Gerüchte um neue Version

Was Android Ice Cream Sandwich bringt

20.09.2011 von Moritz Jäger
Noch 2011 soll die nächste Version von Google Android erscheinen. CIO.de hat die wichtigsten Gerüchte zusammengetragen und schätzt ihre Wahrscheinlichkeit ein.

Die Software-Updates des Google Betriebssystem Android tragen stets die Namen von amerikanischen Nachspeisen und sind alphabetisch geordnet. Bislang gab es Cupcake (Version 1.5), Donut (Version 1.6), Eclair (Version 2.x), FroYo (Version 2.2) und Gingerbread (2.3). Für Tablets erschien außerdem Honeycomb (Version 3.x). Die nächste Version heißt passenderweise Ice Cream Sandwich und soll eine gemeinsame Oberfläche für Smartphones und Tablets bieten.

Zumindest das Logo von Android Ice Cream Sandwich ist schon bekannt.
Foto: Google

Wann genau Ice Cream Sandwich veröffentlicht wird ist noch nicht bekannt, als frühester Termin gilt aber der November 2011. Leider hat Google noch keine Liste der kommenden Änderungen veröffentlicht, allerdings finden sich im Web zahlreiche Hinweise.

Neue Nutzeroberfläche für Smartphones

Mit Ice Cream Sandwich hält die Nutzeroberfläche des Tablet-Systems Honeycomb Einzug auf den Smartphones. Diese bringt eine neue Startoberfläche für Applikationen, Tab-Unterstützung sowie Verbesserungen für die auf den jeweiligen Bildschirmen angezeigten Widgets. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie gut Google die Oberfläche auf kleinere Smartphone-Bildschirme bringen kann.

Wahrscheinlichkeit: Hoch. Bereits in Honeycomb wurde die neue Nutzeroberfläche fester Bestandteil. Es ist unwahrscheinlich, dass Google mehrere verschiedene Oberflächen separat pflegen und verwalten will. Die Bilderstrecke zeigt Android 3.1 Honeycomb auf dem Galaxy Tab von Samsung.

Das Galaxy Tab
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Während das iPad 2 (links) auf einen 4:3-Formfaktor beim 9,7-Zoll-Display setzt, nutzt das Galaxy Tab 10.1 (rechts) ein 16:10-Format für den 10,1-Zoll-Bildschirm.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Das Tablet verwendet ein 10,1-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1280 mal 800 Bildpunkten.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Das Gehäuse ist Kunststoff gefertigt. Dabei weist das Tablet eine hohe Stabilität auf, auch Knarzgeräusche gibt es nicht.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Auf der oberen Gehäusekante sind der Ein-/Ausschalter, der Lautstärkeregler sowie der Kopfhöreranschluss und der SIM-Kartenslot untergebracht.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Links und rechts am Gehäuse sind die Lautsprecher platziert.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Neben dem Mikrofon gibt es untem am Galaxy Tab den proprietären Connector für das mitgelieferte USB-Kabel.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Bei einer Gehäusedicke von nur 8,6 mm ist das Galaxy Tab 10.1 (rechts) sogar minimal dünner als das bereits sehr schlanke iPad 2 (links) mit 8,8 mm.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Samsung stattet das Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1 aus. Im Bild sehen Sie den Startbildschirm des Tablets.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Die Navigation zwischen den Schirmen erfolgt einfach per Fingerwisch, der Wechsel wird durch einen 3D-Effekt grafisch untermalt.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Sehr praktisch ist die mögliche Personalisierung der Startbildschirme. Neben dem üblichen Platzieren von Apps oder Lesezeichen für Webseiten lassen sich auch Inhalte dort anzeigen. Hierzu zählen Social-Media-Dienste, Kalendereinträge...
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
... oder E-Mail-Eingänge. Bestimmte Widgets lassen sich bei Android 3.1 auch in der Größe ändern.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Wird auf dem Startbildschirm auf das "+" Zeichen rechts oben getippt (oder der Finger lange auf den Homescreen gehalten), so erscheint der Bildschirm zum Konfigurieren der Desktops. Hier lassen sich Widgets auf die fünf Homescreens ziehen.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Der Browser bietet Tabs zum Wechseln zwischen mehreren Websites an. Wer will, kann einen Inkognito-Tab öffnen. Dann hinterlässt die besuchte Seite in diesem Tab keine Spuren auf dem Tablet.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Das Galaxy Tab 10.1 besitzt auf der Rückseite eine 3,2-Megapixel-Kamera. Im Screenshot sehen Sie die Foto-App.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Die Foto-App bietet unter anderem Funktionen für Weißabgleich, Blende und Fokus.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Beim Fingertipp auf das App-Symbol rechts oben im Homescreen sehen Sie alle installierten Apps.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Samsung stattet das Galaxy Tab mit der vorinstallierte Office-Suite Polaris 3.0 aus.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Das Paket erlaubt den Zugriff auf lokalen oder Cloud-Speicher.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Polaris beinhaltet eine Textverarbeitung, Tabellenkalkulation sowie eine Präsentations-Software.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Als gelungen lässt sich die virtuelle Tastatur beim Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1 bezeichnen. Das Schreiben funktioniert flüssig, Buchstaben werden nur sehr selten "verschluckt". Im Querformat geht die Tastatur über die komplette Bildschirmbreite und nimmt fast die Hälfte der Displayhöhe ein.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Beim Tipp auf das Symbol rechts unten in der Tastatur lässt sich das Layout verkleinern und vergrößern.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Im Hochformat belegt die Tastatur ungefähr das untere Viertel des Bildschirms. Durch die reduzierte Tastengröße geht man jetzt primär zum Zweifingertippsystem über. Swype zum Wischen von Wörtern wird vom Galaxy Tab unterstützt. Aktiviert wird Swype über die Taste links unten.
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Drahtlos und Netzwerke
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Töne
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Bildschirm
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Energiesparmodus
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Standort und Sicherheit
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Anwendungen
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Konten und Sync
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Motion
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Datenschutz
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Speicher
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Sprache und Eingabe
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Eingabehilfe
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Datum und Uhrzeit
Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1
Einstellungen - Info zu Gerät

