Erst optimieren, dann automatisieren

Die IT-Strategie der SaarLB

14.04.2020 von Jens Dose
Die SaarLB modernisiert ihre IT auf allen Ebenen. Dabei kommt es IT-Leiter Fabian Stalter darauf an, strukturiert und agil vorzugehen sowie alle Mitarbeiter zu beteiligen.
Fabian Stalter ist CDO und IT-Leiter der Landesbank Saar (SaarLB).
Foto: SaarLB

"Es muss nicht alles sofort automatisiert werden, was sich automatisieren lässt. Wichtig ist, dass zuerst der Prozess optimiert wird und dann die verbleibenden Schnittstellen automatisiert werden," fasst Fabian Stalter, CDO und IT-Leiter der Landesbank Saar (SaarLB), die Marschrichtung beim Prozessmanagement des Unternehmens zusammen. Hier kommt in einigen Fällen Robotic Process Automation (PRA) zum Einsatz. Ist RPA jedoch nicht zielführend, automatisieren die Entwickler beispielsweise auch über Python-Entwicklungen.

Neben ihren Geschäftsprozessen digitalisiert die SaarLB auch weitere Teile des Geschäfts. Diese umfasst zum einen den Marktangang mit Blick auf den Kunden und zum anderen die interne Modernisierung der SaarLB. Neben dem technologischen Aspekt ist auch das Thema Organisation und Kultur in der digitalen Transformationsstrategie der deutsch-französischen Bank verankert.

Analytics aus dem Data Warehouse

In diesem Zuge geht die SaarLB das Thema Data und Analytics an und baut ein neues Data Warehouse auf. Die Fachbereiche können dadurch automatisiert ihre Reports erstellen lassen, es handelt sich um einen Single Point of Truth. Das ist als On-Premise-Installation konzipiert, damit alle Daten sicher vor Ort im eigenen Rechenzentrum liegen.

Rohdaten aus allen Datenquellen werden automatisch strukturiert, aufbereitet und schließlich im Warehouse abgelegt. Aus diesem zentralen Datenpool können nun beispielsweise Berichte, die zuvor bis zu drei Tage in Anspruch genommen haben, in 15 Minuten erstellt werden. Das spare interne Ressourcen und verringere die Fehleranfälligkeit, da weniger Informationen händisch zusammengetragen und bearbeitet werden müssen, so Stalter.

Perspektivisch hält sich die SaarLB auch die Möglichkeit offen, flexibel auf künftige Entwicklungen eingehen zu können. So wäre theoretisch denkbar, das Warehouse in die Cloud zu verlagern.

Cloud und KI auf dem Prüfstand

Eine weitere Aufgabe der IT ist die Modernisierung der Altanwendungen. Auch dort spielt die Cloud eine Rolle: Die SaarLB prüft gerade verschiedene Plattform-, Infrastructure- und Software-as-a-Service-Angebote, um die On-Premise-Landschaft durch Cloud-Bausteine zu ergänzen. Hier hält der IT-Leiter einen Multi-Cloud-Ansatz für vielversprechend. Einzelne Cloud-Anwendungen seien bereits im Einsatz.

