Exklusiv-Interview

Ronald de Jong von Philips zur neuen Sparte Consumer Lifestyle

19.03.2008

Seit Jahren entwickelt Philips in jedem Geschäftszweig ein "grünes Flaggschiff". Wie hoch ist der aktuelle Anteil an grünen Produkten im Bereich Consumer Lifestyle?

De Jong: Aktuell haben wir 25 grüne Flaggschiffe im ehemaligen CE-Bereich und zwei bei den Haushaltsgeräten. Besonders bei den Haushaltsgeräten mag diese Zahl niedrig erscheinen, aber man muss sich vergegenwärtigen, dass der bedeutendste Umweltaspekt bei technischen Produkten der Energieverbrauch ist. Der Anteil der "Dauerverbraucher" ist bei unseren Haushaltsgeräten typischerweise sehr gering, Möglichkeiten zur Energieeinsparung sind daher nur sehr eingeschränkt gegeben.

Philips in Kürze

Philips wurde am 15. Mai 1891 in Eindhoven

gegründet. Das Unternehmen expandierte rasch und produzierte schon bald Radioröhren, Radios sowie Fernseher und Tonträger. Heute arbeiten mehr als 113.000 Mitarbeiter weltweit in den Sparten Healthcare, Lighting und Consumer Life-style. 2007 machte Philips einen Umsatz von 26,8 Milliarden Euro, allein 3,5 Milliarden davon mit Consumer Electronics und eine Milliarde Euro mit Haushaltsgeräten.

Wie lange wird es noch dauern, bis Philips ausschließlich grüne Produkte entwickelt, produziert und vertreibt?

De Jong: Bei den von uns angesetzten Maßstäben für grüne Produkte ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass wir irgendwann völlig grün sind. Wir haben eine Reihe von nachhaltigen Kriterien, die alle unsere Produkte einhalten müssen. Diese Kriterien umfassen zum Beispiel die bei der Produktion verwendeten und im Produkt enthaltenen Substanzen, die Verpackung, den Energieverbrauch und andere Umwelteigenschaften.

Um ein grünes Flaggschiff zu werden, muss ein Produkt aber noch viel mehr können. Es muss in seinen Umwelteigenschaften nämlich signifikant besser sein als ein Vorgängermodell und relevante Wettbewerbsprodukte. Das bedeutet, dass wir hier dynamische Kriterien haben und die Messlatte ständig immer höher legen.

Um beim Bild aus dem Sport zu bleiben: Wenn alle unsere Produkte plötzlich das grüne Logo tragen würden, wäre das so realistisch, als würden bei den Olympischen Spielen alle Medaillen an nur eine Nation gehen. Das wäre unglaubwürdig, und eben das ist beim Thema Nachhaltigkeit unbedingt zu vermeiden.

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