"Sicherheits-IQ" von Anwendern im Test

Wenig Vertrauen in Sicherheitsprogramme

17.03.2008 von Nicolas Zeitler
Obwohl fast jeder Sicherheits-Software einsetzt, trauen viele Computer-Nutzer diesen Programmen nicht. Nur jeder Zehnte ist laut einer Befragung für F-Secure überzeugt, dass er beim Öffnen von Dateianhängen an elektronischer Post nicht Gefahr läuft, seinen Rechner mit Schadprogrammen zu infizieren.

Unter dem Schlagwort "Sicherheits-IQ" wollte F-Secure erfahren, wie gut Anwender über ihre Sicherheits-Programme Bescheid wissen. Ergebnis: Die Kenntnisse sind bei vielen noch ausbaufähig.

So waren drei Viertel der Befragten überzeugt, die Viren-Definitionen ihrer Sicherheits-Software seien auf dem neuesten Stand. Dass die Definitionen allerdings für einen wirksamen Schutz mehrmals täglich aktualisiert werden müssen, hat laut der Befragung nicht einmal jeder Fünfte verstanden (19 Prozent). Die deutschen Teilnehmer stachen hier positiv hervor. Hierzulande weiß demnach fast jeder Dritte, dass es nicht ausreicht, das Virenprogramm einmal am Tag mit neuen Daten speisen zu lassen. Dass Antiviren-Software allein nicht ausreicht, um den Computer vor Infektionen mit Schadprogrammen zu schützen, ist 73 Prozent der Nutzer bekannt.

95 Prozent der befragten Nutzer haben auf ihrem Rechner Sicherheitsprogramme installiert. Unbesorgt öffnen dennoch die wenigsten ihren Mail-Briefkasten. Nur zehn Prozent sind sich sicher, dass sie Attachments öffnen können, ohne den PC dadurch mit schädlichen Programmen zu gefährden. Am geringsten ist das Vertrauen in Schutz-Software mit sieben Prozent in den USA. Dass sie Links, die ihnen per Mail geschickt werden, sorglos anklicken können, glauben nur neun Prozent. Am größten ist in dieser Frage das Vertrauen der Briten (15 Prozent), am geringsten das der Franzosen (vier Prozent). Jeder Vierte indes meint, er sei sicher vor so genannter Malware, die per E-Mail verschickt wird. Die Deutschen haben hier am wenigsten Bedenken.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten von 88 Prozent ist sich dessen bewusst, dass Schadprogramme ihren Rechner zum Teil eines Bot-Netzes machen können, der in der Folge ohne ihr Wissen Spam-Mails verschickt. 16 Prozent sind überzeugt, dass Dateien, die sie von Internet-Seiten herunterladen, frei von derartigen Schadprogrammen sind. 18 Prozent gehen davon aus, dass sie vor Malware geschützt sind, die sich direkt von Web-Sites aus auf dem PC installiert.

Als eher gering schätzen die Computer-Nutzer ihre Fähigkeiten ein, Phishing-Angriffe zu erkennen. So glauben nur 37 Prozent, sie würden eine Phishing-Mail identifizieren können. Von den Franzosen glauben das sogar nur 26 Prozent. 27 Prozent aller Befragten glauben hingegen, sie würden eine Phishing-Seite im Internet auf jeden Fall erkennen. Von den Franzosen wiederum sind nur 21 Prozent überzeugt, dass ihnen das gelänge.

Deutsche Bedenkenträger

Was die Abwicklung von Zahlungen übers Internet angeht, erweisen sich die deutschen Verbraucher in der Befragung als besonders vorsichtig. Nur 15 Prozent der Internet-Nutzer hierzulande glauben, sie könnten mit ihrer Kreditkarte sicher online einkaufen. Und nur etwas mehr als ein Viertel ist überzeugt, dass sie sich beim Online-Banking keinen Sicherheitsrisiken aussetzen. In beiden Fragen haben die Nutzer aus den USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich deutlich weniger Bedenken. Jeder Zweite kauft ohne Sorge mit der Kreditkarte in Online-Shops ein, und fast zwei Drittel der Befragten aus diesen Ländern halten Bankgeschäfte übers weltweite Datennetz für sicher.

Für die Befragung ließ der Anbieter von Sicherheitslösungen F-Secure 1.169 Internet-Nutzer zwischen 20 und 40 Jahren befragen. Die Interview-Partner kommen zu etwa gleichen Teilen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.