Schnellere Updates

Die Update-Politik von Google Android leidet unter langsamen Updates. Vor allem wenn kritische Sicherheitslücken auftauchen, dauert es teilweise Monate, bis ein Patch zur Verfügung steht. Die Verzögerung entsteht unter anderem dadurch, dass auch Gerätehersteller und Mobilfunk-Provider die Updates testen. Erst wenn diese Prüfungen abgeschlossen sind, werden die Aktualisierungen an die Endgeräte verteilt.

Zumindest in den USA will Google diesen Vorgang deutlich beschleunigen. Der Konzern hat mit verschiedenen Herstellern und Mobilfunkanbietern eine Allianz geschlossen. Dank dieser Abmachungen soll der Update-Vorgang schneller ablaufen.

Wahrscheinlichkeit: Mittel. Sollte es Google wirklich schaffen, dass alle deutschen Anbieter und Hersteller eine gemeinsame Update-Politik verfolgen, wäre das aber ein großer Erfolg für die Sicherheit der Android-Nutzer.

Apps für Honeycomb
Touchdown for Tablets
Die App (kostenlose Testversion) von Nitrodesk synchronisiert E-Mails, Kontakte, Kalendereinträge und Aufgaben mit Ihrem Exchange-Server und stellt sie in einer übersichtlichen Form dar. Dank Anhangs-Verschlüsselung, Diebstahlschutz und SSH wird ein größtmöglicher Schutz geboten.
Touchdown for Tablets
Die moderne Benutzeroberfläche erlaubt ein schnelles und effektives Arbeiten mit der Anwendung und ist für Tablets optimiert. Filter, Kategorien und verschiedene visuelle Darstellungen vereinfachen den Umgang mit wichtigen Informationen.
Fuze Meeting
Die kostenlose Anwendung von FuzeBox erlaubt hochauflösende Videokonferenzen und Collaboration-Szenarien aus der Cloud.
Fuze Meeting
In der Tablet-optimierten Version wurde die Bildschirmansicht in mehrere Fenster unterteilt und erlaubt so, Gesprächspartner und gemeinsam bearbeitete Dokumente im Auge zu behalten.
Due Today
Die 2,13 Euro teure App von Lakeridge Software unterstützt den Tablet-Besitzer dabei, sein Leben besser zu organisieren – streng nach der Methode Getting Things Done (GTD). Zu diesem Zweck kann man Erinnerungen einstellen und Aufgaben filtern. Außerdem synchronisiert die App mit dem Dienst ToodleDo.
Teamviewer
Mit der kostenlosen App TeamViewer kann man vom Tablet aus Freunden oder Familienmitgliedern bei PC-Problemen helfen. Daneben ist das Programm aber auch dafür geeignet, wenn Sie von unterwegs aus auf Ihren eigenen Computer oder Mac zugreifen möchten, etwa um Dokumente zu bearbeiten oder Programme zu nutzen.
Flighttrack
Die 3,55 Euro teure App von Mobilata gibt Auskunft über die aktuellen Flüge von über 14.000 Fluglinien. Zu den über 4000 Flughäfen stehen außerdem noch wichtige Informationen zur Verfügung. Auf einer Karte wird neben der Flugroute auch noch die Wettervorhersage dargestellt.
Flighttrack Widget
Ein dazugehöriges Widget hält Nutzer auf dem Homescreen auf dem Laufenden und informiert etwa über Verspätungen.
Datei Manager HD
Im Gegensatz zum iPad (und iOS generell) kann der Nutzer eines Android-Tablets wie auf einem PC auf sein Dateisystem zugreifen. Dies ermöglicht es ihm, die Daten an speziellen Orten abzulegen, zu sortieren oder gezielt zu löschen. Mit dem kostenlosen Datei Manager HD kann man dabei nicht nur den kompletten Bildschirm ausnutzen, die App greift sogar auf angeschlossene externe Speicher zu.
Citrix Receiver
Citrix Receiver ermöglicht den mobilen Zugriff auf Citrix-basierende Anwendungen - was angesichts der relativ großen Tablet-Bildschirme durchaus praktikabel ist.
Accuweather
