Gesamtbanklösung

450 Banken arbeiten mit bank21 im Web

18.01.2012 von Ursula Pelzl
Die browserbasierte Gesamtbanklösung bank21 der GAD verschlankt die IT, senkt Kosten und optimiert die Zusammenarbeit zwischen Kunden, Banken und Rechenzentrum.
bank21 goes Web: Browser-Technologie für die Gesamtbanklösung der GAD.
Foto: bank21

Das Zukunftsprogramm "wave" der GAD schlägt Wellen: Seit dem vergangenen Herbst wird das GAD-Kernbankenverfahren bank21 auf Browser-Technologie umgestellt. 450 Banken arbeiten bereits mit der webbasierten Gesamtbanklösung, die das Rechenzentrum mit Sitz in Münster in einer strategischen Partnerschaft mit IBM umsetzt.

Die webbasierte Lösung kommt dem Wunsch der Banken nach Verschlankung der IT vor Ort entgegen - ohne auf ihr bewährtes System verzichten zu müssen. Alle Anwendungen, die in den Banken benötigt werden, stehen über den Browser zur Verfügung - ohne zusätzliche Software und ohne Server vor Ort. Das reduziert den Aufwand für Technik, Wartung und Verwaltung.

Das Einsparungspotenzial ist laut GAD beträchtlich: So werden durch den Browserbetrieb dauerhaft alle dezentralen Server im Rechenzentrum in Münster zusammengefasst und zentral betrieben. Der genossenschaftliche IT-Dienstleister will mit "wave" für seine Mitglieder und Kunden ab 2012 ein gemeinsames Kostensenkungspotenzial von 80 Millionen Euro jährlich realisieren.

Die Browsertechnologie ermöglicht auch eine Abkehr von der Betriebssystemabhängigkeit hin zu einer einfachen Erweiterung der Plattformen auf mobile Systeme wie Tablets und Thin Clients. So legt die bank21 im Web die Grundlage für einen mobilen Bankenvertrieb, der Bankberatern den Zugriff auf alle Anwendungen und Daten zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglichen wird.

Zusätzlich eröffnet die serverbasierte und zentralisierte Architektur neue Innovationspotenziale wie die serverbasierte Dokumentenerstellung in den Geschäftsprozessen der angeschlossenen Genossenschaftsbanken.

Kürzere Bearbeitungszeiten durch paralleles Arbeiten

So können beispielsweise umfangreiche Kreditangebote, die verschiedene Instanzen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe durchlaufen müssen, von mehreren Mitarbeitern im sogenannten Co-Editing-Modus parallel bearbeitet werden. Die Bearbeitungszeiten und Abstimmungen lassen sich deutlich verkürzen.

Auch können die Banken im Bedarfsfall den richtigen und verfügbaren Spezialisten in das Beratungsgespräch oder in einen internen Prozessschritt sofort elektronisch hinzuzuziehen.

Für Jörg Dreinhöfer, Vorstandsmitglied der GAD, ist das Konzept von wave und bank21 im Web ein Beispiel für echte Innovation. Die webbasierte bank21 ermögliche nicht nur neue Formen der Zusammenarbeit innerhalb der Bank, zwischen Bank und Kunde und zwischen der GAD und den Banken.

Service-Portal für Bestellungen und Bewertungen in Arbeit

"Durch neue Collaboration-Tools ergeben sich ganz neue Service-Modelle und Möglichkeiten für die Interaktion. Wir werden künftig zum Beispiel ein Service-Portal für Banken anbieten, wo Nutzer nicht nur Produkte bestellen, sondern auch Bewertungen abgeben können - ähnlich wie bei Amazon", so Dreinhöfer.

Auch bei der Dokumentenbearbeitung ergeben sich durch Collaboration-Tools wie zum Beispiel IBM Docs ganz neue Optionen. So untersucht die GAD den Einsatz von IBM Docs in einer privaten Cloud, um browserbasierte Dokumentenerstellung und Change Management-Prozesse zu ermöglichen.

So können zum Beispiel innerhalb einer Bank Office-Dokumente über das Web von verschiedenen Personen bearbeitet werden. Auf diese Weise können die Banken ihre Kosten weiter reduzieren und schneller auf Kundenanfragen reagieren.

Für Kevin Cavanaugh, Vice President, Business and Technical Strategy, IBM Collaboration Services, ist klar, dass die IT-Infrastruktur in der Zukunft von Cloud- und web-basierten Services, mobilen Endgeräten und offenen Standards geprägt sein wird: "Im Ergebnis werden Mitarbeiter in den Banken unabhängig von Zeit, Ort und Unternehmensgrenzen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe zusammenarbeiten. Dies ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Social Business."