BDU-Marktstudie "Facts & Figures"

Auch Berater wollen von der Digitalisierung profitieren

29.04.2015 von Hans Königes
2014 arbeiteten in Deutschland etwa 106.000 Unternehmensberater (+ 8,3 Prozent) in knapp 15.400 Beratungsfirmen. Insgesamt waren rund 130.000 Mitarbeiter in der Consulting-Branche in Deutschland beschäftigt. Grundlage der Studie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2014/2015“ ist eine Marktbefragung des BDU von Dezember 2014 bis Januar 2015, an der sich rund 540 Unternehmensberatungen aus dem Gesamtmarkt beteiligt haben.
  • Die Umsatzerwartung des letzten Jahres von 5,5 Prozent wurde übertroffen
  • Wichtige Impulsgeber für die Geschäftsentwicklung 2015 werden

In der Studie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2014/2015" wurden ausschließlich Beratungsgesellschaften mit einem hohen Umsatzanteil in der klassischen Management- und ­IT-Beratung befragt. "Die Digitalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen in der deutschen Wirtschaft und Industrie beflügeln die Geschäftsentwicklung der Unternehmensberater-Branche", umschreibt der ­Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) die positive Stimmung unter den Consultants.

Die letztjährige Prognose wurde übertroffen - und auch für das Jahr 2015 zeigt man sich hinsichtlich der Geschäftsentwicklung optimistisch.
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Mehr Wachstum als erwartet

Die Umsatzerwartung für 2014 hatte der Verband zu Beginn letzten Jahres mit einem Plus von 5,5 Prozent vorsichtiger formuliert. Jetzt freut man sich, dass diese Prognose übertroffen wurde.

Insgesamt wurden 2014 Beratungsleistungen im Wert von 25,2 Milliarden Euro (2013: 23,7 Milliarden Euro) erbracht. Für dieses Jahr ergibt sich aus den Einschätzungen der Berater eine Wachstumsprognose für den Gesamtmarkt von 7,4 Prozent. Das sind die zentralen Ergebnisse der BDU-Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2014/2015".

Für BDU-Präsident Hans-Werner Wurzel entfaltet sich zurzeit "mit großer Wucht" ein Paradigmenwechsel in Industrie und Wirtschaft: "Die digitale Vernetzung verändert Unternehmen grundlegend. Betroffen sind sowohl Prozesse, Organisationsstrukturen, Mitarbeiterentwicklung als auch ganze Geschäftsmodelle."

Optimistische Prognose für 2015

Auch für das angelaufene Jahr 2015 bleiben die Berater optimistisch. Drei Viertel der Befragten erwarten ein Einnahmeplus, nur jeder Zehnte geht von einem Umsatzminus aus. Wichtige Impulsgeber für die Geschäftsentwicklung 2015 werden aus Sicht der Consulting-Firmen vor allem drei Branchen sein: der Maschinenbau (Prognose 2015: plus 8,2 Prozent), die Finanzdienstleister (Prognose 2015: plus 8,1 Prozent) sowie die Energie- und ­Wasserversorgung (Prognose 2015: plus acht Prozent). Besonders die Finanzdienstleister und die Energieversorger stünden vor großen Herausforderungen.

