Akquisitionen 2016

Das waren die großen Deals des Jahres

16.12.2016 von Martin Bayer
Auch in diesem Jahr haben die Großen der globalen IT-Industrie wieder viel Geld in die Hand genommen, um ihre Geschäfte mit Übernahmen weiter auszubauen. Das waren die großen Deals des Jahres 2016.

Nachdem einem turbulenten Jahr 2015 stand für etliche Traditionskonzerne im IT-Umfeld das ablaufende Jahr unter dem Motto, sich erst einmal neu zu sortieren. Das galt beispielsweise für Nokia und Alcatel-Lucent sowie Dell und EMC, die ihre Geschäfte integrieren mussten, nachdem die Kartellbehörden und Aktionäre die Mega-Deals abgesegnet hatten. Vor ganz anderen Herausforderungen stand dagegen Hewlett-Packard. Der Konzern hatte sich Ende des vergangenen Jahres aufgespalten.

2016 galt es nun für die beiden Teile HP Enterprise und HP Inc., sich wieder ganz auf ihre Märkte und das Geschäft zu konzentrieren. Auch wenn damit einige Granden des globalen IT-Business mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt waren, gab es auch 2016 wieder einige große Übernahmen und spannende Deals.

Microsoft schlägt zu

Es war der Deal des Jahres: Im Juni gab Microsoft bekannt, das Business-Netzwerk LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Es ist der teuerste Zukauf in der Firmengeschichte von Microsoft. Damit erhält der Konzern Zugriff auf ein Netzwerk mit weltweit über 430 Millionen Mitgliedern. Nach Bekanntgabe des Deals hatte Salesforce-Chef Marc Benioff eingeräumt, dass auch sein Unternehmen an LinkedIn interessiert gewesen sei - machte aber keine Angaben zur Höhe seines Gebots.

Microsoft kauft LinkedIn - CEO Satya Nadella (Mitte) investiert Milliarden in eine neue Zukunft von Microsoft.
Foto: Microsoft

Im Vergleich zu einem anderen Mega-Deal erscheint diese Übernahme allerdings als Peanuts. Im Herbst kündigte der US-amerikanische Telekommunikationsanbieter AT&T an, Time Warner übernehmen zu wollen - für sage und schreibe 85,4 Milliarden Dollar. Inklusive der Übernahme von Verbindlichkeiten erreicht der Deal ein Volumen von 108,7 Milliarden Dollar. Anfang 2016 waren schon einmal Gerüchte aufgekommen, Apple könnte an der Übernahme von Time Warner interessiert sein. Schon in diesem Zusammenhang tauchte der Name von AT&T als potenzieller Käufer von Time Warner auf.

Oracle forcierte seinen Cloud-Schwenk einmal mehr mit einer teuren Übernahme. Der US-amerikanische Datenbankspezialist ließ sich den Kauf des Cloud-Pioniers Netsuite 9,3 Milliarden Dollar kosten.

Internet Pionier Yahoo tritt ab

Das Bieterrennen um Yahoo entschied letzten Endes Verizon für sich. Der US-Telko erklärte sich bereit, 4,8 Milliarden Dollar für das Internet-Urgestein auf den Tisch zu legen. Im Zuge des massiven Datenabgriffs durch Hacker bei Yahoo, der erst später an die Öffentlichkeit geriet, hieß es jedoch, man wolle den Kaufpreis noch einmal nachverhandeln.

Verizon schluckte außerdem noch den Dubliner Spezialist für Flotten- und mobile Workforce-Management-Lösungen Fleetmatics - Kostenpunkt 2,4 Milliarden Dollar in bar. Verizon will Fleetmatics – mit rund 37.000 Kunden und 737.000 Fahrzeugen neben TomTom Telematics einer der größten Anbieter von Systemen für das Verwalten, Kontrollieren und Steuern von Fahrzeugflotten weltweit – in seine eigene Flotten-Management-Sparte Verizon Telematics integrieren.

