Deloitte-Studie zu Cloud Computing

Besonnen in die Wolke

26.01.2011 von Christa Manta
Beim Einsatz von cloud-basierten Lösungen zeigen sich deutsche Unternehmen laut einer aktuellen Umfrage des Beratungshauses Deloitte eher vorsichtig. Sie fürchten um die Sicherheit ihrer Daten. Vertrauen schaffen Anbieter, die bereits am IT-Markt etabliert sind und über Zertifizierungen und einschlägige Referenzen verfügen.

Gartner, Ovum, Forrester, PAC und IDC - die Analysten sind sich einig: Cloud Computing wird einer der Top-Trends 2011. "Kein IT-Hersteller wird es sich leisten können, 2011 auf eine Cloud-Offerte oder -Strategie verzichten zu können", ist Rüdiger Spies von IDC überzeugt.

Ob das Cloud-Angebot der IT-Hersteller auch auf dem deutschen Markt ankommt, wird davon abhängen, wie gut diese Vertrauen bei den Unternehmen schaffen können. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Beratungshauses Deloitte. Deutsche Unternehmen erhoffen sich in der Wolke ein Mehr an Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz, befürchten aber auch ein gewisses Risiko, was die Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Daten und die Wahrung der Kontrolle angeht.

Fast jedes zweite Unternehmen ist in der Cloud

Rund 46 Prozent der von Deloitte befragten Unternehmen setzen bisher cloud-basierte Lösungen ein oder wollen das in naher Zukunft tun. Für 54 Prozent ist Cloud Computing hingegen noch kein Thema.

"Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden", analysiert Robert Horndasch von Deloitte und fügt hinzu: "Vorteile wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen." Bezeichnend sei die Tatsache, dass sich unter den fünf etabliertesten Cloud-Anbietern kein einziges deutsches Unternehmen befände.

Deloitte hatte in Zusammenarbeit mit der BITKOM Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie, Fertigung und Financial Services befragt. Die Mehrheit der Befragten (53%) war in IT- oder IT-nahen Funktionen tätig und bekleidete eine Funktion in der Geschäfts- (37%) oder Bereichsleitung (39%).

Google vor Amazon und IBM

Auf die Frage hin, welche Anbieter den Unternehmen einfallen, wenn sie an Cloud-Computing-Services und -Lösungen denken, nannten die meisten der Befragten Google vor Microsoft und Amazon. IBM und Salesforce komplettieren die Liste der Top-5-Anbieter von Cloud-Lösungen. Der am häufigsten genannte Cloud-Computing-Anbieter Google wird besonders für sein Software-as-a-Service-Angebot (SaaS) wahrgenommen.

Software-as-a-Service am häufigsten genutzt

Software-as-a-Service ist auch der am häufigsten von deutschen Unternehmen genutzte Cloud-Service-Typ. Die Varianten Plattform-as-a-Service und Infrastructure-as-a-Service werden derzeit höchstens als Pilotprojekte erprobt. Was den Cloud-Typ angeht, bevorzugen deutsche Unternehmen derzeit noch Private-Cloud-Modellen vor Hybrid-Lösungen und Lösungen aus der Private Cloud. Sie erhoffen sich hiervon mehr Kontrolle und eine bessere Beherrschbarkeit.

Zertifzierungen und Referenzen schaffen Vertrauen

Eine Frage des Vertrauens. Auf die Frage, was einen Cloud-Computing-Anbieter vertrauenswürdig macht, gaben rund die Hälfte der Befragten Audits und Zertifizierungen an. Auf Platz zwei der vertrauensbildenden Maßnahmen stehen einschlägige Referenzen und auf Platz drei die Etablierung auf dem IT-Markt. Wichtig sind den Unternehmen des weiteren die Lage und Örtlichkeit des Anbieters, die Marke und seine Unabhängigkeit.