Studie: Cloud versus On Premise

E-Mail in der Cloud sicherer

17.08.2010 von Christiane Pütter
Wer Mails mit cloud-basierten Lösungen schützt, erreicht mehr Sicherheit als beim Einsatz von Kauf-Software. Das behaupten zumindest die Analysten von Aberdeen.

Cloud-Anwendungen sind zwar billiger als Kauf-Software, aber unsicherer. Diese Meinung widerlegt eine Studie des US-Marktforschers Aberdeen zumindest in puncto E-Mail-Sicherheit. Die Analysten haben Daten aus verschiedenen Befragungen zusammengefasst. Fazit: Cloud-basierte Lösungen halten Malware besser ab. Erheblich günstiger sind sie jedoch nicht.

Zum Verständnis: Aberdeen unterscheidet zwischen "traditionellem" Computing mit physischen Servern und On Premise Software, die dem Unternehmen gehört. Unter Cloud summieren die Analysten Virtualisierung sowie Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service und Platform as a Service. Die Autoren der Studie räumen ein, dass die Definitionen sowohl unter Verkäufern wie unter Anwendern teils schwammig sind.

Sie schlagen vor, die Branche solle sich bei der Definition am jeweiligen Eigner von Daten, Anwendungen, Hosts, Storage und Netzwerk orientieren. Offenbar ist das aber nicht jedem Entscheider wichtig. So gab ein Befragter zu Protokoll, ihm sei egal, wem Netzwerk und Server-Infrastruktur gehören oder wer sie betreibt. Nicht egal sei ihm, wer Zugang zu den Daten hat.

Wie auch immer - die Analysten haben erhoben, welche Lösungen bei E-Mail-Sicherheit, Web-Sicherheit und Data Loss Prevention im Einsatz sind und wie künftige Planungen aussehen. Fazit: Noch liegen Kauf-Anwendungen vorn.

In Zahlen: On Premise erreicht beim aktuellen Einsatz 62 Prozent (Web Security), 50 Prozent (E-Mail Security) und 49 Prozent (Data Loss Prevention) der Nennungen. Cloud-basierte Lösungen kommen auf 28 Prozent (Web Security), 46 Prozent (E-Mail Security) und 24 Prozent (Data Loss Prevention). Auch bei den Planungen stehen Kauf-Lösungen eher auf der Liste.

Dabei zeigt cloud-basierte Software in Sachen E-Mail-Sicherheit bessere Ergebnisse. Konkret: In den vergangenen zwölf Monaten verzeichneten On Premise-Anwender 32 Malware-Infektionen, Cloud-Nutzer acht. 23 Prozent der On Premise-Anwender mussten Audit-Mängel hinnehmen. Unter den Cloud-Nutzern waren es ebenfalls nur acht. Und während Kauf-Lösungen 21 Hass-Mails ("Harassing/offensive emails") durchließen, waren es bei den Cloud-basierten dreizehn.

45 oder 40 US-Dollar pro Endnutzer im Jahr

Die Analysten wollten außerdem wissen, mit welchen Gesamtkosten E-Mail-Sicherheit zu Buche schlägt. Nutzer von Kauf-Software nannten einen Betrag von 45 US-Dollar pro End-User im Jahr. Bei Cloud-basierter Software sind es 40 US-Dollar pro Nutzer im Jahr.

Aberdeen dokumentiert die Ergebnisse in dem Report "Email security in the cloud".