Social Media Ranking

Deutsche Bank führt bei Youtube und Twitter

23.11.2010 von Christiane Pütter
Die Deutsche Bank präsentiert sich über Social Media besser als die anderen großen Banken weltweit. Das zeigt eine Untersuchung von Myprivatebanking.
Wie der Schweizer Berater Myprivatebanking die Social-Media-Präsenz der weltweit größten Banken einschätzt.
Foto: Myprivatebanking.com

Ein Bank-Job ist was für Leute mit Schlips und Kragen, die den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen? Nicht bei der Deutschen Bank in Frankfurt. Am "Social Day" pflanzten Mitarbeiter 2000 Bäume, um den Verein "Trinkwasserwald" zu unterstützen. Wer’s nicht glaubt, kann den Bankern zugucken - auf Youtube. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie sich das Geldinstitut via Social Media präsentiert. Für diese und andere Web 2.0-Aktionen attestierte der Deutschen Bank jetzt der Schweizer Berater Myprivatebanking, weltweit führend zu sein.

Nach eigenen Angaben haben sich die Schweizer die Social-Media-Präsenz der 30 größten Banken und Vermögensverwalter angesehen. Der Deutschen Bank folgen die Crédit Agricole und die BNP Paribas (beide aus Frankreich) auf den Plätzen zwei und drei. Als weitere Bank aus Deutschland zählt die Commerzbank zu den zehn Besten. Sie erreicht Platz sechs.

Insgesamt sind die Eidgenossen mit den Banken nicht zufrieden. Die wenigsten hätten "eine einheitliche und umfassende Strategie in den sozialen Medien" entwickelt, so die Kritik. Die Mehrheit ignoriere Facebook, Twitter und Co.

Dazu ein paar Zahlen: Glaubt man Myprivatebanking, bietet nur jede zweite Bank ihren Kunden eine oder mehrere Mobilapplikationen an. Lediglich 40 Prozent der Geldinstitute präsentieren sich auf ihrer Website mit irgendeiner Form von Social Media, seien es Blogs oder Podcasts. Die Schweizer Berater kritisieren insbesondere, dass zwei Drittel der Banken keinen Facebook-Auftritt eingerichtet haben.

Die Autoren der Studie zeigen sich überrascht, dass US-amerikanische Geldinstitute bei diesem Thema keine Vorreiterrolle einnehmen. In den Top Ten ist keine US-Bank vertreten.

Noch etwas ist den Schweizern aufgefallen: Keine der Banken bietet "spezielle mobile Anwendungen für vermögende Kunden an". Christian Nolterieke, Geschäftsführer von Myprivatebanking, rüffelt: "Die Anbieter benötigen dringend eine Strategie für ihren Auftritt in dieser interaktiven Entwicklung des Internet."

Web 2.0 nicht als Spielwiese für Jugendliche abtun

Insgesamt sollten die Banken „schnell den Fokus auf soziale Medien richten“, so Nolterieke weiter. Diese seien keine "Spielwiese für Jugendliche".

Andererseits: Ob die privaten Endverbraucher schon so weit sind, wie der Schweizer Berater glaubt, sei dahingestellt. Das legt zumindest eine Umfrage des Online-Marktforschers Toluna, Frankfurt am Main, unter rund 1000 Deutschen nahe. Darin erklären rund drei von vier Befragten (76 Prozent), sie könnten sich nicht vorstellen, mit ihrer Bank per Twitter oder Facebook zu kommunizieren.