Die Top-CIOs der Banken
Heiko Burdack
Der CIO der Signal Iduna Gruppe, Heiko Burdack, wechselte zum 1. Februar 2023 als Chief Technology Officer zur Commerzbank.
Gerhard Grebler
Seit Januar 2018 ist Grebler bei der Landesbausparkasse (LBS Bayern) für die Bereiche IT, Personal und Revision verantwortlich.
Melanie Kehr
IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist seit April 2018 Melanie Kehr. Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Vorstandsmitglied der Bank.
Tobias Schmitt
Tobias Schmitt ist CIO der NRW.Bank Düsseldorf/Münster. Im Jahr 2010 wählte ihn die Jury vom Wettbewerb "CIO des Jahres 2010" zu einem der besten IT-Verantwortlichen in der Kategorie Mittelstand.
Mike Dargan
Head of Information Technology bei der Schweizer Bank UBS ist seit Mitte September 2016 Mike Dargan. Er arbeitet in Zürich und gehört dem Group COO Executive Committee der Bank an. Dargan war zuletzt CIO des Corporate and Institutional Banking der Standard Chartered Bank und dort für die End-to-End-Technologie und Betriebsprozesse dieser Geschäftsfelder zuständig.
Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Bernd Leukert
Bernd Leukert wurde am 1. Januar 2020 Vorstand für Technologie, Daten und Innovation der Deutschen Bank. Von 2014 bis 2019 war Leukert Technikvorstand bei SAP, wo er 1994 seine Karriere begann.
Stephan Tillack
Stephan Tillack (49) verantwortet seit 2014 den IT-Bereich der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB). Unter seiner Verantwortung wurden in den letzten Jahren diverse Modernisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen vorgenommen, u.a. wurde die IT-Plattform für das Wholesale-Kreditgeschäft ausgetauscht, die Integrationsarchitektur für die dispositiven Daten erneuert und eine neue Core-Banking Plattform für die ausländischen Niederlassungen eingeführt. Die komplette Client/Server-Architektur inkl. Bürokommunikation wurde auf Microsoft-Standard überführt, die bestehenden Rechenzentren konsolidiert, das IT Risikomanagement grundlegend modernisiert, ein Innovations- und ein Datenlabor aufgebaut und die gesamte IT der Bremer Landesbank in die NORD/LB integriert. Stephan Tillack ist seit 1999 in diversen Führungsaufgaben bei der NORD/LB tätig.
Hans-Jürgen Plewan
Hans-Jürgen Plewan ist seit 2013 Head of Group IT in der DekaBank. Zuvor führte der promovierte Informatiker die Geschäfte der Finanz Informatik Solutions Plus (FISP), einer Tochter der Finanz Informatik (FI). Die FI ist zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen. Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Im Vorstand vertritt seit Mai 2019 COO Daniel Kapffer die IT.
Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Januar 2016 IT-Vorstand bei der GLS Bank in Bochum (vormals Ökobank), zuständig für Infrastruktur/IT. Die BaFin muss der Berufung noch zustimmen. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Sie absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Rudolf Hoyer
Der Diplom-Informatiker Rudolf Hoyer ist seit September 2012 Leiter des Unternehmensbereiches Informationstechnologie und Organisation bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). Seit 2009 leitet Hoyer bei der Haspa den Unternehmensbereich „Produktivität und Prozesse“. Davor war er im Stabsbereich der NRS Norddeutsche Retail-Service AG (ein Unternehmen der HASPA-Gruppe) tätig. Bis 2005 arbeite Hoyer bei der HypoVereinsbank in Hamburg und München, wo er die Integration der Vereins- und Westbank begleitete. Von 2005 bis 2007 verantwortete er in der VR Kreditwerk AG das Kreditprocessing in Norddeutschland.
Dorothée Appel
Seit Oktober 2020 arbeitet Dorothée Appel als Chief Information Officer für Retail Banking, Commercial Banking und Functions (RCBF) in der Abteilung Innovation & Technology der ABN Amro.
Michael Clijdesdale
Seit dem 1. April 2022 ist Michael Clijdesdale Chief Information Officer im Vorstand der ING Deutschland.
Rainer Neske
Rainer Neske, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), hat im Januar 2018 die Zentralbereiche Finanzen und Informationstechnologie mitübernommen. Zuvor hatte zuletzt Alexander von Uslar die CIO-Funktion inne.
Volker Stadler
Volker Stadler ist seit September 2017 Geschäftsführer der Volkswagen Bank GmbH und dort verantwortlich für Operations und Informationstechnologie. Stadler war zuvor Abteilungsleiter Steering & Strategy IT der Volkswagen Financial Services AG.
Christian Brauckmann
Nach der Fusion von DZ Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) und WGZ Bank (Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank) zum August 2016 ist Christian Brauckmann neuer Vorstand für IT und Organisation. Er war bei der WGZ Bank zuvor zuständig für die Bereiche Financial Markets Operations, Zahlungsverkehr und Organisation und Betrieb.
