Keine IT-Abteilung mehr nötig

Die Digitalstrategie der ING-Diba

09.07.2015 von Christoph Lixenfeld
ING-DiBa-CIO Željko Kaurin treibt die Digitalisierung vehement voran. Eine IT-Abteilung brauche sein Haus dazu in fünf Jahren allerdings nicht mehr.
  • Banking ist kein Erlebnisshopping, sondern muss vor allem bequem sein.
  • In diesem Sinne setzt die ING-DiBa vor allem auf Einfachheit.
  • Das gilt nicht nur für das Frontend, sondern auch für die Prozesse dahinter.

Mit dem Aufmischen der Branche hat die ING-DiBa Erfahrung. Oder genauer gesagt ihr Vorgänger-Institut: Die "Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung AG" (BSV), war 1965 in Frankfurt gegründet worden, damit Arbeitnehmer die neu eingeführten Vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von Sieben DM pro Monat anlegen konnten.

Etablierte Kreditinstitute hatten wenig Interesse an diesem Geschäft gezeigt, was den Gewerkschaftsführer und späteren Minister, Georg Leber - einer der Väter der BSV - zu der Bemerkung veranlasste, die deutschen Banken kämen ihm vor wie "ein alter Hund, der satt ist. Dem kann man ruhig einen fetten Knochen hinhalten, der knurrt nicht einmal."

Obwohl das schon 50 Jahre her ist, sind die so Titulierten das Image einer gewissen Trägheit immer noch nicht los. Und wenn sich der "alte Hund" bewegt, dann ist die Richtung oft unklar, wie das Beispiel Deutsche Bank zeigt: Erst kauft man die Postbank, um das Privatkundengeschäft zu stärken, wenige Jahre später will man sie wieder loswerden.

Ob das Geschäft mit Privatkunden lukrativ ist oder nicht, darüber gehen die Ansichten in der Branche auseinander. Unstrittig ist, dass immer mehr Menschen gerne auf den Besuch einer Filiale verzichten.
Foto: Iakov Filimonov-shutterstock.com

Der ING-DiBa könnte das nicht passieren, schließlich wissen deren Macher, wie man aus dem viel zitierten Kleinvieh - dem Privatkunden - wertvollen Mist herausholt: mit Direkt-Banking. Also mit einem Institut, dass durch den Verzicht auf Filialen die Kosten extrem niedrig hält. Dabei vermissen die Kunden nichts, im Gegenteil. Niemand freut sich auf einen Besuch in seiner Filiale; Banking ist kein Erlebnisshopping, sondern - meist nervige - Notwendigkeit.

"Alles muss extrem konvenient sein"

Oder wie ING-DiBa-CIO Željko Kaurin es ausdrückt: "Alles muss extrem konvenient sein." Bequem, das bedeutet im Zahlungsverkehr, dass alle Vorgänge mobil oder zumindest online ausführbar sind.

Direktbanking braucht alsoDigitalisierung, und es ist zugleich ihr Ergebnis. Aufwändig? Kompliziert? In Maßen. "Banking ist keine Rocket Science", gibt Željko Kaurin, der seit fünf Jahren in seinem Job ist, freimütig zu.

Und: "Was der Kunde bei uns als einfach erlebt, dass ist auch im Backoffice vergleichsweise einfach. Unsere Systeme sind außerdem modular. Wenn wir einen Prozess verändern wollen, dann müssen wir dazu nicht die gesamte IT-Landschaft umbauen."

Anwendungen selbst entwickeln oder kaufen? Kommt darauf an. Hauptsache, man erfindet das Rad nicht ein zweites Mal: Für jene Standardprozesse, die bei jedem Kreditinstitut gleich ablaufen, bedient sich die ING-DiBa des sogenannten Kernbankensystems Kordoba, das auch auf den Rechnern von elf Wettbewerbern läuft.

"Banking ist keine Rocket Science", sagt CIO Željko Kaurin, der seit fünf Jahren in seinem Job ist.
Foto: ING Diba

Architektur mit offenen Schnittstellen

Was der Kunde dagegen im Frontend sieht, ist in aller Regel selbst entwickelt, wird bei Bedarf zusätzlich mit Fremdlösungen perfektioniert. Zwei Beispiele: Die Anwendungen für Online- und Mobile-Banking sind Eigenentwicklungen, Gini Pay dagegen, jene Lösung, mit der sich via Smartphone Rechnungen abfotografieren, hochladen und ohne komplexe Eingabeprozedur bezahlen lassen, ist es nicht.

Auch die SmartSecure App, die mobile Überweisungen ohne TAN-Eingabe ermöglicht, haben Željko Kaurin und seine Mitarbeiter zugekauft und angedockt.

