CSC, EDS, HP und IBM führend als Service Provider

Bei Auslagerung von Rechenzentren sorgfältig wählen

28.01.2008 von Nicolas Zeitler
CSC, EDS, HP und IBM sind die Anbieter erster Wahl, wenn es ums Outsourcing von Rechenzentren geht. Das haben die Marktbeobachter von Gartner in einer vergleichenden Analyse ermittelt. Der richtige Dienstleister will indes sorgfältig ausgewählt sein. Nur die Preise zu vergleichen, reiche bei weitem nicht aus, mahnen die Analysten.

Preise, Standorte und Kompetenzen zu vergleichen, ist nicht genug, um den passenden Partner zum Betrieb eines Rechenzentrums zu finden. Ebenso in die Entscheidung einfließen müssen nach Ansicht von Gartner die Vision eines Dienstleisters und seine Strategie zur Entwicklung neuer Services. CSC, EDS, HP und IBM sind in dieser Hinsicht vorbildlich, wie eine Befragung unter Kunden dieser Service Provider ergeben hat.

Positiv für CSC vermerkt der Bericht unter anderem das Projekt "Beschleunigung", mit dem der Anbieter die Reichweite seiner Dienstleistungen auf dem Globus vergrößern will. CSC genießt unter seinen Kunden einen guten Ruf, was die technische Kompetenz angeht. Außerdem reagiert das Unternehmen flexibel und aufgeschlossen auf neue Anforderungen seiner Kunden. Firmen, die CSCs Dienste in Anspruch nehmen, loben zudem die hohe Belastbarkeit des Anbieters im Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen.

EDS gilt europaweit als unangefochten, was die technische Expertise und Themen wie Sicherheit angeht. Das Unternehmen setzt Maßstäbe, was die Industrialisierung von IT-Dienstleistungen angeht. EDS setzt stark auf die Standardisierung und Automatisierung von Prozessen. In puncto Qualitätssicherung und stetige Verbesserung erntet der Dienstleister ebenfalls Lob von seinen Kunden.

HP sticht durch sein gutes Kunden-Management hervor. Der Anbieter wird außerdem für seine Ausrichtung an ITIL, seine technische Kompetenz und die weltumspannende Reichweite gelobt. Das Unternehmen setzt zunehmend auf Standardisierung, Automatisierung und Virtualisierung seiner Leistungen.

Vielen Kunden ist die Orientierung eines Dienstleisters an ITIL wichtig.
Foto: Thomas Zeller

IBM erntet ebenfalls viel Lob von seinen Kunden. Das Unternehmen verfüge über eine ausgezeichnete technische Expertise und sei ein verlässlicher Anbieter von standardisierten Dienstleistungen. Eine Stärke von IBM sind demnach auch die Angebote im Bereich Utility as a Service.

Atos Origin unter den Herausforderern

Als Herausforderer der führenden Vier macht der Bericht Atos Origin, Capgemini, Fujitsu, Siemens IT Solutions and Services und T-Systems aus. Diesen Unternehmen attestiert Gartner derzeit gute Dienstleistungen, jedoch Mängel in der Ausrichtung auf die Entwicklungen am Markt. Atos wird als flexibel, kundenorientiert und zuverlässig angesehen, allerdings hat sich das Unternehmen vergleichsweise spät der Industrialisierung von Services zugewandt.

Capgemini sammelt Punkte unter anderem für sein Angebot an ITIL-orientierten Services, ist allerdings unflexibel darin, Neuerungen in einmal abgeschlossene Geschäftsvereinbarungen zu integrieren. Bei Fujitsu stehen eine gute Kundenorientierung und technische Expertise unter anderem einer schwachen Präsenz auf wichtigen Märkten in Europa gegenüber.

Kunden loben ITIL-Orientierung

Siemens IT Solutions and Services punktet durch seine gute Kundenorientierung und ITIL-Ausrichtung, muss aber dem Report zufolge innovativer werden. Bei T-Systems haben die Kunden unter anderem die Kompetenzen des Unternehmens positiv bewertet, die Zentralisierung von Rechenzentren umzusetzen, allerdings erwarten sie mehr Anstrengungen, was Innovationen und die Verbesserung der Dienstleistungen angeht.

Als Visionäre ordnet Gartner in seinem Quadranten Firmen ein, die eine klare Vorstellung von der Entwicklung des Marktes haben und sich darauf vorbereiten, Lösungen für zukünftige Marktanforderungen anzubieten. Diese Firmen haben allerdings noch Nachholbedarf bei der Präsenz auf dem westeuropäischen Markt. Als einziges Unternehmen rangiert in dieser Kategorie BT Global Services. Die Kunden schätzen unter anderem die Flexibilität des Anbieters. In Strategiefragen fällt BT allerdings hinter führenden Anbietern zurück.

Logica CMG und Unisys zählen schließlich zur Kategorie der Nischen-Anbieter. Sie zeichnen sich laut Gartner dadurch aus, dass sie nur ein kleines Spektrum spezieller Services anbieten oder nur auf kleinen Märkten präsent sind. Logica würdigen die Kunden unter anderem für die gute Zusammenarbeit, technische Expertise und Flexibilität. Allerdings ist der Anbieter auf wichtigen Märkten wie Deutschland und Frankreich laut Gartner fast nicht vertreten. Unisys ist vor allem als Dienstleister für die öffentliche Verwaltung in Großbritannien stark. Bei der Disaster Recovery wird der Service Provider gut bewertet. Kritisiert wird von Kunden beispielsweise, dass das Unternehmen unflexibel darin ist, einmal abgeschlossene Verträge erneut zu verhandeln, um die darin vereinbarten Leistungen auszuweiten.

Um den "Magic Quadrant for Data Center Outsourcing Services, Western Europe, 4Q07" zu erstellen, haben die Analysten von Gartner zwölf Firmen verglichen, die in Westeuropa Outsourcing-Dienstleistungen für Rechenzentren anbieten. Nach einer Auswertung ihrer Stärken und Schwächen wurden die Unternehmen in einen Quadranten eingeordnet, der die Dienstleister in vier Gruppen einordnet: Auf die führenden Anbieter folgen Herausforderer, Visionäre und zuletzt Nischen-Anbieter. Die Einordnung basiert auf Interviews mit Kunden der Service Provider.