E-Recruiting

Soziale Netzwerke bei Personalsuche zu oft ungenutzt

16.09.2011 von Elke Senger-Wiechers
Unternehmen verschenken das Potenzial von sozialen Netzwerken, um nach geeigneten Mitarbeitern zu suchen. Dabei bieten Facebook und Twitter ideale Voraussetzungen, um sich als Unternehmen attraktiv zu präsentieren.

Soziale Netzwerke wir Facebook, Xing, LinkedIn oder Twitter werden von deutschen Unternehmen bisher kaum für die Personalrekrutierung genutzt. Erst 15 Prozent der deutschen Unternehmen gehen in Social Media Networks aktiv auf die Suche nach geeignetem Personal. Dies ergab eine Befragung von knapp 300 Personalleitern in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern, die RAAD in Zusammenarbeit mit SAP durchführte.

Nur 15 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen soziale Netze für die Personalsuche.

"Die Profilseiten der einzelnen Nutzer bilden den Ausgangspunkt für die eigene Selbstdarstellung im Netzwerk und sind zugleich das verbindende Element für die Kommunikation mit anderen Nutzern", so Dr. Cristian Wieland, Head of Analytics bei RAAD Research. So könnten Personalverantwortliche die Profilseiten in Business-Netzwerken, wie beispielsweise Xing oder LinkedIn, nutzen, um nach geeigneten Kandiaten für vakante Positionen zu suchen - eine Praxis, der professionelle Headhunter schon längst nachgehen. Gleichzeitig hätten die Bewerber dort die Chance, sich zu präsentieren. Erst seit einiger Zeit ist es zum Beispiel bei Xing möglich, den eigenen Lebenslauf, Zeugnisse oder Arbeitsproben über sein eigenes Profil hochzuladen. "Neben der regulären Kontaktpflege ist dies ein gangbarer Weg für die Unternehmen, den Bewerbungsprozess zu optimieren und alle Möglichkeiten bei der Suche nach Fachkräften auszuschöpfen", fasst Wieland zusammen.

Nachholbedarf beim Employer Branding

Noch über die Hälfte der befragten Unternehmen betreiben kein Employer Branding.
Foto: RAAD Research

Auch wenn es darum geht, dass sich Unternehmen als Marke auf dem Arbeitsmarkt positionieren - das sogenannte Employer Branding - besteht offenbar noch Nachholbedarf in Deutschland. Zwar ist der Markt von einer gewissen Dynamik geprägt - etwas mehr als ein Drittel der für die Studie "IT im Human Capital Management" befragten Unternehmen betreiben ein entsprechendes Programm, jedes zehnte Unternehmen denkt über einen Einstieg nach. Mehr als die Hälfte ist jedoch noch nicht aktiv. Laut RAAD könne der Aufbau des - potenziellen - Arbeitgebers als Marke verschiedene positive Aspekte nach sich ziehen: So könnten nicht nur die Bewerbungsprozesse besser ausgestaltet werden, ein gutes Employer Brand kann auch zu einer höheren Bindung und Loyalität der Mitarbeiter führen.