Arbeitgeber gegen Soziale Netzwerke

Twitter und Facebook verboten

14.05.2010 von Andrea König
In Deutschland untersagen 44 Prozent der Arbeitgeber ihren Mitarbeitern, Social Media am Büro-PC zu nutzen. Aber zwei von fünf halten sich nicht daran, wie eine Cisco-Studie zeigt.

Analysten betonen mantraartig die Bedeutung von Social-Networking-Services. Laut Gartner beispielsweise werden 20 Prozent der Business-Anwender Social Media Services bis 2014 als primäres Kommunikationsinstrument verwenden.

Eine aktuelle Cisco-Studie zeigt, dass der Weg dahin noch weit ist. Denn rund jedes zweite Unternehmen in Europa und den USA verbietet momentan den Einsatz von Sozialen Netzwerken. In England verbieten 64 Prozent der Arbeitgeber Social Media im Büro, in Italien 61 Prozent und in Frankreich 51 Prozent.

In Deutschland untersagen 44 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern am Arbeitsplatz die Nutzung von Social-Networking-Services. Twitter, Facebook oder YouTube verbieten 38 Prozent der Firmen, 35 Prozent lassen ihre Belegschaft keine Blogs lesen.

Cisco fand aber auch heraus, dass sich 40 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer nicht an die Firmenpolitik halten. Sie nutzen mindestens einmal wöchentlich die verbotenen Social Media Anwendungen. Dies tun sie beispielsweise mit der Absicht, sich mit Kollegen oder Kunden auszutauschen.

Studie "Collaboration Nations"

Die Cisco-Studie "Collaboration Nations" wurde unter mittelständischen Firmen und Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern durchgeführt. Befragt wurden 1.000 IT-Entscheider und 2.000 IT-Anwender in den Ländern USA, England, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, China, Russland, Indien und Japan.

Cisco ist der weltweit führende Anbieter von Networking-Lösungen für das Internet. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im kalifornischen San Jose, der Deutschland-Sitz in Hallbergmoos bei München. 2009 erwirtschaftete Cisco einen Umsatz von 36,1 Milliarden US-Dollar.