Salesforce kaufte für 2,8 Milliarden Dollar den von Stephan Schambach gegründeten Digital-Commerce-Spezialisten Demandware. Für Salesforce war es der größte Zukauf der Firmengeschichte. Außerdem übernahm Salesforce Krux Digital und dessen Daten-Management-Plattform. Der Deal hatte ein geschätztes Volumen von knapp 700 Millionen Dollar, davon 340 Millionen Dollar in bar, der Rest in Aktien. Bis Januar 2017 soll das Geschäft abgeschlossen sein. Krux ist mit seinem "Intelligent Marketing Hub" bereits Partner von Salesforce.

Salesforce-Chef Marc Benioff zog zwar bei LinkedIn den Kürzeren gegen Microsoft, schlug dafür aber bei DemandWare und Krux zu.
Foto: Salesforce

Der kanadische Spezialist für Enterprise Content Management (ECM) Opentext übernahm für 1,62 Milliarden Dollar, die ECM-Division von Dell und brachte damit Produkte wie Documentum, InforArchive und LEAP in seinen Besitz.

Symantec investiert Milliarden in Zukäufe

Symantec griff in diesem Jahr für Übernahmen tief in seinen Geldbeutel. Im Sommer wurde der Web-Sicherheitsspezialist Blue Coat für 4,65 Milliarden Dollar übernommen. Mit der Akquisition wechselte auch der CEO. Der bisherige Chef Michael Brown nahm seinen Hut. Neuer Chef wurde Blue-Coat-CEO Greg Clark. Im November kündigte der Security-Anbieter darüber hinaus an, LifeLock, einen Spezialisten für Online-Identitätsschutz, für 2,3 Milliarden Dollar - inklusive Schulden - kaufen zu wollen.

In der Security-Branche gab es darüber hinaus noch eine weitere Milliarden-Fusion. Avast schluckte den Konkurrenten AVG für rund 1,3 Milliarden Dollar.

Viel Unruhe in der globalen Halbleiterbranche

Einen zweistelligen Milliarden-Deal machte in diesem Jahr Softbank klar. Der japanische Telekommunikationsanbieter kündigte im Sommer an, den britischen Chip-Designer ARM für 28,7 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. In der Halbleiter-Branche gab es darüber hinaus 2016 noch einige weitere Milliarden-Deals. Den größten Coup landete US-Hersteller Qualcomm, der den niederländischen Chip-Produzenten NXP für 47 Milliarden Dollar übernehmen will.

Geradezu bescheiden nehmen sich die 3,6 Milliarden Dollar aus, die Anfang des Jahres der Chipproduzent Microchip für die Firma Atmel auf den Tisch legte. Um das Unternehmen hatte zuvor auch Dialog Semiconductor gebuhlt und erhielt immerhin 137,3 Millionen Dollar als Abfindung für die abgebrochenen Verkaufsverhandlungen. Der japanische Chiphersteller Renesas schluckte zudem für rund 3,2 Milliarden Dollar die US-Firma Intersil. Zum Schluss übernahm noch der US-amerikanische Halbleiterhersteller Broadcom den Netzwerkausrüster Brocade für 5,9 Milliarden Dollar.

Simon Segars, ARM-CEO, verkaufte den britischen Chip-Designer für viel Geld nach Japan.
Foto: GSMA

Der deutsche Chipkonzern Infineon kaufte dem US-Anbieter Cree dessen Sparte für Verbindungshalbleiter ab. Der Kaufpreis belief sich auf rund 766 Millionen Dollar. Mit dem Zukauf der Geschäftseinheit namens Wolfspeed will Infineon seine Position in Wachstumsmärkten wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und kommende Mobilfunkstandards ausbauen und von der Vernetzung der Wirtschaft profitieren.

Der US-Investor Apollo Global übernahm für 4,3 Milliarden Dollar den Cloud-Provider Rackspace. Das Unternehmen soll von der Börse genommen werden, um sich neu gegen Konkurrenten wie AWS, Google und Microsoft positionieren zu können.

