Kriterien und Leitfragen

Wie man Projekt-Prioritäten richtig setzt

23.03.2012 von Christiane Pütter
Der ROI (Return on Investment) ist nicht alles. Projekt-Verantwortliche brauchen auch Bauchgefühl. Das fordern jedenfalls Rudolf Dögl und Michael Jost von der Münchener Beraterfirma SCOPAR.
Maßnahmen-Monitor für die Priorisierung bei Projekten laut SCOPAR.
Foto: SCOPAR

Wer bei Google das Wort Projekt-Management eintippt, erhält rund 14 Millionen Treffer. Das gute Gelingen ihrer Vorhaben scheint Unternehmen erheblich zu beschäftigen. Eines sollten sie dabei nicht tun: nur auf’s Geld achten. Das raten zumindest Rudolf Dögl und Michael Jost von der Beraterfirma SCOPAR aus München.

Dögl ist Professor an der FH Würzburg-Schweinfurt, Jost Head of IT-Consulting bei SCOPAR. Ihre Ratschläge zum Projekt-Management fassen sie in dem Papier "Maßnahmen konsequent am Wertbeitrag für das Unternehmen ausrichten" zusammen. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf das Thema Priorisierung.

Maßnahmen-Monitor

"Um eine Ausrichtung der Maßnahmen auf die Strategie und eine Vergleichbarkeit zu erreichen, ist eine standardisierte Methode sowie eine eindeutige Bewertungsgrundlage Voraussetzung", schreiben Dögl und Jost. Ein typischer Maßnahmen-Monitor umfasse dabei folgende Punkte:

Dögl und Jost plädieren grundsätzlich für ein gesundes Maß an Bauchgefühl. Damit das nicht in die reine Intuition abgleitet, brauche es einen systematischen Hintergrund. Konkret: Projekte sollen nach strategisch bedeutsamen Kriterien analysiert werden - allerdings sollten sich Entscheider dabei auf einige wenige beschränken. Hier sei Mut zur Lücke gefragt.

8 Leitfragen für die Priorisierung

Ziel der Autoren ist, Projekte nicht allein nach monetären Gesichtspunkten zu priorisieren. Erfahrungen und weiche Aspekte wie Lieferantentreue und Marktwirkung sind für sie ebenso wichtig.

Entscheider sollten sich folgende Fragen stellen:

Laut Dögl und Jost sollten sich zu Beginn jeden Projektes alle Entscheider zu einem Workshop treffen. Nach einer gemeinsamen Diskussion können die Ergebnisse im größeren Kreis präsentiert werden.

Wertbeitragsorientierte Priorisierung heißt für die Berater Folgendes:

7 Punkte für eine wertbeitragsorientierte Priorisierung

Wenn es nicht klappt, haben die Berater durchaus tröstende Worte parat: Die richtigen Maßnahmen und Projekte zur richtigen Zeit zu starten, sei "eine Kunst". Und der britische Staatsmann Winston Churchill pflegte zu sagen: "Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."