Eigener Vertrieb für den Handel

EMC stellt Verkauf auf Industriesegmente um

21.03.2007 von Riem Sarsam
EMC Deutschland richtet sein Großkundengeschäft verstärkt an Branchen aus. Dazu gliedert der Speicher-Spezialist seinen Vertrieb in die sechs Segmente Öffentlicher Sektor, Versicherungen, Finanzwesen, Automotive, Telekommunikation sowie Handel.

„Wir stellen uns damit den vielseitigen Bedürfnissen der einzelnen Industrien“, erklärt Jochen Moll. Der ehemalige IBM-Manager leitet seit April vergangenen Jahres die Deutschlandgeschäfte von EMC. Mit der Umstellung des Vertriebs bringt er die Landesgesellschaft gleich in eine Vorreiterrolle innerhalb des US-Konzerns. Deutschland ist das erste Land, in dem EMC seine Großkunden nach Branchen betreut. Der Hersteller wird hier seine Produkte zu neuen, auf die einzelnen Bedürfnisse abgestimmten Branchenpakete schnüren.

„Wer sich nicht auf die Geschäftsprozesse seiner Kunden einstellt, hat nicht den Hauch einer Chance im Markt“, bringt es Moll auf den Punkt. EMC hat sich in den vergangenen Jahren von einem klassischen Hardwareanbieter für Speicher zu einem der größten Softwarehersteller weltweit gewandelt. Speichermanagementsoftware, Sicherheitslösungen oder Virtualisierung sind nur drei Beispiele für den Wechsel. Mit einem Anteil von 55 Prozent machen die neuen Geschäftsfelder mittlerweile sogar den Großteil der Einnahmen des Herstellers aus.

Gleichzeitig hat sich damit allerdings auch der Kreis der Ansprechpartner in den Unternehmen erweitert. Neben den Verantwortlichen der Rechenzentren redet EMC immer häufiger auch mit den Managern in unterschiedlichen Geschäftsbereichen. „Im Software- und Servicegeschäft liegt der Fokus auf Inhalten und damit auf den Abläufen im Business“, so Moll. Aus den Gesprächen mit den Geschäftspartnern weiß er, dass EMC hier noch einiges zu tun hat. „Viele unserer Kunden wissen gar nicht, was wir alles anzubieten haben.“

Der Retail-Markt dürfte hier ein klassisches Beispiel sein. Was die reinen Speicherkapazitäten anbelangt sind die großen Unternehmen bereits bestens versorgt. Wie eine Studie von MB Medien zeigt, herrscht in den Konzernen ein hohes Aufkommen von Rechenzentren mit ausgebauten Storage-Kapazitäten. Auch haben die innovativen unter ihnen bereits Technologien wie Virtualisierung und Automatisierung ihrer Speicher zu großen Teilen realisiert.

Im Handel sieht Moll daher vor allem Bedarf an intelligenten Systemen, die den Unternehmen helfen ihre Daten zu strukturieren und verwerten. Stichwort: RFID. Durch den zunehmenden Einsatz der Funktechnik entsteht nicht nur eine Fülle neuer Informationen. Die Unternehmen müssen nun auch überlegen, wie sie diese effektiv und unter Berücksichtigung einer Fülle von Regularien (Compliance) nutzen können.



EMC: ANGEBOT AN DEN HANDEL
1. Information Lifecycle Management
zur Kostendämpfung bei hohem Datenwachstum bspw. im Zuge von RFID und Kundenbindungsprogrammen oder generell bedingt durch Aufbewahrungspflichten

2. Enteprise Content Management
für die revisionssichere Archivierung von E-Mails bzw. zur Einhaltung gesetzlicher Regularien bspw. zur Warenrückverfolgung, Bilanzierung nach dem europäischen IFRS-Standard sowie GdPDU oder Bundesdatenschutzgesetz

3. K-Fall-Konzepte
durch Backup & Recovery zur Aufrechterhaltung der Geschäftsprozesse durch die kontinuierliche Verfügbarkeit der Warenwirtschaftssysteme und Kundeninformationen

4. IT-Security
die eine besondere Herausforderung bei der Verlagerung des stationären Handelsgeschäfts zum Online-Handel darstellt sei es im Umgang mit Kundendaten oder auch im Rahmen der Liefer- und Logistikkette (Supply Chain Management)