Samsung kauft und verkauft

Der durch das Fiasko rund um das Galaxy Note 7 gebeutelte südkoreanische Konzern Samsung versucht im Automobilgeschäft stärker Fuß zu fassen und übernahm für acht Milliarden Dollar Harman, einen Spezialisten für Autoelektronik und Unterhaltungssysteme. Der Technologieriese will sich zudem von Randbereichen trennen und verkaufte sein Druckergeschäft an HP Inc. für gut ein Milliarde Dollar.

Durch die Kombination mit Samsungs Technologien komme man in eine bessere Position, um Kopierer durch Multifunktionsdrucker zu ersetzen, verlautete von Seiten HPs. Mit dem Drucker-Geschäft von Samsung kämen auch rund 1300 Entwickler und mehr als 6500 Patente aus dem Bereich in den IT-Konzern. Die Transaktion sei Teil der Bemühungen des Unternehmens, sich auf seine Kerngeschäftsbereiche zu konzentrieren, hieß es bei Samsung.

Der kriselnde japanische Elektronikkonzern Sharp kam nach einer längeren Hängepartei bei Foxconn unter. Die Chinesen zahlten letzten Endes rund drei Milliarden Dollar für Sharp. Ursprünglich lag der Preis höher, musste jedoch wegen der sich weiter verschlechternden Bilanz und hoher Verbindlichkeitsrückstellungen reduziert werden.

IBM baute seine Branchenkompetenz weiter aus, unter anderem im Healthcare-Markt. Um Krankenhäuser und Pharmazieunternehmen zielgenauer mit seiner Watson-Analytics-Technologie bedienen zu können, schluckte der IT-Konzern für 2,6 Milliarden Dollar Truven Health Analytics.

Ginni Rometty, Chefin von IBM, will den IT-Konzern mit Hilfe von Branchen-Knowhow wieder in die Spur bringen.
Foto: James Niccolai / IDGNS

Finanzinvestor Thomas Bravo übernahm für drei Milliarden Dollar Qlik, einen Anbieter für Analytics- und Visualisierungs-Tools.

Das Internet of Things (IoT) weckt Phantasien

Siemens setzt vor allem auf die Trendthemen Industrie 4.0 und das Internet of Things (IoT). Helfen soll dabei die Übernahme von CD-adapco. Für rund 970 Millionen Dollar haben die Münchner den US-amerikanischen Softwarehersteller gekauft. Das Unternehmen entwickelt Simulationssoftware, die beispielsweise in Windkanaltests bei der Automobilentwicklung zum Einsatz kommt.

Ende des Jahres folgte eine weitere Großübernahme in diesem Bereich. Siemens will den Softwarehersteller Mentor Graphics für rund vier Milliarden Dollar schlucken. Inklusive Schulden kommt der Deal auf ein Volumen von 4,5 Milliarden Dollar. Mit dem Zukauf will Siemens sein Geschäft mit Industriesoftware ausbauen. Mentor ist Spezialist für Automatisierungssoftware sowie das Design von Halbleitern.

