T-System vor IBM und HP

Zu wenig große Outsourcing-Verträge

31.08.2010 von Andrea König
T-Systems, IBM und HP beanspruchen in Deutschland beim Outsourcing das größte Vertragsgesamtvolumen. Drei Viertel der Auslagerungen entfällt auf die Erneuerung bestehender Verträge.

Ein Großteil des Outsourcing-Geschäfts in Deutschland entfällt momentan auf das Erneuerungsgeschäft. Das meldet der aktuelle Sourcing Monitor vom Beratungsunternehmen Actice Sourcing. Bis Ende des Jahres wurde ein Vertragsvolumen von rund 1.700 Millionen Euro errechnet, das die Experten als vergleichsweise gering bezeichnen. Auf neue Projekte entfällt ein Viertel dieses Volumens.

In den kommenden zwölf Monaten wird der Handel mit 19 Prozent Marktanteil die bedeutendste Branche im deutschen Outsourcing-Markt sein. Die wichtigsten Services werden Desktop (31 Prozent) und Netzwerk (25 Prozent).

Vertragsabschlüsse mit einem Gesamtvolumen von rund 2,6 Milliarden Euro wurden vom dritten Quartal 2009 bis zum zweiten Quartal 2010 verzeichnet. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist das ein Minus von 1,5 Milliarden Euro.

Den starken Rückgang erklären die Studienautoren mit einem Ausbleiben volumenreicher Outsourcing-Verträge. Der Tiefststand wurde im vierten Quartal 2009 erreicht, als nur zwei Verträge über mehr als 10 Millionen Euro abgeschlossen wurden. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichneten Banken, Handel und Dienstleistungssektor die höchste Outsourcing-Aktivität.

T-Systems mit den meisten Aufträgen über 10 Millionen Euro

T-Systems ist unbestrittener Marktführer und verzeichnete in den vergangenen drei Jahren die höchste Anzahl von Outsourcing-Verträgen über der Grenze von 10 Millionen Euro Vertragsvolumen. IBM liegt im Ranking auf Platz 2, auf dem dritten Rang sind Atos Origin, Computacenter und Siemens IT Solutions und Services.

Auch beim Ranking nach dem gesamten Vertragsvolumen liegt T-Systems mit 32 Prozent vorne. IBM kommt mit 16 Prozent Marktanteil auf Platz zwei, HP erreicht mit zwölf Prozent den dritten Rang. Auf Platz vier und fünf liegen Atos Origin und Unisys (jeweils sechs Prozent).

Die Grundlage des Sourcing Monitors bilden öffentlich zugängliche Informationen zu Outsourcing-Verträgen, die das Beratungsunternehmen Active Sourcing AG mit Sitz in Frankfurt seit 2004 sammelt.