Hilfreich ist dabei eine Architektur mit offenen Schnittstellen (Open API), in die sich theoretisch so ziemlich alles, was sich im Test bewährt hat, integrieren lässt. Auf diese Weise gehen die Verantwortlichen dem Problem aus dem Weg, dass es - auch in anderen Branchen - bisher kaum einheitliche Standards für das Digitalisieren von Geschäftsvorgängen gibt.

Es geht auch um Kostensenkung

Natürlich geht es der ING-DiBa auch um Kostensenkung. Wenn das Geschäftsmodell auf weitgehend automatisierten Prozessen besteht, dann lässt sich durch weiteres Optimieren dieser Prozesse besonders viel herausholen.

Die ING-DiBa ist auf diesem Gebiet schon heute besser als andere, wendet nach eigenen Angaben nur ca. 44 Cent auf, um einen Euro zu erwirtschaften. Bei Filialbanken sei es oft fast das Doppelte, sagt Željko Kaurin.

Das meiste Geld fließt in Security

Die guten Zahlen sind Ergebnis eines langen Prozesses: "Wir haben vor zehn Jahren die halbe Bank umgebaut und unsere Abläufe konsequent vereinfacht. Zum Beispiel wurden aus papierenen Kreditakten digitale, das war damals revolutionär", erzählt Željko Kaurin. Die ING-DiBa habe außerdem "kaum noch Legacy, keine 25 Jahre alten Anwendungen, die Wartungskosten verschlingen."

Abgesehen vom Verschlanken und Kostensenken haben sämtliche Innovationen einer Direktbank zwei Ziele: Einfachheit und Sicherheit. Die Kunden wollen mit den unvermeidlichen Vorgängen so wenig Arbeit wie möglich haben, und sie wollen sich sicher fühlen vor Betrug und Datenklau.

Um das zu gewährleisten, arbeitet die ING-DiBa daran, auf Wunsch den Kontostand im Push-Verfahren separat vom eigentlichen Online-Banking an das Smartphone zu senden. Der Vorteil wäre, dass sich der Kunde wesentlich seltener als bisher anmelden und autorisieren müsste.

Bankgeschäfte und ihre vielen Facetten sind für viele Menschen einfach nur lästig. Direktbanken setzten deshalb voll auf Bequemlichkeit und Unkompliziertheit.
Foto: My Life Graphic - shutterstock.com

Željko Kaurin, geht davon aus, dass in den kommenden drei bis fünf Jahren ein Großteil der IT-Investments der Bank für Security ausgegeben wird. Entscheiden werde darüber allerdings nicht die IT-Abteilung, weil es die dann gar nicht mehr gebe: "IT wird Teil jeder Fachabteilung. In dem Bereich, der sich zum Beispiel um die Neukundenaquise kümmert, werden dann auch die erforderlichen IT-Entscheidungen getroffen."

Mitarbeiter intensiv schulen

Um das umzusetzen, braucht es allerdings neue Skills. IT-ler, die viel vom Banking verstehen. Oder umgekehrt. "Am Markt gibt es diese Leute kaum", hat Željko Kaurin festgestellt. Deshalb will er intensiv in Schulung und Weiterbildung des vorhandenen Personals investieren, auf diesem Gebiet hat er während des Change-Prozesses der zurückliegenden Jahre schon viel Erfahrung gesammelt.

