IT-Strategietage

Stada: IT inhouse statt teure externe Berater

17.02.2014 von Thomas Pelkmann
CIO Angela Weißenberger von Stada Arzneimittel hat eine IT-Tochter in Serbien gegründet. Sie berichtet über die Gründe und erste Erfahrungen.
Stada CIO Angela Weißenberger sprach auf den Hamburger IT-Strategietagen über ihre neue IT-Tochter in Serbien.
Foto: Foto Vogt

Das vergangene Jahr wird Angela Weißenberger sicher nicht so schnell vergessen: Mit der Gründung eines eigenen Shared Service Centers für ihren Arbeitgeber, den Pharmakonzern Stada aus Bad Vilbel, hat sie einen guten Teil der an viele externe Berater vergebene IT-Geschäfte quasi ins eigene Haus zurückgeholt – in Form einer eigenen IT-Firma in Serbien.

Das war viel Arbeit, kostete sie ihren sicher wohlverdienten Urlaub. Hilft aber seit Januar 2014 auch produktiv dabei, der weltweiten IT bei Stada Beträge in Millionenhöhe zu sparen, wie Weißenberger auf den IT-Strategietagen in Hamburg berichtete.

Etwa 200 Mitarbeiter sind bisher schon in der Stada-IT tätig – unterstützt von rund 50 externen Beratern, die mit stolzen Tagessätzen das IT-Budget des vor allem mit Generica im Markt vertretenen Pharmakonzerns belasteten. Einen Teil dieser externen Kosten zu reduzieren, das war der Auftrag der Geschäftsleitung an die IT-Verantwortliche. Die Kosten für die externen Dienstleistungen waren ein Ziel der Neugründung des Shared Service Centers, die Sicherung internen Know-hows ein anderes.

Hamburger IT-Strategietage 2014
Deutschlands größter IT-Management-Kongress bringt die wichtigsten IT-Manager zusammen.
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Im zwölften Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto: "Innovation Drives Business - Die IT Als Gamechanger".
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Insgesamt 750 Teilnehmer kamen zum größten deutschen IT-Kongress.
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Moderator und CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.
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Moderator Helmut Krcmar von der TU München.
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Der erste Referent: Airbus CIO Guus Dekkers (Mitte).
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Referent Mattias Ulbrich, CIO der Audi AG.
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Referent Willem Eelman, CIO bei Unilever.
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Referentin Angela Weißenberger, Vice President IT/CIO Corporate IT der STADA Arzneimittel AG & Geschäftsführerin der STADA IT SOLUTIONS DOO, sprach über Gründe und erste Erfahrungen der neuen Stada-IT-Tochter in Serbien.
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Referent Jörg Schroeder, Geschäftsführer bei Bitmarck.
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Referentin Uta Hahn, Geschäftsführerin der business group munich.
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Referent Björn Goerke, EVP SAP HANA Enterprise und CIO der SAP AG.
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Referent Klaus-Hardy Mühleck, SVP und CIO der ThyssenKrupp AG.
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Referent Olaf Röper, CIO der Thyssen Krupp Industrial Solutions AG.
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Referent Sebastian Saxe (Mitte), CIO/Service der Hamburg Port Authority AöR, mit den Moderatoren Horst Ellermann (links) und Prof. Dr. Helmut Krcmar.
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Referent Marcus Frantz, CIO der OMV Group.
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Referent Holger Ewald, CIO der DB Netz AG.
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Referent Günter Weinrauch, CIO des ADAC.
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Referent Bernd Kuntze, CIO von Haas Food Equipment.
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Referent Jan Reh, Innovation Cell Manager bei Airbus.
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Referent Christoph Möltgen, Chief Transformation Officer der Otto Group.
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Referent August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes a.D.
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Referent Hans-Joachim Popp, CIO im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
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Referent Mark R. Anderson, Founder und CEO von SNS (Strategic News Service) und Chairman der Future in Review Conference Corporation.
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Referent Bernd Sengpiehl, CIO bei AEG Power Solutions.
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Referent Erich Ehbauer, CIO bei Apollo Optik.
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Referent Carsten Stockmann, Ex-CIO MLP und Mayflower Capital.
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Am Stand von Appian.
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Winfried Bachmann (rechts), CIO bei Hugo Kern und Liebers, im Gespräch.
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Audi CIO Mattias Ulbrich (rechts) erklärt dem Autor dieser Zeilen den neuen Audi-Konfigurator mit Multitouch-Funktionalität.
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In der Praxis können Verkäufer und Kunde gemeinsam den Bildschirm steuern.
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Am Stand von Fujitsu.
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Executive Relations Manager und Redakteurin Riem Sarsam (Mitte) mit Bernd Kuntze (rechts), CIO bei Haas Food Equipment.
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Am Stand von Lufthansa Systems.
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Uwe Ringstmeyer (links) von Weidmüller Interface im Gespräch.
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So viele hochkarätige IT-Entscheider kommen nur in Hamburg zusammen. Das hat sich herumgesprochen.
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Thomas Henkel (links), Ex-CIO und Vice President "Group Operational Integration" bei Amer Sports, im Gespräch.
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Blick auf die Ausstellermeile.
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Die Teilnehmer im großen Saal.
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Am Stand von zetvisions, mega und iteratec (v.l.).
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Während der Pause.
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Die CIO-Redaktion übernahm wie in jedem Jahr die Kongress-Berichterstattung.
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Am CIO-Stand: Riem Sarsam (Mitte), Executive Relations Manager und und Redakteurin, erklärt das Leadership Excellence Program.
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Der Vortragssaal war wieder gut gefüllt.
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Thomas Schott (zweiter v.l.), CIO der Rehau Gruppe, im Gespräch.
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Blick auf die Ausstellermeile.
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Am Stand von Audi.
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Rudolf Sichler (rechts) von den Pfalzwerken im Gespräch.
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Carsten Stockmann (links), Ex-CIO MLP und Mayflower Capital, im Gespräch.
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Am Stand von Orange.
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Während der Vortragspausen.
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Unser Partner Audi hat für die Hamburger IT-Strategietage zwei seiner Top-Modelle - einen Audi S3 ...
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... und RS6 - vorgefahren.
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Applaus aus dem Publikum bekamen alle Referenten.
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Gutes Essen, gute Gespräche: Der Chefkoch des Hotels sorgte für ein reichhaltiges Buffet.
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Über den Dächern von Hamburg: CIOs beim Mittagessen im Oval Office.
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Die Pausen nutzten die Kongressteilnehmer für Gespräche.
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Stefan Fahl (Mitte), Head of SAP & Application Management bei Senvion, im Gespräch.
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Auf einer Ebene: Die Ausstellermeile und der große Tagungssaal führte Aussteller und Teilnehmer immer wieder zusammen.
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Am Stand von SAP.
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Blick auf die Aussteller.
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Auf jeden Teilnehmer wartete das aktuelle CIO-Jahrbuch.
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Blick in das Publikum.
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Im Publikum entdeckt: Dr. Andreas König (untere Bildhälfte), CIO von ProSiebenSat.1.
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Michael Ebert (links) von der Metro AG im Gespräch.
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Am Stand von HP.
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Volker Dirksen (Mitte), Leiter Corporate IT bei Axel Springer im Gespräch.
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Zum Abschluss der Hamburger IT-Strategietage sprach Max Otte über Herausforderungen, Auswege und Chancen auf den Kapitalmärkten.
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Wir bedanken uns bei allen Partnern und Teilnehmern und freuen uns auf die 13. Hamburger IT-Strategietage 2015 vom 05. bis zum 06. Februar.

