Sustainability Award

CIO Andreas Becker modernisiert die IT von Daiichi Sankyo

19.10.2023 von Manfred Bremmer
Andreas Becker hat die IT von Daiichi Sankyo Europe (DSE) einer umfassenden Transformation unterzogen, bei der das Thema Sustainability eine wichtige Rolle einnahm.
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Andreas Becker, CIO bei Daiichi Sankyo Europe: "Bei jedem Projekt und Prozess muss Nachhaltigkeit ein fester, zu berücksichtigender Faktor sein."
Foto: Daiichi-Sankyo

Daiichi Sankyo Europe (DSE) operiert in einem sich rasant wandelnden pharmazeutischen Umfeld, das von neuen Technologien und Märktveränderungen geprägt ist. Um auf diese Anforderungen zu reagieren, stieß das Management eine umfassende Transformation an, die Veränderungen in Organisation, Prozessen, Zusammenarbeit sowie der Unternehmenskultur beinhaltet.

Der IT kommt in diesem Transformationsprozess eine zentrale Rolle zu, da sie nicht nur die notwendige Infrastruktur und Technologie bereitstellt, sondern durch enge Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen Lösungen mitentwickelt, und so den Wandel hin zu mehr Agilität, Kundenfokus und besonders auch Sustainability maßgeblich mitgestaltet.

Als Andreas Becker 2014 als Head of IT Strategy & Service Delivery zu DSE, dem europäischen Arm des japanischen Pharma-Unternehmens Daiichi Sankyo, nach München wechselte, sollte er den damaligen CIO Tomohiko Kakuta bei der Entwicklung und Umsetzung einer IT-Strategie unterstützen. Dass hier akuter Handlungsbedarf bestand, dokumentierte nicht zuletzt ein Gartner Maturity Score von 1 (von 5). Die Vision: Die IT von einer "Keep the lights on"-Organisation zu einem echten "Business Enabler" zu entwickeln.

Die Top-CIOs der Chemie- und Pharma-Branche
Markus Schümmelfeder
Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer.
Martin Richtberg
Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering.
Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand.
Dirk Ramhorst
Seit dem 1. Mai 2022 ist Dirk Ramhorst, ehemaliger IT-Chef von Wacker Chemie, CIO beim Spezialchemiekonzern Evonik. Seine Vorgängerin Bettina Uhlich ging in den Vorruhestand.
Michael Nilles
Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich.
Abel Archundia-Pineda
Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG.
Michael Jud
Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm.
Alessandro de Luca
Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen.
Hermann Schuster
Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen.
Bijoy Sagar
Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl.
Martin Wiedenmann
Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München.
Andreas Becker
Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen.
Sandeep Sen
Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien.
Peter Buchmüller
Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war.
Berthold Kröger
Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt.
Alexander Bode
Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Stephan Heinelt
Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen.
Martin Kinnegim
Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern.
Walter Grüner
Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik.
Tobias Günthör
Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group.
Carsten Priebs
Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.

Eine zentrale Säule der daran angepassten IT-Strategie war das Management von Anforderungen und Erwartungen. "Wir haben dazu Demand Management und Customer Expectation Management eingeführt und können so die Bedürfnisse des Business proaktiv identifizieren und IT-Ressourcen bereitstellen", erinnert sich der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV. "Umgekehrt kann das Business Feedback und Anforderungen direkt an die IT herantragen."

Bedürfnisse des Business erkennen

Zusätzlich wurde die Abteilung Business Relationship Management (BRM) als Bindeglied zwischen IT und Business geschaffen. Die BRMs identifizieren Bedürfnisse, informieren das Business über technologische Möglichkeiten und schaffen Synergien. Und um das Business und die IT-Mitarbeitenden kontinuierlich über die Initiativen zu informieren, wurde zudem ein IT-Marketing etabliert. "Das hat das Verständnis für unsere Arbeit und den Mehrwert, den wir leisten, im gesamten Unternehmen gesteigert", so Becker.

Die europäische Tochter des japanischen Pharma-Unternehmens Daiichi Sankyo hat ihren Hauptsitz in München.
Foto: Daiichi Sankyo

2020, zwischenzeitlich war Becker als CIO nachgerückt, hatte die IT den Wandel zu einer Business-Enabler-Organisation erfolgreich vollzogen. Das neue Ziel: Sie sollte "Vital Business Function" werden. Aufbauend auf den bisherigen Maßnahmen entwickelte Becker dazu die "IT-Strategie 4.0" mit einem angepassten Vision Statement und 14 neuen Maßnahmen. "Auch diese werden von den Mitarbeitenden verantwortet, aktiv gestaltet und umgesetzt", erklärt der CIO. "Dies schafft eine Kultur des Vertrauens und der kontinuierlichen Weiterentwicklung."