Die Top-CIOs der Banken
Heiko Burdack
Der CIO der Signal Iduna Gruppe, Heiko Burdack, wechselte zum 1. Februar 2023 als Chief Technology Officer zur Commerzbank.
Gerhard Grebler
Seit Januar 2018 ist Grebler bei der Landesbausparkasse (LBS Bayern) für die Bereiche IT, Personal und Revision verantwortlich.
Melanie Kehr
IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist seit April 2018 Melanie Kehr. Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Vorstandsmitglied der Bank.
Tobias Schmitt
Tobias Schmitt ist CIO der NRW.Bank Düsseldorf/Münster. Im Jahr 2010 wählte ihn die Jury vom Wettbewerb "CIO des Jahres 2010" zu einem der besten IT-Verantwortlichen in der Kategorie Mittelstand.
Mike Dargan
Head of Information Technology bei der Schweizer Bank UBS ist seit Mitte September 2016 Mike Dargan. Er arbeitet in Zürich und gehört dem Group COO Executive Committee der Bank an. Dargan war zuletzt CIO des Corporate and Institutional Banking der Standard Chartered Bank und dort für die End-to-End-Technologie und Betriebsprozesse dieser Geschäftsfelder zuständig.
Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Bernd Leukert
Bernd Leukert wurde am 1. Januar 2020 Vorstand für Technologie, Daten und Innovation der Deutschen Bank. Von 2014 bis 2019 war Leukert Technikvorstand bei SAP, wo er 1994 seine Karriere begann.
Stephan Tillack
Stephan Tillack (49) verantwortet seit 2014 den IT-Bereich der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB). Unter seiner Verantwortung wurden in den letzten Jahren diverse Modernisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen vorgenommen, u.a. wurde die IT-Plattform für das Wholesale-Kreditgeschäft ausgetauscht, die Integrationsarchitektur für die dispositiven Daten erneuert und eine neue Core-Banking Plattform für die ausländischen Niederlassungen eingeführt. Die komplette Client/Server-Architektur inkl. Bürokommunikation wurde auf Microsoft-Standard überführt, die bestehenden Rechenzentren konsolidiert, das IT Risikomanagement grundlegend modernisiert, ein Innovations- und ein Datenlabor aufgebaut und die gesamte IT der Bremer Landesbank in die NORD/LB integriert. Stephan Tillack ist seit 1999 in diversen Führungsaufgaben bei der NORD/LB tätig.
Hans-Jürgen Plewan
Hans-Jürgen Plewan ist seit 2013 Head of Group IT in der DekaBank. Zuvor führte der promovierte Informatiker die Geschäfte der Finanz Informatik Solutions Plus (FISP), einer Tochter der Finanz Informatik (FI). Die FI ist zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen. Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Im Vorstand vertritt seit Mai 2019 COO Daniel Kapffer die IT.
Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Januar 2016 IT-Vorstand bei der GLS Bank in Bochum (vormals Ökobank), zuständig für Infrastruktur/IT. Die BaFin muss der Berufung noch zustimmen. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Sie absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Rudolf Hoyer
Der Diplom-Informatiker Rudolf Hoyer ist seit September 2012 Leiter des Unternehmensbereiches Informationstechnologie und Organisation bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). Seit 2009 leitet Hoyer bei der Haspa den Unternehmensbereich „Produktivität und Prozesse“. Davor war er im Stabsbereich der NRS Norddeutsche Retail-Service AG (ein Unternehmen der HASPA-Gruppe) tätig. Bis 2005 arbeite Hoyer bei der HypoVereinsbank in Hamburg und München, wo er die Integration der Vereins- und Westbank begleitete. Von 2005 bis 2007 verantwortete er in der VR Kreditwerk AG das Kreditprocessing in Norddeutschland.
Dorothée Appel
Seit Oktober 2020 arbeitet Dorothée Appel als Chief Information Officer für Retail Banking, Commercial Banking und Functions (RCBF) in der Abteilung Innovation & Technology der ABN Amro.
Michael Clijdesdale
Seit dem 1. April 2022 ist Michael Clijdesdale Chief Information Officer im Vorstand der ING Deutschland.
Rainer Neske
Rainer Neske, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), hat im Januar 2018 die Zentralbereiche Finanzen und Informationstechnologie mitübernommen. Zuvor hatte zuletzt Alexander von Uslar die CIO-Funktion inne.
Volker Stadler
Volker Stadler ist seit September 2017 Geschäftsführer der Volkswagen Bank GmbH und dort verantwortlich für Operations und Informationstechnologie. Stadler war zuvor Abteilungsleiter Steering & Strategy IT der Volkswagen Financial Services AG.
Christian Brauckmann
Nach der Fusion von DZ Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) und WGZ Bank (Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank) zum August 2016 ist Christian Brauckmann neuer Vorstand für IT und Organisation. Er war bei der WGZ Bank zuvor zuständig für die Bereiche Financial Markets Operations, Zahlungsverkehr und Organisation und Betrieb.
Christiane Vorspel
Christiane Vorspel wird ab Oktober COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Joachim Wuermeling
Der Jurist Joachim Wuermeling ist seit Anfang November 2016 offiziell Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat auch die Ressortzuständigkeiten neu verteilt. Wuermeling übernahm die Verantwortung für die Bereiche Informationstechnologie und Märkte. Wuermeling war von 1999 bis 2005 Europaabgeordneter der CSU und von 2005 bis 2008 beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Dann wechselte er in die Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, danach wurde er Vorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken in Frankfurt.
Alexander Neumann
Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall hat im November 2016 Alexander Neumann die Position des Leiters IT-Steuerung übernommen. Neumann kommt aus dem eigenen Haus: Zuletzt arbeitete er bei der Schwäbisch Hall Kreditservice AG, ein Finanzdienstleister im Kredit-, Bauspar- und Förderkreditgeschäft, als Bereichsleiter IT-Lösungen und Projekte.
Axel Schnuck
Axel Schnuck ist seit Dezember 2016 Head of Information Technology bei der Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) in Unterschleißheim bei München. Schnuck war zuvor 13 Jahre in der zur DZ-Bank gehörenden Schwäbisch Hall Gruppe tätig.
Manuela Bieß
Manuela Bieß (Foto) und Jürgen Wiedmann leiten seit Januar 2018 gemeinsam den Bereich "Informationstechnologie" der Helaba. Der Bereich "Organisation und Informatik" wurde zum 1. Januar 2018 in die zwei eigenständigen Bereiche "Organisation“ und „Informationstechnologie" geteilt.
Wolfgang Ludwig
Wolfgang Ludwig ist seit Juli 2018 neuer Bereichsleiter Group IT/CIO der BayernLB. Der CIO berichtet an den CFO/COO der Bank. Ludwig arbeitet bereits seit 1996 für die BayernLB. Er hat im Zuge seiner Laufbahn verschiedene Fach- und Führungsfunktionen in München inne. Einige Jahre war er auch in der Niederlassung London tätig.
Andreas Fahrni
Als Nachfolger von Urs Monstein übernahm Andreas Fahrni formal ab Juni 2018 die Rolle als Global Head IT der Bank Julius Bär. Nebst der Führung der globalen IT-Organisation der Bank mit Entwicklungs- und Betriebszentren in Zürich, Singapur und Luxembourg, haben für ihn die agile Transformation, die Digitalisierung des Bankkundengeschäfts und die Harmonisierung des globalen Betriebsmodels Priorität. Zuvor war Fahrni seit 2008 in der Bank Julius Bär in verschiedenen Funktionen tätig. Nach dem Master als Dipl. El.-Ing. ETHZ er zudem in verschiedenen Software-Entwicklungsprojekten bei der Firma Accenture in führenden Funktionen tätig.
Ulrich Reidel
Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Reidel ist seit Juli 2019 Chief Information Officer der Baader Bank mit Sitz in Unterschleißheim bei München. Zuvor war Reidel als CIO und CDO für die Südleasing und Südfactoring tätig, Töchter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Reidel hatte seine berufliche Laufbahn bei der Excelsis Business Technology begonnen. Weitere Stationen führten ihn über die Börse Stuttgart (Abteilungsleiter Projekt- und IT-Controlling / Bereichsleiter IT Service Management) und die MBtech Group (Leiter Software Standards and Integration).
Sandra Kagerer
Sandra Kagerer besetzt seit 1. April die neu geschaffene Position des Head of IT der Airbus Bank in München. Sie berichtet an Matthias Jacobs, Head of IT & Operations. Zuvor war Kagerer IT Governance Manager der Kapitalverwaltungsgesellschaft BayernInvest. Bis 2018 war die Finanzmathematikerin bei der Beratungsgesellschaft KPMG Deutschland unter anderem im Risk-Management tätig.
Francine Zimmermann
Francine Zimmermann hat im September 2017 die Leitung Auftragsmanagement bei der Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) mit Sitz in Haar bei München übernommen. Sie war zuvor 4,5 Jahre CIO bei der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).
David Mathers
Der Brite David Mathers ist seit Anfang Mai 2012 in Personalunion CFO und CIO bei der Credit Suisse. Die Schweizer Großbank hat ihre Bereiche Finance, Operations und IT zusammengelegt. Im Zuge dessen verließ der vormalige CIO Karl Landert die Bank.
Klaus Bremges
Seit Juli 2013 arbeitet Klaus Bremges als CIO der Portigon AG, diese ist die Rechtsnachfolgerin der WestLB. Die Portigon will zudem eine Service-Gesellschaft gründen, um Outsourcing-Dienstleistungen am Markt anbieten zu können. Bremges leitet auch die IT der Portigon Financial Services GmbH.

