Kürzere Bearbeitungszeiten

AOK Rheinland-Pfalz verbessert Leistungsmanagement mit SAP

21.06.2007 von Alexander Galdy
Die AOK erweitert ihre Branchenlösung Oscare, die auf dem Softwareportfolio SAP for Insurance basiert, um das Leistungsmanagement, also die Prüfung und Bewilligung von medizinischen Leistungen. Die AOK Rheinland-Pfalz wird ab sofort als erste gesetzliche Krankenkasse ein umfassendes Leistungsmanagement nutzen, das von AOK Systems auf einer einheitlichen Softwareplattform bereitgestellt wird.

Das IT- und Softwarehaus für den Gesundheitsmarkt integriert mit Oscare Geschäftsprozesse, automatisiert die Fallbearbeitung und konsolidiert die Datenbestände. Versicherte sollen künftig von kürzeren Bearbeitungszeiten für Leistungen aus Kranken- und Pflegeversicherungen profitieren. In der Endausbaustufe sollen rund 60.000 AOK-Mitarbeiter über die Software mehr als ein Drittel der Bundesbürger sowie über 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland betreuen.

Umfassende Leistungskataloge der GKV, die Berücksichtigung veränderter gesetzlicher Vorgaben sowie der verschärfte Wettbewerb erforderten eine Neuausrichtung des Kundenservice sowie des Leistungsmanagements der AOK Rheinland-Pfalz. Die Krankenkasse entschloss sich zur Einführung der nächsten Stufe der Branchenlösung, um die Bearbeitungszeiten bei der Leistungsgewährung zu verkürzen sowie den Service für die Versicherten zu verbessern.

Standard mit drei Stufen

Oscare bietet einen zukunftsorientierten Standard. Die Lösung ist dreistufig aufgebaut. Jede Stufe deckt wesentliche Kernbereiche der Krankenversicherung ab. Die erste Stufe, der Firmenkundenservice, die bereits heute von allen 16 AOKs und zwei Ersatzkassen eingesetzt wird, umfasst Prozesse im Bereich der Beitragsbuchführung ergänzt um angrenzende Geschäftsabläufe wie Kundenbeziehungsmanagement, Stammdatenverwaltung und Unternehmenssteuerung.

Die zweite, jetzt eingeführte Stufe beinhaltet das Leistungsmanagement in seinen drei Ausbaustufen Sachleistungen, stationäre Behandlung und Entgeltersatzleistungen. Der Bereich Privatkundenmanagement, welcher Kundenbindung, Interessentenmanagement und Bestandsführung beinhaltet, wird als dritte Stufe ab 2009 die Gesamtlösung abrunden.

Über ein Portal stellt Oscare den Mitarbeitern der Krankenversicherung sämtliche Daten eines Leistungsfalls, wie etwa Kostenvoranschläge, Gutachten, Anträge oder Zahlungen, für eine elektronische Prüfung und Bearbeitung zur Verfügung. Die Software sorgt dafür, dass der jeweilige Versicherungsfall mit Hilfe von Workflow-Technologie an den zuständigen Sachbearbeiter gelangt und führt ihn durch die Bearbeitung.

Die zentrale Sicht auf sämtliche Informationen und Daten bietet eine umfassende Entscheidungsgrundlage in Echtzeit. Für die softwaretechnische Unterstützung der Kernprozesse setzt AOK Systems unter anderem auf die Unternehmensanwendung SAP ERP, SAP CRM für das Kundenbeziehungsmanagement sowie SAP Claims Management für die Fallbearbeitung auf.

Ausbau geplant

Bei der AOK Rheinland-Pfalz nutzen rund 1.900 Sachbearbeiter in 104 Geschäftsstellen das Leistungsmanagement von Oscare. Weitere AOKs sollen in den nächsten Monaten folgen. Um die gesetzlichen Krankenkassen bei der Betreuung ihrer Versicherten zu unterstützen, komplettiert die AOK Systems die Branchenlösung in den weiteren Ausbaustufen bis zum Jahr 2009.

„Im Zuge der Gesundheitsreform müssen gesetzliche Krankenversicherer ihre IT-Lösungen kundenorientierter ausrichten und versuchen, durch effiziente Geschäftsprozesse Kosteneinsparungen zu erzielen“, kommentiert Jürgen Nöth, Vertriebsleiter im Geschäftsbereich Versicherungswirtschaft bei SAP Deutschland. „Die AOK Rheinland-Pfalz konsolidiert ihre IT-Systeme auf einer einheitlichen SAP-Softwareplattform, die Flexibilität für veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen bietet und den Kundenservice durch ein integriertes Leistungsmanagement verbessert.“