Christiane Vorspel
Christiane Vorspel wird ab Oktober COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Joachim Wuermeling
Der Jurist Joachim Wuermeling ist seit Anfang November 2016 offiziell Mitglied im Vorstand der Deutschen Bundesbank. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat auch die Ressortzuständigkeiten neu verteilt. Wuermeling übernahm die Verantwortung für die Bereiche Informationstechnologie und Märkte. Wuermeling war von 1999 bis 2005 Europaabgeordneter der CSU und von 2005 bis 2008 beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Dann wechselte er in die Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, danach wurde er Vorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken in Frankfurt.
Alexander Neumann
Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall hat im November 2016 Alexander Neumann die Position des Leiters IT-Steuerung übernommen. Neumann kommt aus dem eigenen Haus: Zuletzt arbeitete er bei der Schwäbisch Hall Kreditservice AG, ein Finanzdienstleister im Kredit-, Bauspar- und Förderkreditgeschäft, als Bereichsleiter IT-Lösungen und Projekte.
Axel Schnuck
Axel Schnuck ist seit Dezember 2016 Head of Information Technology bei der Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) in Unterschleißheim bei München. Schnuck war zuvor 13 Jahre in der zur DZ-Bank gehörenden Schwäbisch Hall Gruppe tätig.
Manuela Bieß
Manuela Bieß (Foto) und Jürgen Wiedmann leiten seit Januar 2018 gemeinsam den Bereich "Informationstechnologie" der Helaba. Der Bereich "Organisation und Informatik" wurde zum 1. Januar 2018 in die zwei eigenständigen Bereiche "Organisation“ und „Informationstechnologie" geteilt.
Wolfgang Ludwig
Wolfgang Ludwig ist seit Juli 2018 neuer Bereichsleiter Group IT/CIO der BayernLB. Der CIO berichtet an den CFO/COO der Bank. Ludwig arbeitet bereits seit 1996 für die BayernLB. Er hat im Zuge seiner Laufbahn verschiedene Fach- und Führungsfunktionen in München inne. Einige Jahre war er auch in der Niederlassung London tätig.
Andreas Fahrni
Als Nachfolger von Urs Monstein übernahm Andreas Fahrni formal ab Juni 2018 die Rolle als Global Head IT der Bank Julius Bär. Nebst der Führung der globalen IT-Organisation der Bank mit Entwicklungs- und Betriebszentren in Zürich, Singapur und Luxembourg, haben für ihn die agile Transformation, die Digitalisierung des Bankkundengeschäfts und die Harmonisierung des globalen Betriebsmodels Priorität. Zuvor war Fahrni seit 2008 in der Bank Julius Bär in verschiedenen Funktionen tätig. Nach dem Master als Dipl. El.-Ing. ETHZ er zudem in verschiedenen Software-Entwicklungsprojekten bei der Firma Accenture in führenden Funktionen tätig.
Ulrich Reidel
Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Reidel ist seit Juli 2019 Chief Information Officer der Baader Bank mit Sitz in Unterschleißheim bei München. Zuvor war Reidel als CIO und CDO für die Südleasing und Südfactoring tätig, Töchter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Reidel hatte seine berufliche Laufbahn bei der Excelsis Business Technology begonnen. Weitere Stationen führten ihn über die Börse Stuttgart (Abteilungsleiter Projekt- und IT-Controlling / Bereichsleiter IT Service Management) und die MBtech Group (Leiter Software Standards and Integration).
Sandra Kagerer
Sandra Kagerer besetzt seit 1. April die neu geschaffene Position des Head of IT der Airbus Bank in München. Sie berichtet an Matthias Jacobs, Head of IT & Operations. Zuvor war Kagerer IT Governance Manager der Kapitalverwaltungsgesellschaft BayernInvest. Bis 2018 war die Finanzmathematikerin bei der Beratungsgesellschaft KPMG Deutschland unter anderem im Risk-Management tätig.
Francine Zimmermann
Francine Zimmermann hat im September 2017 die Leitung Auftragsmanagement bei der Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) mit Sitz in Haar bei München übernommen. Sie war zuvor 4,5 Jahre CIO bei der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).
David Mathers
Der Brite David Mathers ist seit Anfang Mai 2012 in Personalunion CFO und CIO bei der Credit Suisse. Die Schweizer Großbank hat ihre Bereiche Finance, Operations und IT zusammengelegt. Im Zuge dessen verließ der vormalige CIO Karl Landert die Bank.
Klaus Bremges
Seit Juli 2013 arbeitet Klaus Bremges als CIO der Portigon AG, diese ist die Rechtsnachfolgerin der WestLB. Die Portigon will zudem eine Service-Gesellschaft gründen, um Outsourcing-Dienstleistungen am Markt anbieten zu können. Bremges leitet auch die IT der Portigon Financial Services GmbH.