Warum Stada das Service Center in Serbien gründete und warum feste Mitarbeiter auf Dauer günstiger sind als externe Berater, begründete CIO Weißenberger damit, dass im südosteuropäischen Staat bereits ein Teilkonzern namens Hemofarm mit eigener IT aktiv war, so dass der Aufbau der neuen Firma am kostengünstigen Nearshore-Standort Serbien ohne größere Verwerfungen zu machen gewesen sei. Zudem seien die Personalkosten in Serbien deutlich niedriger als die Kosten für externe Berater, so dass die Einsparungen über den Weg einer Neugründung erreicht werden konnte.

Weißenberger selbst übernahm einen Teil der Geschäftsführung des Shared Service Centers. Ihr zur Seite steht Dusan Milutinovic, der zugleich CFO bei der serbischen Stada-Filiale ist und sich auch bei der IT-Tochter um die Finanzen kümmert.

Seit Januar dieses Jahres – nach kurzer Schonfrist – muss die neue IT-Einheit auch liefern und sparen helfen; nach den Worten Angela Weißenbergers tut sie das mit Erfolg, auch wenn die Zeit bisher zu knapp ist, um das endgültig bewerten zu können. In dem neuen Unternehmen werden vor allem die „Brot- und Butter-Themen der IT“ abgehandelt, so Weißenberger in Hamburg. Dazu gehören Projekte im SAP- und Microsoft-Umfeld. Spezialthemen und Innovationsprojekte sind von der Eingliederung der IT nicht oder nur zum Teil betroffen; hier greift Stada durchaus weiter auf externe Spezialisten zurück.

Die Ausgliederung hat nicht zu einem Abbau von Stellen geführt, allerdings werden neue Stellen nun vor allem im neu geschaffenen Service Center besetzt. Mit einem Change of Mindset war die Eingründung dennoch verbunden, so Weißenberger: „Das ‚Hey Joe‘-Prinzip der kurzen Wege gibt es nun bewusst nicht mehr. Stattdessen geht die IT Requests nun strukturierter und organisierter als bisher an.

Die bisherige Bilanz Weißenbergers fällt „besser als erwartet“ aus; inwieweit aber die mit der Gründung des Shared Service Centers in Serbien verbundenen Ziele auf lange Sicht auch erreicht werden können, bleibt abzuwarten.