Abteilungen relevant. Da SaaS-Modelle allmählich zum Mainstream werden, rät Gartner den IT-Verantwortlichen, mögliche Potenziale des Modells für ihr Unternehmen auszuloten. Am besten, so DeSisto, sollten Verantwortliche auf Seiten der Fachabteilungen und der IT-Organisation hierbei zusammenarbeiten.

Bei "Software as a Service" (SaaS) handelt es sich um ein Modell, mit dem der Kunde die Software über das Internet bezieht, und mit dem er die Funktionalitäten nach seinen eigenen Bedürfnissen nutzen kann. Kosten für Unterhalt und Betrieb der ITK-Systeme auf Anbieterseite fallen in die Verantwortung der Anbieter. Verwaltungskosten werden per Umlage auf mehrere Kunden weitergeben beziehungsweise mit jedem Kunden nutzungsbedingt abgerechnet. Lizenzkosten für Software entfallen und Betrieb sowie Unterhalt der Infrastruktur werden vereinfacht.