Über all diesen Initiativen steht jedoch der Leitsatz "OSPlus first": Das Kernbanksystem bleibt im Zentrum der SaarLB-IT. Cloud-Lösungen können angedockt werden, wo es sinnvoll ist. Maximale Flexibilität und die Möglichkeit, sowohl den Anbieter zu wechseln als auch wieder ins eigene Rechenzentrum zurückzukehren, will sich die SaarLB dabei erhalten.

Auch im Bereich IT-Sicherheit lotet das IT-Team neue Lösungsansätze aus. Gemeinsam mit einem Partnerunternehmen arbeitet die SaarLB an einer KI-Erweiterung für ihr Security Information and Event Management (SIEM). Basis der neuen Lösung ist ein Intrusion Detection System (IDS), um Eindringlinge in die System- und Anwendungslandschaft zu erkennen. Die das vorhandene SIEM ergänzende Lösung soll mit einem selbstlernenden Algorithmus anormales Verhalten erkennen. Wenn etwa ein Account ungewöhnliches Log-in-Verhalten aufweist, schlägt die KI Alarm.

Effizientes Frontend

Im Rahmen der digitalen Transformation soll nicht nur die interne IT, sondern auch die Customer Experience verbessert werden. So hat die SaarLB beispielsweise ein neues Portal für Firmenkunden aufgebaut, um die Bearbeitung von Kreditanträgen - ein Kerngeschäft der SaarLB - für Bank und Kunden zu vereinfachen.

Dazu hat die IT das Duo aus ERP-System und separatem Kunden-Frontend durch ein einziges System ersetzt, auf dem Kunde und Bankmitarbeiter gleichermaßen arbeiten. Dadurch haben beide Seiten stets den aktuellen Überblick darüber, in welchem Stadium sich der Firmenkreditprozess befindet und was welche Seite in diesem Schritt liefern muss oder schon geliefert hat. Zudem wird der Prozess, Dokumente auszutauschen, verschlankt, weil der Kunde alles direkt digital in das Portal hochladen kann.

Agilität als Kultur, nicht als Muss

Stalter verlässt sich bei all diesen Maßnahmen auf agile Scrum- oder Kanban-Projekte mit interdisziplinären Teams. Beim Thema Data Warehause besteht die Gruppe aus Datenspezialisten, Entwicklern und fachlichen Vertretern aus den Business Units. Die Impulse für neue Projekte kommen nicht immer aus der IT, sondern auch aus den Fachbereichen wie beispielsweise der Personal- und Kommunikationsabteilung. In diesen Fällen ist auch ein Vertreter dieses Bereichs als Owner dabei.

