Release-Wechsel bei Anwendern

ERP 6.0 von SAP etabliert sich im Markt

11.03.2008 von Alexander Galdy
Der Umstieg der SAP-Anwender auf ERP 6.0 ist in vollem Gang. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Unternehmen, die auf die Lösung wechselten, mehr als verdoppelt. Mit nun 37 Prozent setzen 22 Prozent mehr Firmen auf die aktuelle Kernlösung als noch vor einem Jahr. Das ergab eine Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) zum Investitions-Verhalten ihrer Mitglieder.

Der Trend hin zu SAP ERP 6.0 wird sich laut Umfrage fortsetzen. Von den 44 Prozent der Unternehmen, die in diesem Jahr einen Upgrade planen, wollen rund 95 Prozent auf die Lösung umsteigen. Etwa drei Prozent erwägen einen Upgrade auf die Vorgängerversion, zwei Prozent auf SAP-R/3-Enterprise.

Dieses Ergebnis spiegelt sich in den Verträgen wider. So haben rund 55 Prozent der DSAG-Mitglieder zurzeit einen SAP-Business-Suite-Vertrag. Im Vorjahr waren es 48 Prozent. Etwa 35 Prozent haben einen SAP-ERP-Vertrag (Vorjahr 41 Prozent) und noch knapp zehn Prozent einen SAP-R/3-Enterprise-Vertrag.

Bei den Beweggründen für einen geplanten Release-Wechsel gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen. Bei rund der Hälfte der Firmen erfolgt der Wechsel, weil die Wartung der derzeit im Unternehmen eingesetzten Lösung abläuft. Etwas mehr als ein Drittel will den Wechsel nutzen, um neue Funktionalitäten einzusetzen. Enterprise SOA spielt nach wie vor als Motivation für ein Upgrade-Projekt eine untergeordnete Rolle.

Bezüglich einer einfacheren und flexiblen Gestaltung von Geschäftsprozessen sieht eine knappe Mehrheit der Unternehmen grundsätzlich den Nutzen von Enterprise SOA. Sie weiß aber nicht, wie sie an die Projekte herangehen soll. Wie die Umfrage zeigt, haben drei Viertel der Firmen noch keine Planungen für solche Projekte unternommen. Das restliche Viertel setzt sich aus denen zusammen, die momentan eine konkrete Realisierung planen, mitten im Projekt stecken, ansatzweise in Form eines Prototyps umsetzen oder einzelne Enterprise-SOA-Projekte bereits abgeschlossen haben.

IT-Budget werden vor allem für Dienstleistungen genutzt

Insgesamt planen die Anwenderunternehmen rund ein Drittel ihrer IT-Budgets in SAP-Produkte und -Services zu investieren. Etwa 60 Prozent davon wollen sie für Dienstleistungen aufwenden. 18 Prozent wollen für Hardware Geld locker machen. Investitionen in Software fallen mit 23 Prozent um rund fünf Prozent geringer aus als im Vorjahr. Der größte Anteil entfällt dabei auf SAP Netweaver und dessen Komponenten. Auf den Plätzen folgen Branchenlösungen und ERP Financials.

Eine leichte Aufwärtsbewegung ist in den Unternehmen bei den Business Process Experts festzustellen, also den Mitarbeitern, die sich mit der Gestaltung von Geschäftsprozessen befassen. Bei rund der Hälfte der Firmen kommt diese Rolle zwischenzeitlich zum Tragen.

An der in diesem Jahr zum fünften Mal durchgeführten Umfrage der DSAG zum Investitionsverhalten nahmen 257 Mitgliedsunternehmen aus verschiedenen Branchen und mit unterschiedlicher Größe teil.