IoT-Studie 2016
Key Findings
Die COMPUTERWOCHE-Studie "Internet of Things 2016" finden Sie in unserem Shop neben anderen Studien der IDG Research Services als PDF-Download.
Bedeutung von IoT
Derzeit bewerten nur 45 Prozent der Unternehmen die Relevanz des IoT als sehr hoch oder hoch, 28 Prozent als eher niedrig oder niedrig. Ganz anders sehen die Werte für die Zukunft aus. 72 Prozent der Unternehmen glauben, dass IoT innerhalb der nächsten drei Jahre für sie wichtig oder sehr wichtig wird. Nur noch sieben Prozent der Firmen stufen die künftige Bedeutung des IoT als eher niedrig oder niedrig ein.
IoT in der Praxis
Bis dato haben insgesamt nur rund 15 Prozent der befragten Unternehmen bereits IoT-Projekte produktiv umgesetzt oder zumindest abgeschlossen. Immerhin ein Fünftel der Firmen will in den nächsten 12 Monaten oder mittelfristig erste IoT-Projekte realisieren, 12 Prozent erarbeiten derzeit eine IoT-Strategie.
IoT ist noch kein Thema, weil...
Wesentliche Gründe für die (noch) abwartende Haltung vieler Firmen sind andere Prioritäten, mangelnde Relevanz oder ein fehlendes Geschäftsmodell. Auch fehlendes Know-how bei den Mitarbeitern oder zu hohe Kosten spielen eine Rolle.
Auswirkungen (1/3)
Fast 60 Prozent der Unternehmen sehen IoT als große Chance. Gleichzeitig verkennen fast 45 Prozent das disruptive Potenzial des IoT, wenn sie glauben, sie sein gut genug für die Herausforderungen positioniert.
Auswirkungen (2/3)
Zumindest 39 Prozent der befragten Entscheider glauben, dass IoT ihre Unternehmen sehr verändern wird. Ein Drittel der Firmen befürchtet, dass sie von Start-Ups mit IoT-Technik überholt oder grundsätzlich von der Entwicklung überrollt werden, wenn sie sich nicht auf das IoT einstellen.
Auswirkungen (3/3)
Knapp 20 Prozent glauben immer noch, dass das Thema IoT für ihr Unternehmen nicht relevant sei.
Was ist IoT?
Die meisten bisherigen Projekte fallen unter die Kategorie Industrie 4.0 mit Themen wie Vernetzte Produktion, Smart Supply Chain und Predictive Maintenance, gefolgt von den Schwerpunkten Smart Connected Products.
Der Nutzen von IoT
Durch die Vernetzung aller Prozessketten, der Erschließung neuer Geschäftsmodelle sowie Kostensenkungen erwarten die Unternehmen als positive Effekte durch IoT.
IoT-Projekte in der Praxis
Neben Kategorien wie Connected Industry und Smart Connected Products gewinnen künftig auch IoT-Projekte aus den Bereichen Gebäudemanagement (Smart Building) und Vernetzte Gesundheit (Connected Health) an Bedeutung.
IoT-Technologien
Als Enabling Technologies für IoT sehen die Entscheider vor allem Cloud Computing und Netz-Technologien wie 5G, Narrowband IoT etc.
IoT-Herausforderungen
Die meisten Unternehmen geben grundsätzliche Sicherheitsbedenken als größte Hürde für IoT-Projekte an, da sie das Internet of Things als neues Einfallstor für Angriffe sehen.
Herausforderungen beim ersten Projekt
Für 57 Prozent der Firmen stellte Security tatsächlich die größte Herausforderung bei ihrem ersten IoT-Projekt dar. Fast die Hälfte der Firmen hatte beim ersten Projekt Probleme mit der Integration von IoT-Devices wie Sensoren und Aktoren in die eigene IT-Infrastruktur.
Hemmnisse bei Projekten
Aber auch in der Komplexität sowie im Know-how der Mitarbeiter sehen zahlreiche Unternehmen Hemmnisse.
Do-it-yourself oder Partner?
Bei der Umsetzung der IoT-Projekte sind die Optionen gleich verteilt. 51 Prozent der Firmen haben ihre IoT-Lösung eigenständig entwickelt, 49 Prozent gemeinsam mit externen Partnern.
In- und Outsourcing
n jeweils knapp einem Drittel der Unternehmen ging die Initiative für das erste IoT-Projekt entweder vom CIO und der IT-Abteilung oder von der Geschäftsführung aus, letzteres vor allem bei den kleinen Unternehmen. In elf Prozent der Firmen war ein eigenes IoT-Team die treibende Kraft für die ersten IoT-Aktivitäten, etwas seltener der CTO oder Fachabteilungen wie Vertrieb, Entwicklung oder Produktion
Wahl des IoT-Partners
Bei der Wahl eines IoT-Anbieters legen die Unternehmen vor allem Wert auf technisches Know-how, Vertrauen in den Anbieter sowie Branchenkompetenz. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis steht hinter Prozess-Know-how überraschend nur an fünfter Stelle im Anforderungskatalog.
Den IoT-Erfolg messen
Ein Viertel der Unternehmen konnte bislang noch keinen Mehrwert wie höhere Effizienz, niedrigere Kosten oder höhere Umsätze feststellen. In zwei Prozent der Unternehmen sind die IoT-Projekte gescheitert. Erstaunlicherweise gibt es in fast einem Fünftel der Unternehmen überhaupt keine Erfolgsmessung.