Damit keine neuen Informationssilos entstehen oder zwei Teams parallel an derselben Sache arbeiten, werden sie durch das Digital Lab der SaarLB gesteuert. Das ist eine interne Abteilung der IT, die alle Digitalisierungsinitiativen mit der IT-Strategie verzahnt, koordiniert und je nach Bedarf betreut. Mitglieder des Labs sind etwa in täglichen Sprint-Meetings oder regelmäßigen Team-Jour-Fixes mit dabei. Es kann aber auch sein, dass sie Vollzeit mitarbeiten oder ein Projekt leiten.

"Man kann sich das wie einen Schieberegler vorstellen, der die Intensität der Beteiligung des Digi-Labs bestimmt," erklärt Stalter. Das könne von der aktiven Steuerung bis hin zum Sparring oder Coaching reichen, wenn der Fachbereich das Projekt selbst vorantreibt. Damit ist dem IT-Leiter zufolge die Verbindung zur übergreifenden IT-Strategie immer sichergestellt.

Stalter will Agilität nicht um jeden Preis durchsetzen. Manche Aufgaben ließen sich auch am besten mit einem klassischen Wasserfall-Konzept lösen. Daher besprechen die Teams bei einer neuen Aufgabe immer zuerst, welche Methode sie anwenden wollen. Dabei helfe es, dass der einzelne Mitarbeiter selbst in der Lage sei zu beurteilen, was sinnvoll ist.

Digitalisierung und Change gehören zusammen

Das hohe Maß an Kompetenz in der Breite hat die SaaLB durch umfassende Schulungsmaßnahmen erreicht. Im Rahmen einer Weiterbildungskampagne aus Vorträgen, Workshops und Diskussionsforen lernen die Mitarbeiter agile Methoden und neue Technologien kennen.

Die Mitarbeiter der SaarLB arbeiten häufig in agilen Teams organisiert.
Foto: SaarLB

Aktuell gibt es etwa Formate zum Thema KI, bei denen sich auch Nicht-IT-Mitarbeiter über Chancen, Risiken, Einsatzmöglichkeiten oder technologische Hintergründe informieren. Laut Stalter hilft das, die Entwicklung von Ideen zu befeuern, weil auch jemand, der sich originär noch nicht mit der Materie beschäftigt habe, die Möglichkeiten der Technologie erfahre.

Der bankweite Change ist dem CDO zufolge sowohl ein Kultur- als auch ein Prozessthema. Es gehe darum, gemeinsam über alle Hierarchie-Ebenen hinweg die Abläufe zu verbessern. Durch die agilen Teams kämen Impulse aus dem gesamten Unternehmen. Bei gewissen Themen wie den agilen Arbeitsmethoden übernehme die IT die Führung, bei anderen seien die Fachabteilungen in der Verantwortung. In der Summe achte die IT-Abteilung darauf, dass kein Silodenken entstehe und Vorgaben der IT-Strategie eingehalten werden.

Fokus ist wichtig

Als Herausforderung sieht Stalter, sich bei den vielen Digitalisierungsthemen auf die erfolgversprechendsten zu fokussieren. Dazu hat der IT-Leiter ein Rahmenwerk entwickelt, das festlegt, wie Innovationen bei der SaarLB eingeführt werden. Dabei sind vier Schritte einzuhalten:

  1. Das Digitalisierungsthema in seiner wesentlichen Bedeutung für das Haus zu umreißen;

  2. das Vorhaben nach Auswirkung (Wie groß ist der mögliche Nutzen?) und Machbarkeit (Wie gut und schnell ist es machbar?) einordnen;

  3. auf dieser Basis priorisieren und die Roadmap ableiten;

  4. das Projekt vorantreiben und implementieren.

Dabei ist die IT meist der Impulsgeber, da sie den besten Überblick über technologische Trends und Zukunftsthemen im Markt hat. Die Umsetzung der Projekte wird jedoch auch dezentral über Mitarbeiter oder Führungskräfte in den Fachbereichen vorangetrieben. Damit wird laut Stalter IT weniger zum Flaschenhals und die Anzahl sowie Umsetzungsgeschwindigkeit der Innovationsinitiativen werden deutlich erhöht.