Schenker-CIO Markus Sontheimer

Das Büro als Open Space

11.01.2021 von Karen Funk
Wie wir künftig zusammenarbeiten, welchen Stellenwert das Büro der Zukunft hat und was das für die virtuelle Kommunikation bedeutet, erklärt DB-Schenker-CIO Markus Sontheimer.
Markus Sontheimer, CIO bei DB Schenker: "Das Büro könnte ein 'Open Space' werden."
Foto: DB Schenker

Herr Sontheimer, wie sieht das "neue Normal" bei DB Schenker aus?

Markus Sontheimer: Die neue Norm ist agiles Arbeiten in integrierten Teams, unabhängig von inhaltlichen und administrativen Silos im Unternehmen. Die IT ist dabei in der Rolle des Enablers und fördert sowohl Arbeit als auch Unternehmensführung über Silogrenzen hinweg.

Was hat sich konkret in diesem Jahr verändert?

Markus Sontheimer: Unser remote IT-Arbeitsplatzkonzept hat spätestens seit diesem Jahr alle Kollegen restlos überzeugt. Viele Mitarbeiter wünschen sich daher sogar den Regel-Arbeitsplatz zukünftig nach Hause verlagern zu dürfen.

Was wird dann aus dem klassischen Büro im Unternehmen?

Markus Sontheimer: Der Fokus im Büro wird sich noch stärker in Richtung sozialer Interaktion verschieben. Das Büro könnte sich zu einer Art Open Space für Repräsentatives und Kreatives entwickeln.

Was bedeutet das für die virtuelle Zusammenarbeit?

Markus Sontheimer: Wir müssen unsere Kompetenzen in der virtuellen Kommunikation zunehmend professionalisieren und uns auch über diesen häufig eher rational genutzten Kanal stärker sozialisieren. In der Vergangenheit akzeptierte Grenzen des virtuellen Arbeitens müssen zu Gunsten von Team Building und People Leadership neu definiert werden.

Rückenübungen fürs Büro
Übung 1: Durchhänger
Die Stuhlhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Beine auf dem Boden stehen und die Knie im rechten Winkel angewinkelt sind. Rollen Sie den Kopf langsam nach vorne bis das Kinn die Brust erreicht. Die Arme hängen seitlich nach unten. Lassen Sie sämtliche Anspannung aus dem Schulter-Kopf-Bereich und atmen Sie tief durch. Lösen Sie die Haltung wieder und richten sich auf. 2-3 Wiederholungen.
Übung 2: Leichte Rotation
Sitzen Sie aufrecht, heben beide Arme an und greifen sich mit beiden Händen an die Kopfpartie hinter den Ohren. Die Ellenbogen stehen seitlich nach außen ab. Drehen Sie nun den ganzen Oberkörper langsam zur Seite bis Sie einen Winkel von circa 45 Grad erreicht haben. Halten Sie für einige Sekunden inne und drehen dann den Oberkörper zurück zur Mitte. Wiederholen Sie dann die Übung zur anderen Seite. 2-3 Wiederholungen.
Übung 3: Stuhl-Rotation
Sitzen Sie aufrecht im Bürostuhl, die Füße stehen hüftbreit. Die Stuhlhöhe ist so eingestellt, dass die Beine einen rechten Winkel bilden. Drehen Sie den Oberkörper nach rechts, legen den rechten Arm hinter die Rückenlehne und greifen Sie mit der linken Hand die rechte Armlehne. Der Kopf dreht sich dabei mit. Halten Sie die Dehnung wenige Sekunden und lösen sie wieder. Drehen Sie sich zurück und machen die gleiche Übung in die andere Richtung. 2-3 Wiederholungen.
Übung 4: Kniebeuge
Die Füße sollten etwas weiter als schulterbreit voneinander entfernt stehen. Knie und Zehenspitzen zeigen in die gleiche Richtung, halten Sie die Arme waagrecht vor dem Körper und beugen Sie den Oberkörper etwas nach vorne. Bei der Ausführung den Körper anspannen und den Rücken gerade halten. Dann die Knie langsam beugen, bis die Oberschenkel parallel zum Boden sind. Die Knie sollten nicht über die Zehenspitzen hinausragen. Bringen Sie den Körper kraftvoll zurück in die Ausgangsposition. 5 Wiederholungen.
Übung 5: Sitzbeuge
Sitzen Sie aufrecht auf Ihrem Bürostuhl und beugen Ihren Oberkörper langsam, Wirbel für Wirbel, nach vorne. Lassen Sie den Kopf nach vorne hängen. Beugen Sie sich soweit, dass die mit Ihren Händen die Knöchel umfassen können – halten Sie diese Bewegung etwa 20 Sekunden und lösen Sie die Anspannung wieder, in dem Sie sich langsam, Wirbel für Wirbel, wieder aufrichten. 2-3 Wiederholungen.
Über den Autor
Dr. med. Alfred Huber ist Facharzt für Neurochirurgie, spezielle neurochirurgische Wirbelsäulen- und Schmerztherapie. Er verantwortet zusammen mit Christoph Kruis und Dr. med. Norbert Wynands das Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum der Rotkreuzklinik Lindenberg

Welche Erkenntnisse ziehen Sie insgesamt aus dem Corona-Jahr?

