KION Group

Der Digital Campus treibt Innovationen voran

11.04.2019 von Wolfgang Herrmann
Mit agilen Methoden und einem Co-Creation-Ansatz entwickelt der Logistik-Ausrüster KION in seinem Digital Campus neue digitale Lösungen.

"Wir setzen auf interdisziplinäre Teams und agile Methoden, um Innovationen voranzutreiben", sagt Patrick Tomczak, Leiter des KION Digital Campus in Frankfurt am Main. Schon 2017 hat er gemeinsam mit IT-Experten aus dem Konzern das Konzept entwickelt ; ein Jahr später nahm die Digital-Einheit ihre Arbeit auf.

Patrick Tomczak, Leiter des KION Digital Campus in Frankfurt am Main: "Wir setzen auf interdisziplinäre Teams und agile Methoden, um Innovationen voranzutreiben."
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"Im KION Digital Campus entstehen neue Lösungen, von der Idee über Prototypen bis hin zu einem Minimum Viable Product", erläutert der Manager. Dabei kombiniere man Methoden wie Design Thinking und agile Softwareentwicklung mit modernen digitalen Technologien.

Der Logistik-Ausrüster KION, der neben Gabelstaplern der Marken Still und Linde auch Lagertechnik und komplette Supply-Chain-Lösungen anbietet, steckt mitten in der digitalen Transformation. Das Management möchte auch ein "digitales Mindset" in den Köpfen verankern und hat dafür mehrere Bausteine identifiziert: Agilität und Flexibilität, Customer Centricity, Collaboration und Open Culture. Der Digital Campus als "Innovationslabor" spielt als Impulsgeber eine zentrale Rolle.

Im KION Digital Campus arbeiten Business- und IT-Experten in gemischten Projektteams zusammen.
Foto: KION Group

In gemischten Projektteams arbeiten Business- und IT-Experten eng zusammen, betont Tomczak. Typischerweise steuert das "Lab" IT-Architekten, UX-Designer und Softwareentwickler bei. Aus den Fachabteilungen der KION Group kommen unter anderem Business-Experten und ein Product Owner dazu. In der Projektphase holt das Team immer wieder Feedback von internen und externen Kunden ein.

Die Räumlichkeiten im Frankfurter House of Logistics and Mobility (HOLM), sollen zu einer kreativen Arbeitsatmosphäre beitragen. Tomczak: "Offene Räume, mobile Arbeitsplätze, beschreibbare Wände und modernste Technik sind ganz auf die Bedürfnisse des dynamischen Teams zugeschnitten."

Data Analytics und neue Geschäftsmodelle

Eine wichtige Rolle spielen die Themen Advanced und Predictive Analytics. KION setzt einschlägige Systeme sowohl im Vertrieb als auch im Supply Chain Management ein. Zu den ersten im Campus entwickelten Lösungen gehören eine Chatbot-App für Servicetechniker sowie eine Anwendung zur datenbasierten Flottenoptimierung.

Am Ende gehe es aber nicht nur um die Verbesserung bestehender Prozesse, sondern auch um neue Geschäftsmodelle, so Tomczak. So arbeitete ein Team im Campus beispielsweise an einer Vermietplattform für Gabelstapler. Darüber hinaus sollen sich Mitarbeiter der KION Group im Lab auch weiterbilden können. Dazu wurde eine "Digtal Academy" aufgebaut, die Themen wie Advanced Analytics sowie Virtual und Augmented Reality (VR, AR) behandelt. Die Digitalexperten beschäftigen sich dort beispielsweise mit VR-Modellen für vollautomatisierte Warenhäuser.

Die Räumlichkeiten des Digtal Campus im Frankfurter House of Logistics and Mobility (HOLM), sollen zu einer kreativen Arbeitsatmosphäre beitragen
Foto: KION Group

Der Digital Campus ist Teil der Strategie "KION 2027", in der die Weiterentwicklung des Konzerns für das nächste Jahrzehnt beschrieben ist. Die KION Group soll sich demnach verstärkt zu einem Lösungsanbieter auf dem Gebiet Material Handing entwickeln.

Derzeit steuert die Sparte "Industrial Trucks" mit mehreren Gabelstapler-Marken noch rund 60 Prozents des Umsatzes bei. Wachsen will KION künftig verstärkt mit seiner "Dematic"-Sparte. Hier entwickelt der Konzern etwa Supply-Chain-Lösungen für das Lagerwesen. Eine Vision sind voll automatisierte Lagerhäuser, in denen möglichst alle Prozesse und Abläufe digital gesteuert werden - so genannte "Lights out-Warehouses". Tomczak: "Auf diesem Gebiet sind wir längst als Softwareunternehmen unterwegs."