Ovum analysiert Google, Citrix, Yammer und VMWare

Collaboration im Jahre 2020

29.04.2013 von Werner Kurzlechner
Bis 2016 sind Enterprise Social Networks im Mainstream der Firmen-IT angekommen; Mobile IT, Cloud Computing und Social Media transformieren den Markt für Collaboration bis 2020. Laut Ovum spielen Google, Citrix, Yammer und VMWare dabei eine Schlüsselrolle.
Vier Anbieter prägen laut Ovum den Collaboration-Markt der kommenden Jahren. Die Tür für Start-Ups sei aber weit geöffnet.
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In den kommenden sieben Jahren ändert sich in der Arbeitswelt so viel wie in den zwei Jahrzehnten davor. So schätzen die Analysten von Ovum jedenfalls die Entwicklung ein. Mobile IT, Cloud Computing und Social Media verändern die Art und Weise, in der Wissensarbeiter zusammenarbeiten. Und eine Aufgabe der IT ist die Suche nach Wegen, die bei neuen Formen von Collaboration an die Spitze führen.

In einer Serie von Kurzstudien spürt Ovum der Frage nach, wie sich die Veränderungen in den Unternehmen gestalten könnten. Der Ansatz ist durchaus originell: Im Mittelpunkt steht jeweils der Blickwinkel einer prominenten Firma, die als Innovationsführer angesehen wird. Die Wahl fiel hier auf Google, Citrix, VMWare und Yammer.

„In der schönen neuen Welt von SaaS, Cloud und Konsumerisierung versprechen diese Anbieter, ihre Firmenkunden auf eine Reise mitzunehmen und echte Innovationspartner zu sein“, urteilt Ovum. „Für den CIO ist die Frage, mit welchem Anbieter er diesen Weg geht.“

Eine Reihe neuer Delivery-Modelle, Arten von Enterprise Applikationen und Geräten habe den Markt für Collaboration in den vergangenen zwei Jahren geöffnet. Die technologischen Entscheidungen der CIOs im Hier und Heute bestimmen laut Ovum, wie gut die Unternehmen in den kommenden Jahren für die neuen Mitarbeiter- und Marktanforderungen gewappnet sind.

„2020 werden die Wissensarbeiter nach Ovums Ansicht einen neuen Satz an Tools brauchen, wollen und auch haben, der sich von den heutigen unterscheidet“, heißt es in der Studie. Neue Geräte und Apps hätten bereits begonnen, die klassische Windows-basierte IT-Umwelt zu ergänzen und zu ersetzen. „Der Einfluss von Mobility auf die Arbeitswelt kann nicht überschätzt werden“, so die Analysten.

Strategien überdenken

Ähnliches gelte für die technologische Reife in der Cloud. Vor diesem Hintergrund sollten nach Meinung Ovums insbesondere größere Firmen bei der Auswahl von Enterprise Collaboration-Systemen und ihren unterstützenden Kommunikationstechnologien den „One-Size-Fits-All“-Ansatz hinterfragen. Interoperabilität sei dafür das wesentliche Element in der Zukunft.

Silo-Lösungen und Abkapselungen in der Zusammenarbeit hätten derzeit noch einen negativen Einfluss auf Produktivität, Innovation und die geschäftliche Agilität überhaupt. „Das Unternehmen im Jahre 2020 wird agiler und responsiver sein müssen, wenn es erfolgreich bleiben will“, heißt es weiter in der Studie. Der effektive und effiziente Einsatz von Kommunikations- und Collaboration-Technologie werden dabei von wachsender Bedeutung sein.

Die Firmen seien durch Enterprise Social Networks gezwungen, die Abläufe und Praktiken in der IT zu überdenken, anstatt lediglich Legacy-Lösungen weiterzuentwickeln, so Ovum. Der Schlüssel zum Erfolg von Social Collaboration-Plattformen sei, dass sie auch von technologisch nicht perfekt versierten Mainstream-Usern angenommen werden.

Die Anwender müssten ihre Strategien beim Informationsmanagement überdenken, so Ovum weiter. Diese sollten nicht mehr auf dem Endpoint-Management und den Mechanismen zur Datensicherheit basieren, sondern auf Applikationsmanagement und Modellen zum Informationszugang.

Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie für eine Reihe von Teilbereichen des Collaboration-Marktes die Aktivitäten der genannten Anbieter. Beispielsweise für das Schlüsselsegment Enterprise Social Networking. Citrix, VMWare und Yammer hätten dafür jeweils einen eigenen Ansatz entwickelt.

Citrix rückt Projekte ins Zentrum

Citrix beschreibe mit seinem Begriff „Online Work Platform“ sein projekt-zentriertes Produkt Podio. VMWare habe mit seinem Angebot Socialcast spezifische Business-Funktionen im Visier. Bei Yammer stehe nach der Übernahme durch Microsoft die Verzahnung mit Office, insbesondere SharePoint, im Vordergrund. Googles Social-Ansatz sei demgegenüber intrinsischer Natur. Soziale Elemente würden ins gesamte Toolset für Wissensarbeiter eingearbeitet.

„Der Markt für Enteprise Social Networking ist jetzt in der Early Adopter-Phase und wird bis Mitte des Jahrzehntes ein frühes Stadium der Mehrheitsfähigkeit erreicht haben“, so Ovum. Die Verfügbarkeit cloud-basierter SaaS-Angebote werde die Einsatzbereitschaft rasch beschleunigen. Bis 2016 werden laut Ovum auch zurückhaltende Unternehmen darauf zurückgreifen.

Weitere Analysen der Angebote von Google, Yammer, Citrix und VMWare enthält die Ovum-Studie „Enterprise 2020: The Road Ahead for the Knowledge Worker“.