Für die ING-DiBa ist das vielleicht ein kleineres Problem als für andere, weil das Unternehmen durch seine effizienten Strukturen weiter wachsen kann, ohne dazu viele neue Mitarbeiter einstellen zu müssen.

Gut aufgestellt in punkto Skills sind allerdings auch jene großen "Nichtbanken", die aktuell die Branche aufmischen, Google zum Beispiel. Željko Kaurin: "Wir nehmen diese Herausforderung sportlich, Konkurrenz belebt das Geschäft." Außerdem bilde die starke Regulierung der Branche eine gewisse Zutrittsbarriere. "Deshalb beschäftigen sich die neuen Akteure ja mit weniger regulierten Bereichen. Im Zahlungsverkehr könnten sie Erfolg haben. Aber werden sich Verbrauchen wirklich an Google wenden, wenn sie ein Haus finanzieren wollen?"

Der Traum von der Finanzplattform

Und die Zukunft der ING-DiBa? Kaurin träumt - ebenso wie der Wettbewerb - von einer einzigen Plattform für alle Finanzdinge. "Sie denken an Geld und gehen auf die ING-DiBa-Seite, über die Sie dann Konten auch von anderen Kreditinstituten verwalten können."

Diese Vision ist nicht ganz neu und bisher aus (Datenschutz-) rechtlichen Gründen nicht umsetzbar. Aber das kann sich natürlich in den kommenden Jahren ändern.