Firmen steigern Budgets

ERP als Retter in der Wirtschaftskrise

07.02.2008 von Christiane Pütter
Von der US-Kreditkrise bis zum Zittern des Nikkei - am Horizont dräut die Wirtschaftsflaute. Trotzdem wollen sechs von zehn Unternehmen weltweit ihre ERP-Budgets in diesem Jahr steigern, und zwar zweistellig. Die Logik dahinter: Die Software soll beim Sparen helfen. Das geht aus einer Analyse von Aberdeen hervor.
Blick auf die ERP-Budgets 2008.

Satte dreizehn Prozent mehr sollen 2008 für das Enterprise Ressource Planning drin sein. Diese Zahl ist der Durchschnitt aus den Angaben von 59 Prozent der Studienteilnehmer. In einem Drittel der Unternehmen werden die Etats dagegen stagnieren und acht Prozent wollen sogar kürzen. In diesen Firmen hat der CIO im Schnitt ein Zehntel weniger Geld für ERP-Lösungen zur Verfügung.

Mehr Budget trotz drohender Krise - laut Aberdeen verfolgen die Unternehmen damit einen strategischen Ansatz. Sie geben Geld aus, weil sie sparen wollen. Der CIO steht also in der Verantwortung, mittels ERP Effizienzen zu erschließen und Kosten zu senken.

In den Zahlen bildet sich dieser Gedanke ab wie folgt: 39 Prozent aller Studienteilnehmer erklären, die operationelle Effizienz steigern zu wollen. Unter den Firmen, die bereits Erfahrung mit ERP haben, sagen das sogar 43 Prozent.

Von den ERP-Kennern geben jeweils 36 Prozent an, den Kunden-Service verbessern und Prozesse standardisieren zu wollen. Werden die Antworten aller Befragten zusammengefasst, sind es 34 Prozent beziehungsweise 27 Prozent.

Die Vorhaben in Sachen ERP 2008.

Die Analysten wollten wissen, welche Pläne in Sachen ERP konkret anstehen. Ein Blick auf die Antworten zeigt, wie stark das vom Geld abhängt. Wer über steigende Budgets verfügt, will die Software vor allem in andere Anwendungen integrieren (53 Prozent) oder auf andere Applikationen ausweiten (47 Prozent). Wo das Budget stagniert, lauten die Prioritäten genau umgekehrt.

Außerdem setzen die CIOs, die nicht mit mehr Geld rechnen dürfen, eher auf Upgrades (35 Prozent) oder das Öffnen ihres ERP-Systems für mehr Nutzer (34 Prozent).

Dagegen steht das Customizing von ERP-Lösungen nur bei 18 Prozent (Firmen mit steigenden Budgets) beziehungsweise zwölf Prozent (stagnierende Etats) auf der Liste.

SAP liegt vorn, Oracle dicht dahinter

Die Analysten haben außerdem erfragt, welche Anbieter in den Unternehmen zum Zug kommen. Dabei hat SAP mit 410 Nennungen (bei 3.093 Studienteilnehmern) die Nase vorn. Oracle kommt auf 394 stimmen, wobei die direkten Nennungen und die Angaben Peoplesoft und JD Edwards zusammengefasst sind.

Der Rest zergliedert sich zwischen Infor, Adonix, Exact, Epicor, IFS, IQMS, Lawson, Microsoft, Netsuite, Plexus Systems, QAD, Sage Software und anderen Anbietern.

Die Analysten haben zum Thema ERP folgende Tipps parat:

Aberdeen hat im "Outlook for ERP Spending in 2008" die Angaben von mehr als 3.000 Entscheidern aus Unternehmen weltweit ausgewertet.