Mit der Übernahme von ServiceMax setzte General Electric (GE) ein Zeichen des Wandels vom Industrie- zum Softwarekonzern. Die jüngste Akquisition für 915 Millionen Dollar unterstrich zudem, wie ernst es GE mit dem Thema IoT-basierte Lösungen ist. ServiceMax ist Spezialist für "Mobile Field Force". Dabei handelt es sich um Lösungen für den Außendienst in einer IoT-basierten Welt, um Service-Technikern eine Ausstattung mit intelligenten Werkzeugen und Endgeräten sowie deren Vernetzung mit den Informationsflüssen des Unternehmens zur Verfügung zu stellen. Die Lösung soll in GEs IoT-Cloud-Plattform Predix integriert werden.

Auch Cisco will im Zukunftsmarkt IoT eine wichtigere Rolle spielen. Dafür hat der Netzausrüster den Plattform-Betreiber Jasper Technologies für 1,4 Milliarden Dollar in bar übernommen. Cisco möchte mit seinen IoT-Technologien auf der gut eingeführten Jasper-Service-Plattform aufsetzen und weitere Dienste anfügen.

Autobauer rüsten sich für neue Geschäftsfelder

Die Opel-Mutter General Motors will die Entwicklung ihrer selbstfahrenden Autos mit einem Zukauf beschleunigen. Der Kaufpreis für die 2013 gegründete Firma Cruise Automation solle mehr als eine Milliarde Dollar betragen, hieß es. Cruise entwickelte zunächst Nachrüst-Bausätze, die herkömmliche Autos zu selbstfahrenden Fahrzeugen machen. Danach habe das Unternehmen aber die Geschäftsidee geändert und sich grundsätzlich auf die Entwicklung von Technologie zum autonomen Fahren konzentriert. GM erklärte, der Zukauf verschaffe dem Autoriesen "einen einzigartigen Technologievorsprung".

Tesla Motors schmiedet große Zukunftspläne. Die Nachricht von der Übernahme des Solarenergie-Unternehmens SolarCity durch den Elektroauto-Pionier Tesla kam wenig überraschend: Der Deal hat einen Gesamtwert von 2,6 Milliarden Dollar.

Walmart greift mit der milliardenschweren Übernahme des Online-Händlers Jet.com im umkämpften E-Commerce-Geschäft an. Drei Milliarden Dollar in bar und zusätzliche 300 Millionen Dollar in eigenen Aktien lässt sich der größte US-Einzelhändler das Start-up kosten. Mit dem Zukauf will der im Online-Geschäft ins Hintertreffen geratene Handelsgigant Boden gegenüber Konkurrenten wie Amazon gut machen.

Deutsche Firmen im Visier der Chinesen

Wincor Nixdorf verschwand im abgelaufenen Jahr als eigenständiges Unternehmen von der Marktbühne. Für rund 1,7 Milliarden Euro schluckte US-Konkurrent Diebold den deutschen Traditionskonzern. Der neue Konzern heißt Diebold Nixdorf und hat seinen rechtlichen Sitz in North Canton (Ohio).

Chinesische Firmen haben ein Auge auf deutsche Technikspezialisten geworfen. Der chinesische Haushaltsgerätehersteller hat den Roboterhersteller Kuka für 4,6 Milliarden Euro gekauft. Investoren aus dem Reich der Mitte wollten zudem den deutschen Halbleiter-Ausrüster Aixtron für rund 670 Millionen Euro übernehmen. Nachdem der Deal schon in trockenen Tüchern schien, machte die Politik den Chinesen einen Strich durch die Rechnung. Deutsche Behörden zogen ihre zunächst erteilte Unbedenklichkeitserklärung zurück und Ende des Jahres legte Noch-US-Präsident Barack Obama sein Veto ein.