Neues Gesetz zu Anlegerrechten

Anbieter trommeln wegen Änderung des WphG

25.09.2009 von Christiane Pütter
Mit Beginn des kommenden Jahres müssen Banken neue Compliance-Vorgaben aus dem Wertpapierhandelsgesetz (WphG) erfüllen. Anbieter von Banking-Software rühren schon einmal die Werbetrommel. IT-Berater Avanade ist skeptisch.

Konsequenz aus der Krise: Der Bundestag stärkt die Rechte der Anleger. Im Juli haben die Politiker das Wertpapierhandelsgesetz (WphG) erneut geändert, so dass Banken ab Januar 2010 anhand eines Beratungsprotokolls die korrekte Beratung ihrer Kunden dokumentieren müssen.

Das nehmen Software-Hersteller zum Anlass, für ihre Produkte zu trommeln. Ein ähnliches Schauspiel hatte die Branche Mitte vorigen Jahres wegen der Abgeltungssteuer beobachtet. Nun behauptet zum Beispiel der Anbieter C1 FinCon, viele Banken stünden nun unter Zeitdruck. Die meisten Institute steckten mit ihren Projekten zur Umsetzung des Beratungsprotokolls noch in einem frühen Stadium. C1 FinCon propagiert Standard-Software als Lösung.

Was nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden stoßen dürfte. So erklärt Thorsten Eberhardt vom IT-Berater Avanade, IT-Systeme in Banken seien generell oft starr und historisch gewachsen. Anbieter wie SAP hätten erfolglos versucht, Standard-Produkte an den Bank-CIO zu bringen. Eberhardt sagte bereits im Juli gegenüber cio.de: "Wer hat heute schon den Mut, sich von einem System zu trennen, das über 15 bis 20 Jahre gewachsen ist?"