Google, IBM, Microsoft, Cisco und Yahoo

Wie SaaS den E-Mail-Markt verändert

11.05.2009 von Andrea König
Sogenannte hybride Modelle werden in Zukunft punkten. Drittanbieter verlieren dagegen 20 Prozent Marktanteil.

In einem aktuellen Report betrachten die Analysten des Beratungshauses Gartner, wie das SaaS-Modell für E-Mails den Markt für Fremdprodukte verändern wird. Ihre Einschätzung: Das SaaS-Modell wird unmittelbare und materielle Konsequenzen für all jene Drittanbieter haben, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren auf dem Markt positioniert haben.

Das Portfolio von Saas-Anbietern schätzen die Gartner-Experten als umfangreich ein. Es wird vermutlich zahlreiche Add-ons enthalten, die die Dienste von Dritten nicht benötigen. Ein Fünftel ihres Marktanteils wird es die Fremdfirmen bis 2012 kosten, wenn 20 Prozent der E-Mails zum SaaS-Modell wandern. Am stärksten wird es Applikationen treffen, die E-Mail-Systeme schützen und stabilisieren.

Drittanbieter müssen aber nicht nur Marktanteile abgeben - sie können sich mit den Entwicklungen auch neue erschließen. Es wird eine Nachfrage nach sogenannten hybriden Modellen geben: Wer SaaS-Dienste mit herkömmlichen Angeboten kombiniert, werde auf dem Markt punkten, heißt es.

Bis 2012 wird der SaaS-Anteil im E-Mail-Bereich von einem auf 20 Prozent angewachsen sein. Gartner geht davon aus, dass vier bis fünf Anbieter den Markt dominieren werden: Microsoft, Cisco, IBM, Google und voraussichtlich Yahoo.

SaaS-Modell für E-Mail und Instant Messaging

Gartner unterteilt die Fremdfirmen für E-Mail-Dienste in vier Kategorien:

- Applikationen zum Betreiben von E-Mail-Programmen

- Applikationen die die Funktionen der E-Mail-Programme erweitern

- Client-Applikationen

- Applikationen, die die SaaS-Plattform erweitern

Die Platzhirsche versuchen sich durch Zukäufe auf dem SaaS-Markt zu positionieren. Google kaufte den Virenschutz-Anbieter Postini, Cisco das Konkurrenzunternehmen Ironport und Microsoft den Compliance-Dienst Frontbridge. Die Möglichkeiten durch Zukäufe schätzt Gartner allerdings als begrenzt ein - in den kommenden zwei Jahren werden Anbieter ihr Portfolio voraussichtlich vervollständigen.

Die Analysten bewerten das SaaS-Modell für E-Mails als einen Lackmus-Test. Ähnlich Entwicklungen erwarten sie unter anderem auch für den Bereich Instant Messaging.

Gartner hat seine Einschätzungen unter dem Titel "E-Mail SaaS Threatens Third-Party Vendors" veröffentlicht.