Markus Sontheimer: Die physischen Einschränkungen durch die Pandemie haben dem digitalen Wandel weltweit und auch bei Schenker einen Sprung verschafft. Es zeigt sich, dass unternehmerischer Erfolg sich kaum noch vom Grad der Digitalisierung eines Unternehmens entkoppeln lässt.

Was hat Sie enttäuscht?

Markus Sontheimer: Weniger enttäuschend, aber ein wenig schade ist sicherlich, dass viele der IT-Erfolgsgeschichten eng mit so einem negativen Ereignis, wie der weltweiten Corona Pandemie verknüpft sind. Als mitunter erschreckend würde ich die stark zugenommenen Cyber-Crime-Aktivitäten wie vor allem Phishing-Attacken seit Ausbruch der Pandemie bewerten.

Welche Entwicklungen sehen Sie in Ihrem Bereich für 2021?

Markus Sontheimer: Mit Blick auf 2021 sehe ich eine Fortführung des aktuellen Digitalisierungsschubs. So erwarten wir, dass die externe Nachfrage nach digitalen Frachtauftragsbuchungen sowie nach Ende-zu-Ende-Visibilität ihr Wachstum weiter steigern kann. Unternehmensintern gibt es zudem einen immer stärker werdenden Trend hin zu ganzheitlicher Automatisierung von Prozessketten (Hyper Automation) sowie der stetigen Implementierung von Intelligenz in IT-Lösungen (Artificial Intelligence). Durch beide Ansätze lassen sich erhebliche Effizienzen nicht nur innerhalb einzelner Geschäftseinheiten, sondern konzernweit heben.

Die 4 Typen von Mitarbeitern
Erfolgreiche Projektarbeit
Damit ein Projekt erfolgreich sein kann, müssen alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Die Trainerin Mareike gr. Darrelmann hat uns die vier Typen von Mitarbeitern erklärt. Alle vier sind wichtig fürs Projekt - aber oft sind sie schwierig unter einen Hut zu bringen.
Der Lösungstyp
Der Lösungstyp schaut aufs große Ganze. Er weiß, wo es hingeht - dabei ignoriert er schon mal die schwarzen Wolken am Horizont. Der Lösungstyp ist perfekt im Brainstormen, aber vielleicht nicht so geeignet, auf Probleme hinzuweisen. Aber dafür gibt es ja den Kritiker.
Der Kritiker
Er ist als Nörgler verschrien, der stets bremst und nichts Konstruktives zum Thema beibringt. Dabei ist der Nörgler für ein Team sehr wichtig: Er weist immer auf Schwachstellen, etwa in der Planung oder im Budget. Ein Chef sollte dem Team kommunizieren, dass er fürs Nörgeln zuständig ist, damit das Projekt nicht scheitert. So fühlt sich der Kritiker wertgeschätzt.
Die Führungskraft
Auch wenn es nicht so klingt: Die vier Typen können sehr gut zusammenarbeiten. Dafür ist die Führungskraft zuständig, die den Überblick behalten muss. Der Teamleiter sollte seine Mitarbeiter ihren Stärken entsprechend einteilen. Denn das ist das Geheimnis erfolgreicher Projektarbeit ...
Jeder hat seine Stärke
Die Unterschiede zwischen den Mitarbeitern sind keine Schwachpunkte, sondern Potenzial. Hat jeder Mitarbeiter seiner Stärke enstprechend seine Rolle, gelingt das Projekt. Und der Chef ist der Moderator.
Der Analysetyp
Er kennt die Zahlen, Fakten und vergangenen Projekte ganz genau: Der Analysetyp. Bevor er loslegt, dauert es, denn er macht sich sehr viele Gedanken zum anstehenden Projekt. Das passt dem Aktionstypen aber gar nicht, ...
Der Aktionstyp
... denn er steht schon zu Beginn des Projekts in den Startlöchern. Gibt man ihm nichts zu tun, wird er unruhig. Der Aktionstyp sollte schon kleinere Aufgaben bekommen, bevor das Projekt ganz losgeht. Er ist außerdem ein gutes Warnsignal: Wenn er zu aktiv ist und auf Loslegen pocht, hat man sich wohl zu sehr an einem Thema aufgehalten.

In welche Themen möchten Sie künftig mehr investieren?

Markus Sontheimer: Eine stabile und sichere IT-Infrastruktur ist in meiner Rolle als CIO das Fundament, auf dem etablierte IT-Systeme und neue digitale Lösungen fußen. Vor dem Hintergrund signifikant steigender Cyber-Angriffe schon auf direkte Konkurrenten möchte ich durch zusätzliche Investitionen in Cyber-Sicherheit unsere Infrastruktur weiter in Richtung Zero Trust entwickeln. Mit steigender Nachfrage nach digitalen Lösungen gilt es zudem stetig mehr in die Qualität von Software Architektur und Code zu investieren. Dies ist der Schlüssel für reibungslosen Betrieb, effizienten Change und exzellente User Experience.

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