Das verdienen IT-Berater
Berufseinsteiger ...
... verdienen als IT-Berater durchschnittlich 46.540 Euro. Die Daten stammen von Personalmarkt.
Nach drei bis sechs Jahren ...
... steigt das Gehalt auf 54.960 Euro.
Mit mehr als neun Jahren Berufserfahrung ...
... verdienen IT-Berater 73.760 Euro.
Mit 30 Jahren ...
... verdienen IT-Berater ohne Personalverantwortung durchschnittlich 54.950 Euro.
Mit 40 Jahren ...
... liegt das Jahresgehalt im Schnitt bei 70.670 Euro.
Mit 50 Jahren ...
... klettert es auf 79.850 Euro.
Auch die Unternehmensgröße ...
... beeinflusst das Gehalt von IT-Beratern ohne Personalverantwortung. In Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern liegt es bei 54.910 Euro.
In mittelgroßen Unternehmen ...
... mit bis zu 1.000 Mitarbeitern liegt es bei 60.240 Euro.
In Konzernen ...
... liegt das Durchschnittgehalt eines IT-Beraters bei 71.780 Euro.
Die Luftfahrt ...
... führt das Ranking nach Branchen an. IT-Berater ohne Personalverantwortung verdienen hier im Schnitt 71.510 Euro jährlich.
Versicherungen ...
... stehen mit einem Jahresverdienst von 71.350 Euro auf Platz 2.
Banken ...
... zahlen IT-Beratern im Durchschnitt 70.990 Euro.
In der Automobilindustrie ...
... liegt das durchschnittliche Gehalt eines IT-Beraters bei 70.980 Euro.
IT-Systemhäuser ...
... zahlen IT-Beratern im Schnitt 66.680 Euro.
In der Telekommunikationsbranche ...
... liegt das durchschnittliche Jahresgehalt von IT-Beratern bei 67.830 Euro.
In der Logistik ...
... liegt es bei 61.720 Euro.
In der Beratung ...
... verdienen IT-Berater im Durchschnitt 61.330 Euro.
Softwareunternehmen ...
... zahlen durchschnittlich 59.050 Euro.
Medien und Presse ...
... zahlen IT-Beratern durchschnittlich 56.610 Euro und bilden damit das Branchen-Schlusslicht.
Im Länderranking ...
.. .gibt es bei IT-Beratern je nach Bundesland Gehaltsunterschiede von mehr als 20.000 Euro.
In Bayern ...
... verdienen IT-Berater ohne Personalverantwortung durchschnittlich 69.840 Euro. Damit steht Bayern im Länderranking auf Platz eins.
In Hamburg ...
... sind es durchschnittlich 68.030 Euro.
In Nordrhein-Westfalen ...
... verdienen IT-Berater durchschnittlich 67.650 Euro.
In Schleswig-Holstein ...
... sind es im Durchschnitt 63.010 Euro.
In Niedersachsen ...
... verdienen IT-Berater durchschnittlich 62.950 Euro.
In Thüringen ...
... bekommen Sie ein durchschnittliches Jahresgehalt von 52.590 Euro.
In Sachsen ...
... sind es 50.980 Euro.
In Mecklenburg-Vorpommern ...
... verdienen IT-Berater im Durchschnitt 49.630 Euro.
Ohne Personalverantwortung ...
... verdient ein IT-Berater im Schnitt 64.360 Euro.
Mit Personalverantwortung ...
... steigt das Durchschnittsgehalt auf 99.960 Euro.
IT-Berater mit ein bis drei Mitarbeitern ...
... verdienen durchschnittlich 80.360 Euro.
Mit 16 bis 30 Mitarbeitern ...
... steigt das Gehalt auf einen sechsstelligen Betrag (107.920 Euro).
Mit mehr als 101 Mitarbeitern ...
... erzielen IT-Berater den Spitzenverdienst im Ranking: 175.850 Euro.

"Banken und Versicherungen sind von der Digitalisierung mit Wucht erfasst worden", glaubt der BDU-Präsident. "Das Thema Digitalisierung entwickelt sich mehr und mehr zu einem Wachstumstreiber für uns Berater", zeigt sich Wurzel überzeugt. Vor diesem Hintergrund erwarten drei Viertel der Befragten, dass mehr Unternehmensberatungen ihre eigenen "Digital Labs" oder "Digital Think Tanks" aufbauen werden. 78 Prozent der Consulting-Firmen gehen davon aus, dass künftig für technologieorientierte Projekte verstärkt unternehmensübergreifende Kooperationen initiiert werden.