Innovations-Scouts und -Partner

Eine der strategischen Maßnahmen war die Gründung eines Innovationsteams mit zwei zentralen Aufgaben: Es fungiert zum einen als Innovations-Scout, der mit externer Unterstützung und durch eigene Recherche neue Ideen und Technologietrends aufspürt, auf ihren Wert für das Unternehmen prüft und die vielversprechendsten Ideen in die Organisation hineinträgt. Gleichzeitig agiert das Team auch als Innovationspartner innerhalb des Unternehmens und sucht Prozesse und Projekte mit Innovationsbedarf, um diese mit IT-Know-how und Technologie zu unterstützen.

Auch die Cyber Resilience wurde verbessert. "Wir haben unser internes Security-Team in den letzten Jahren verdreifacht, um den wachsenden Anforderungen und digitalen Bedrohungen proaktiv zu begegnen", berichtet Becker. Außerdem wird die Belegschaft mithilfe von Awareness-Kampagnen regelmäßig für die Gefahr durch Cyberbedrohungen sensibilisiert. Dies geschieht unter anderem durch monatliche Phishing-Simulationen und Online-Schulungen, die eine breite Palette von Cyber-Security-Themen abdecken. Darüber hinaus werden regelmäßig Tabletop-Übungen zu aktuellen Sicherheitsbedrohungen durchgeführt.

Andreas Beckers Führungsverständnis: "Ein erfolgreicher CIO sollte wie der Skipper einer Segelcrew sein. Der Skipper ist Teil der Crew, allerdings mit einer wichtigen Aufgabe: Er sorgt dafür, dass die Crew-Mitglieder sich ideal ergänzen, und ist für die Strategie und deren Umsetzung verantwortlich."
Foto: Daiichi Sankyo

Das Ergebnis der umfangreichen Transformation der IT kann sich sehen lassen. So verweist Becker darauf, dass die IT-Abteilung nun proaktiver, integraler Bestandteil des Business ist. Sie biete State of the Art IT Services, auch bei brandaktuellen Themen wie Data Analytics oder Generative AI, und unterstütze so die Organisation dabei, ihre Ziele zu erreichen.

"Dass sich der Wert und die Wahrnehmung der IT signifikant verbessert hat, zeigen auch die jährlich steigenden Zufriedenheitswerte unserer Stakeholder und der erheblich verbesserte Gartner-Benchmark. Mit einer Bewertung von 3+ von 5 liegen wir deutlich über dem Branchenwert von 2+", freut sich der CIO.

Nachhaltigkeit betrifft auch die IT

Einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit dürfte auch der Fokus auf das zunehmend wichtige Thema Nachhaltigkeit in der IT gespielt haben. Becker und sein Team entwickelten dazu eine ambitionierte Sustainable-IT-Roadmap, die auf drei Säulen fußt: Awareness, Drive Adoption und Sustainable IT-Operations. So sollen Kommunikationskampagnen für Transparenz bezüglich bereits umgesetzter Maßnahmen, dem Status Quo und der zukünftigen Ausrichtung sorgen und innerhalb des Unternehmens ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der IT schaffen. Außerdem sind die Mitarbeitenden durch regelmäßige Aktionen aufgerufen, selbst einen Beitrag zu leisten und bewusst nachhaltig im Umgang mit ihrem IT-Equipment zu handeln.

Nicht zuletzt achtet auch die IT-Abteilung bei der Auswahl der IT-Austattung und dem Aufbau von Infrastruktur und Services auf Nachhaltigkeitsaspekte und richtet die internen IT-Prozesse und Projekte auf Sustainability aus. "Bei jedem Projekt und Prozess muss Nachhaltigkeit ein fester, zu berücksichtigender Faktor sein", erklärt der DSE-CIO.

Vorbildcharakter

Beckers konsequenter Fokus auf Sustainability in dem IT-Transformationsprojekt fand auch bei der CIO-des-Jahres-Jury großen Anklang: Seine Herangehensweise zeige, wie sich Nachhaltigkeit in der IT nicht nur strategisch verankern, sondern auch mit konkreten Maßnahmen und passgenauen KPIs unterlegen und praktisch umsetzen lasse, so das Urteil. Beckers Sustainable IT-Roadmap in Verbindung mit einer ganzheitlichen IT-Transformation habe Vorbildcharakter.

Warum die Wahl in der Sonderkategorie Sustainability Award auf den DSE-CIO fiel, untermauern auch viele andere Jurykommentare, etwa: "Diese IT-Transformation ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Integration von Nachhaltigkeit in die IT-Strategie zu konkreten Verbesserungen sowohl der finanziellen als auch der ESG-Performance führen kann." (kf)

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