Die kostenlose App präsentiert auf Basis der GPS-Position des Tablets oder einen eingetragenen Ort die aktuelle Wetterlage mit zahlreichen Details (UV-Werte, Windstärke, Niederschlag etc.) sowie eine Vorhersage für die nächsten Tage - auf Wunsch mit originellen Animationen.
Accuweather Widget
Passend zur App gibt es noch das dazugehörige Widget mit komprimierten Informationen für den Homescreen.
Tasks To Do
Die 1,89 Euro teure App von Dr. Achim Leubner hilft Tablet-Nutzern bei der Verwaltung ihrer Aufgaben, etwa durch Erinnerungen, die Möglichkeit der Kategorisierung, wiederholende Aufgaben, Spracherkennung, Widgets für den Homescreen und vieles mehr.
Evernote
Die kostenlose Anwendung erlaubt es dem Nutzer, seine Einfälle in Form von kurzen Texten, Sprachmemos oder Bildern auf dem Tablet festzuhalten...
Evernote
Die Daten werden nicht nur in der Cloud gespeichert und stehen anschließend auch auf dem Smartphone, Desktop-PC oder Mac zur Verfügung - unter anderem in einer kalendarischen Übersicht.
Catch Notes
Mit Catch Notes kann man nicht nur einfach Notizen auf dem Android-Tablet festhalten, die kostenlose Anwendung hält auch geschossene Fotos (mit Ortsdaten), Bilder etc. fest und synchronisiert sie kostenlos zu Catch.com (Anmeldung erforderlich).
Quickoffice Pro HD
Die 14,14 Euro teuere Büro-Suite ermöglicht die Nutzung Microsoft-Office-kompatibler Anwendungen auf dem Android-Tablet. Man kann mit Quickoffice HD etwa Word-Dokumente ansehen, bearbeiten und erstellen...
Quickoffice Pro HD
Ähnliches gilt für Excel-Tabellen...
Quickoffice Pro HD
und Powerpoint-Folien.
Wyse PocketCloud
Die kostenlose Anwendung von Wyse Technology erlaubt es Nutzern, über ein Android-Tablet ihren Desktop-PC zu steuern...
Wyse PocketCloud
Wie es sich für eine Business-taugliche Lösung gehört, ist die Verbindung natürlich verschlüsselt. Die Identifikation erfolgt bequem über Google-Mail-Adresse und -Passwort.
Thumb Keyboard
Die 1,75 Euro teure App bietet mehrere alternative Tastatur-Layouts für Android-Tablets. Auf diese Weise kann man etwa direkt auf Zahlen oder häufig genutzte Sonderzeichen zugreifen. Die zweigeteilte Tastatur ist besonders Daumenschreibern wärmstens zu empfehlen!

Nexus Prime - ein neues Google-Smartphone?

Bislang hat Google zwei eigene Handys auf den Markt gebracht, das Nexus One und Nexus S. Beide wurden jeweils mit größeren Versionsschritten von Android veröffentlicht. Die Gerüchte verdichten sich, dass Ice Cream Sandwich ebenfalls ein eigenes Smartphone erhalten wird, das Nexus Prime. Dieses Smartphone wird wahrscheinlich über einen großen Bildschirm verfügen, die Website Recombu.com will eine Diagonale von 4,5 Zoll mit einer Auflösung von 1280x720 ausgemacht haben. Damit wäre das Smartphone nicht mehr weit von einem Tablet entfernt.

Wahrscheinlichkeit: Möglich. Google zelebriert größere Versionssprünge in Android gerne mit einem eigenen Smartphone.

Upgrades für bestehende Smartphones

Neue Android-Smartphones erhalten also Wahrscheinlich das neue Smartphone-OS. Doch was ist mit bestehenden Systemen? Aktuell gibt es noch keine offizielle Stellungnahme von Google oder anderen Anbietern, wann und wie die Upgrade-Prozedur erfolgen soll. Wahrscheinlich ist, dass es in den Händen der Hersteller liegt, wann und ob Bestandskunden ebenfalls das Upgrade auf Android Ice Cream Sandwich erhalten. Dies kann sich allerdings je nach Anbieter durchaus verzögern.

Wahrscheinlichkeit: Mittel. Die High-End-Geräte von Samsung und HTC werden wahrscheinlich früher oder später eine Aktualisierung auf Ice Cream Sandwich erhalten, vor allem bei günstigeren Modellen kann dies allerdings dauern.